StartRegionalWahl der Kirchenverwaltung als Ausdruck der synodalen Kirche

Wahl der Kirchenverwaltung als Ausdruck der synodalen Kirche

Mit rund 900 Neuwahlen der Kirchenverwaltung steht im Erzbistum München Ende November ein großer Umbruch bevor. Zur Wahl der Kirchenverwaltung am 24. November ermutigte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, die Gemeindemitglieder im Bistum München. Er ruft alle Katholikinnen und Katholiken dazu auf, sich daran zu beteiligen, denn diese Möglichkeit zu wählen, sei ein Ausdruck der „synodalen Mitverantwortung aller für das Geschehen in unseren Pfarreien“, sagte der Erzbischof in einer Videobotschaft.

Großer Zuständigkeitsbereich der Kirchenverwaltung

Die Aufgaben der Kirchenverwaltung sind vielfältig. So übernimmt sie die Verantwortung in der Finanzverwaltung. Hier sorgt sie für die ordnungsgemäße Verwaltung der kirchlichen Finanzen, wie beispielsweise die Verwaltung von Kirchensteuern, Spenden und anderen Einnahmen. Darüber hinaus erstellen die Mitglieder der Kirchenverwaltung einen Haushaltsplan, um Kirchen, Kindergärten, katholische Schulen und alle anderen Ausgaben transparent und effizient finanzieren zu können. Neben der Verwaltung der Gelder kümmert sich die Kirchenverwaltung auch um die Liegenschaften der katholischen Kirche. In diesem Bereich sind die Mitglieder für die Planung von Neubauten oder Renovierungen sowie die allgemeine Verwaltung der Immobilien zuständig.

Doch auch neben den rein materiellen und finanziellen Verwaltungsaufgaben hat die Kirchenverwaltung bedeutende Aufgaben in der Personalorganisation. Diese wird besonders deutlich, wenn es darum geht, Gottesdienste zu planen, Seelsorge zu organisieren und karitative Einrichtungen zu unterstützen. Weiterhin ist die Verwaltung verantwortlich dafür, Löhne für pastorale Mitarbeiter auszuzahlen. Ganz allgemein gesehen ist sie dafür zuständig, durch zuverlässige Kommunikation einen reibungslosen Ablauf zwischen den Gemeinden und den höheren kirchlichen Instanzen zu sorgen. Aus diesem Grund ist die Wahl der Kirchenverwaltung ein wichtiges Mittel, um diesen vielfältigen Herausforderungen gerecht werden zu können.

Wahl der Kirchenverwaltung: Möglichkeit für die Mitverantwortung von Laien

Wie es in einer gesunden Demokratie der Fall ist, haben auch hier die Wähler die Chance, über den weiteren Verlauf der Kirche zu entscheiden. Kardinal Marx sieht es als „gute Tradition, dass der Pfarrer nicht allein entscheidet, was mit dem Vermögen oder den Gebäuden geschieht“. Ebenso wichtig ist aber auch, dass dadurch jeder Katholik in Personalfragen mitbestimmen kann. So entscheidet nicht nur eine Person darüber, wer Mesnerin oder Mesner wird, gab der Erzbischof von München und Freising ein einfaches Beispiel. Vor der Wahl Ende November dankte Kardinal Marx allen, die sich zur Verfügung gestellt haben, und auch allen, die sich bereits in der Kirchenverwaltung engagiert haben.

Mit dem Motto der Wahl der Kirchenverwaltung „Mit Mir Mehr Wir“ wird deutlich, welche Chance darin liegt. Zu der Wahl, die im Erzbistum München und Freising alle sechs Jahre stattfindet, sind in diesem Jahr rund 1,2 Millionen Katholikinnen und Katholiken aufgerufen, ihren Teil zum „WIR“ beizutragen. Den Wählern steht hierfür die Stimmabgabe in der Ortspfarrei oder per Brief zur Verfügung.

Aufruf auch vom Bischof von Würzburg

Neben dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, rief auch der Würzburger Bischof Franz Jung seine Gläubigen auf, an der Wahl der Kirchenverwaltung teilzunehmen. Er betonte, dass es bei der Wahl nicht um ein politisches Ereignis gehe, sondern darum, der Ortskirche seine Verbundenheit zu demonstrieren. Denn ohne die ehrenamtliche Arbeit der Verwaltungsräte sei das kirchliche Leben nicht denkbar, so Bischof Jung. Zudem würde durch eine hohe Wahlbeteiligung die Bedeutung der Positionen deutlich, und diejenigen, die sich für eine Mitarbeit in der Kirchenverwaltung bereit erklärten, würden gestärkt.

Die freiwilligen Wahlkandidaten übernehmen eine große Verantwortung in der Gemeinde, erklärt der Bischof von Würzburg. Damit diese gestärkt in die neue Herausforderung starten können, benötigen sie den Rückhalt durch die Wahlen. Dadurch haben die Wählerinnen und Wähler eine wichtige Funktion für das Zusammenleben in den Gemeinden der Diözese Würzburg“, erklärt Bischof Jung zum Abschluss

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