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Herz-Jesu-Fest: Bedeutung und Ursprung

Das Herz-Jesu-Fest ist ein bedeutendes Hochfest der katholischen Kirche, das die tiefe und bedingungslose Liebe Jesu Christi in den Mittelpunkt stellt. Gefeiert wird es am dritten Freitag nach Pfingsten und erinnert an das durchbohrte Herz des Erlösers – nach katholischer Lehre die Geburtsstunde der Kirche. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu reicht bis ins Mittelalter zurück und wurde durch die Visionen der heiligen Margareta Maria Alacoque sowie das Wirken der Jesuiten stark geprägt. Bis heute ist das Hochfest eine Einladung, dem Beispiel Jesu zu folgen und sich dem barmherzigen Herzen Christi anzuvertrauen.

Bedeutung des Herz-Jesu-Festes

Die katholische Kirche feiert das Herz-Jesu-Fest am dritten Freitag nach Pfingsten oder am Freitag in der Woche nach Fronleichnam. Im Mittelpunkt des Hochfestes steht die Verehrung des am Kreuz durchbohrten Herzens Jesu Christi.

Ein biblischer Beleg für diese Verehrung findet sich im Johannesevangelium: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ (Joh 19,33–34). Der Lanzenstich symbolisiert die verletzende Sünde der Menschen, das Herz steht für die bedingungslose Liebe Jesu. „Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles“, heißt es in der Präfation des Festes. Doch diese Liebe drängt sich nicht auf, sondern ermutigt zur Umkehr. Auch trotz unserer Schwächen und Fehler schenkt er uns seine Liebe – wenn wir bereit sind, sie anzunehmen.

Nach katholischer Lehre entspringen, wie es in der Präfation heißt, aus dem durchbohrten Herzen Jesu die Sakramente der Kirche. Am Kreuz gab Jesus seinen Geist auf. Das Wasser steht für die Taufe, das Blut für die Eucharistie. Diese beiden Sakramente verkörpern das Wesen der Kirche, die aus dem Geist geboren ist. Daher sieht die Theologie die geöffnete Seitenwunde Jesu als Ursprung der Kirche.

Ursprung im Mittelalter

Das Fest des Heiligsten Herzens Jesu entstand bereits im 13./14. Jahrhundert in der Theologie des Spätmittelalters, die den leidenden Christus in den Mittelpunkt der Frömmigkeit rückte. Ab dem 17. Jahrhundert führten vor allem Jesuiten die Herz-Jesu-Andachten als eine Form der Volksfrömmigkeit ein. Auch der erste Freitag jedes Monats wird als Herz-Jesu-Freitag gefeiert. Er ist traditionell mit dem Empfang des Bußsakraments und der Anbetung des eucharistischen Brotes verbunden. Im Zentrum dieser Frömmigkeitsform steht der Gedanke der Sühne – als Ausdruck der Liebe und Wiedergutmachung gegenüber dem Herzen Christi.

Die Herz-Jesu-Verehrung wurde durch die Visionen der französischen Nonne Margareta Maria Alacoque in den Jahren 1673 und 1675 weiter gefestigt. Ihr erschien mehrmals Christus, der auf sein mit einer Dornenkrone umwundenes Herz zeigte. Dies wurde als göttlicher Auftrag verstanden, ein Fest zu Ehren seines Herzens einzuführen. 1765 wurde dieses Fest von Papst Clemens XIII. offiziell anerkannt und 1856 unter Papst Pius IX. für die gesamte römisch-katholische Kirche eingeführt. Im Jahr 1899 weihte Papst Leo XIII. die ganze Welt dem Herzen Jesu.

Auch Papst Franziskus widmete sich in seiner Enzyklika Dilexit Nos der Herz-Jesu-Verehrung. In diesem apostolischen Schreiben ermutigt er die Gläubigen, die bedingungslose Liebe Christi wiederzuentdecken und den Glauben neu und authentisch zu leben.

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