Seit einigen Tagen lodern in Los Angeles die heftigen Waldbrände. Bilder von dunklen Rauchschwaden, dem vom Feuer rot leuchtenden Horizont und zerstörten Häusern machen in den Medien die Runde und zeigen die zerstörerische Gewalt. Auch nach Tagen ist das Feuer längst nicht unter Kontrolle und bedroht weiter hunderttausende Menschen und Gebäude. Videos zeigen Menschen, die betend und weinend an den Straßen vor den Überresten ihrer Häuser sitzen. Inmitten dieser dramatischen Bilder steht eine katholische Familie auf der Asche ihres Hauses im Norden von L.A. County. Sie widmen sich dem Heiligsten Herzen Jesu und stimmen ein vierstimmiges Regina Coeli an.
Gemeinsame Gesänge und Regina Coeli geben Hoffnung
Bei der Familie handelt es sich um Peter und Jackie Halpin, die gemeinsam mit ihren sechs erwachsenen Kindern und deren Ehepartnern Hoffnung in der lateinischen Hymne an Maria finden. Bereits Peters Mutter brachte ihren Kindern das Gebet bei. Andrew Halpin, ein Sohn der Familie, habe, als sie das Regina Coeli zu singen begannen, „so viel Heilung gespürt“, berichtet das National Catholic Register. Denn sie konnten als Familie zusammen sein und sich über das Lied, das ihnen so wichtig ist, zusammenschließen. Ein Video über den Gesang der Familie in den Überresten des Hauses wurde im Internet veröffentlicht, wo es von Tausenden Menschen angeschaut wurde. Mit Blick auf die Zerstörung erzählte Andrew Halpin: „Du stehst auf der Asche deiner Kindheit, ja deines Lebens, aber du lebst noch.“
Dabei sei das Haus mehr als nur ein Zuhause gewesen, denn es sei ein „Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und der Musik“. Die Hoffnung begleite seine Trauer, und er sprach davon, dass es im wiederaufgebauten Haus auch Musik geben werde. Die aktuelle Zeit sei sicherlich eine schwierige. Doch gerade auf Freunde und die große Hilfe der Gemeinde können sich die Halpins verlassen. In einer GoFundMe-Kampagne konnte die Familie bis Dienstagmorgen bereits 132.000 Dollar sammeln. Gegenüber dem katholischen Nachrichtensender EWTN sagte er, dass diese Unterstützung den Segen zeige, der sie umgebe. Ihm ist es wichtig, dass Menschen aus der Tragödie lernen und verstehen, dass man aus ihr auch Freude abzugewinnen vermag. Man müsse alles Gott überlassen. Wenn es bedeutet, das Haus zu opfern, dann vertrauen sie darauf, dass sie in seiner Hand sind.
Papst ruft zu Gebeten für Brandopfer auf
Die Erzdiözese veröffentlichte nach Berichten von CNA Deutsch ein Foto des Altars der Kapelle von Cerrito in der Villa de la Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe in Mexiko-Stadt, in der sich das Bild der Jungfrau von Guadalupe befindet. Neben dem Foto bittet die Erzdiözese um Gebete für die katholische Gemeinschaft in Los Angeles. Die Familien, „die durch den Wind und die Waldbrände gefährdet sind, sowie für die Feuerwehrleute und Ersthelfer“ sollten in das Gebet miteingeschlossen werden. „Möge Gott sie beschützen und möge die Gottesmutter Maria ihnen allen nahe sein.“
Nach aktuellem Stand beschäftigt sich die Erzdiözese damit, „den Schaden und die Auswirkungen der Brände auf katholische Pfarreien und Schulen zu bewerten“. Fonds zur Unterstützung der „von den Bränden betroffenen Pfarreien und Schulen“ seien in Planung. Entspannung ist noch lange nicht in Sicht, denn nach örtlichen Medien verbreitet sich das Feuer in einer Geschwindigkeit von teilweise mehr als 100 Stundenkilometern. Mehr als 10.000 Gebäude brannten aus. Etwa 180.000 Einwohner mussten bereits evakuiert werden, und weitere 200.000 befinden sich unter einer Evakuierungswarnung.
