StartVaticanHeilig-Jahr-Feier der Diakone: "Apostel der Vergebung"

Heilig-Jahr-Feier der Diakone: „Apostel der Vergebung“

Am Sonntag fand die Heilig-Jahr-Feier der Diakone mit Pilgern aus 100 Ländern statt. Etwa 7.000 ständige Diakone nahmen an der großen Feier zum Heiligen Jahr teil. In der Predigt von Erzbischof Rino Fisichella, der den Papst als Heilig-Jahr-Beauftragten vertrat, standen drei Schlüsselworte im Zentrum: Diakone sollen „Apostel der Vergebung“, „selbstlose Diener“ und „Stifter von Gemeinschaft“ sein. Die Messe im Petersdom war der Höhepunkt der Heilig-Jahr-Feier der Diakone. 23 Männer aus Europa, Lateinamerika und den USA erhielten bei der Feier durch Erzbischof Fisichella die Diakonen-Weihe. Fisichella, der Papst Franziskus aufgrund seiner Atemwegserkrankung vertrat, bat um Gebete für den Pontifex. Auch wenn sich der Heilige Vater im Krankenhaus befinde, „spüren wir ihn in unserer Nähe und in unserer Mitte gegenwärtig“, erklärte Fisichella. Das verpflichte, „unser Gebet noch stärker, noch intensiver zu gestalten, damit der Herr ihm in seiner Zeit der Prüfung und der Krankheit beisteht.“

Heilig-Jahr-Feier der Diakone: Vergebung, selbstloser Dienst

Im Zentrum der Predigt ging Erzbischof Rino Fisichella auf drei Themen ein, die für den Dienst des Diakons eine wichtige Rolle spielen. Diese seien Vergebung, selbstloser Dienst und Gemeinschaft, erklärte der Erzbischof. Die wesentliche Aufgabe eines Diakons sei die Verkündigung der Vergebung, betonte Erzbischof Fisichella. Vergebung sei sowohl in der Kirche als auch im menschlichen Miteinander von grundlegender Bedeutung. Eine Welt, in der es nur Hass gebe, sei eine Welt ohne Zukunft. Sie sei dazu verurteilt, „von Kriegen, Spaltungen und endlosen Racheakten zerrissen zu werden, wie wir es leider auch heute auf vielen Ebenen und in verschiedenen Teilen der Welt sehen“, so Fisichella. Vergebung bedeute demnach, „in uns selbst und in unseren Gemeinschaften ein einladendes, sicheres Zuhause für die Zukunft zu schaffen.“

Darauf folgt die Aufgabe des Diakons zu einem selbstlosen Dienst und Freundschaft. Der Diakon sei „‚Bildhauer‘ und ‚Maler‘ des barmherzigen Antlitzes des Vaters und ein Zeuge des Geheimnisses des dreifaltigen Gottes“, betonte der Heilig-Jahr-Beauftragte. Mit dem Blick auf das Evangelium erkannte Fisichella, dass Jesus im Evangelium an vielen Stellen in diesem Sinne von sich spreche. Diakone sollten selbstlos handeln, ohne zu klagen, in Demut und Freude leben und sich um gute Beziehungen sowohl zum Klerus als auch zur Gemeinde bemühen. Das „einmütige und hochherzige Handeln“ werde eine Brücke sein, „die den Altar mit der Straße, die Eucharistie mit dem täglichen Leben der Menschen verbindet“. „Die Nächstenliebe wird eure schönste Liturgie und die Liturgie euer demütigster Dienst sein“, richtete er die Predigt des Papstes an die Diakone.

Selbstlosigkeit als Quelle von Gemeinschaft

Im Diakonat gehe es um die „Selbstlosigkeit als Quelle von Gemeinschaft“, führte Erzbischof Fisichella aus. „Zu geben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, verbindet, schafft Bindungen, weil es ein Miteinander ausdrückt und fördert, das keinen anderen Zweck hat als die Selbsthingabe und das Wohl der Menschen.“ Durch Worte und vor allem mit Taten, die man an die Menschen richte, entstehe Gemeinschaft. Dies gilt auch für die ständigen Diakone, die im Gegensatz zu den Übergangsdiakonen, die sich auf das Priestertum vorbereiten, verheiratet sein können. „Als Ehemänner, Väter und Großväter seid ihr bereit, in eurem Dienst eure Familien dort, wo ihr lebt, für Bedürftige zu öffnen“, betrachtete Erzbischof Fisichella diesen Punkt genauer. Die Sendung, die sie aus der Gesellschaft heraushole, um sie neu einzufügen und zu einem einladenden und offenen Ort für alle zu machen, sei eine „der schönsten Ausdrucksformen einer synodalen Kirche, die ‚hinausgeht‘“, betonte Fisichella.

Große Beteiligung an der Heilig-Jahr-Feier der Diakone

Im für das Angelus vorbereiteten Text äußerte sich Papst Franziskus zum Jubiläum der Diakone. Am Sonntagmittag verbreitete der Vatikan die Worte des Pontifex, dessen Zustand nach ersten Anzeichen einer Niereninsuffizienz kritisch bleibt.

„Liebe Brüder Diakone, ihr widmet euch der Verkündigung des Wortes und dem Dienst der Nächstenliebe“, eröffnete Franziskus seinen Text. „Ihr übt euren Dienst in der Kirche in Wort und Tat aus und bringt allen die Liebe und Barmherzigkeit Gottes“, hieß es weiter. Im Anschluss forderte er die Diakone dazu auf, ihr Apostolat mit Freude fortzusetzen. Dazu sollen sie, wie das Evangelium sagt, „ein Zeichen der Liebe zu sein, die alle umfasst, die das Böse in das Gute verwandelt und eine brüderliche Welt hervorbringt“, so der Papst. „Habt keine Angst, die Liebe zu riskieren“, ermutigt er die Diakone.

Zum Treffen im Heiligen Jahr der Diakone reisten Pilger aus etwa 100 Ländern nach Rom. Fast 7.000 Ständige Diakone nahmen an der vierten Großveranstaltung des Heiligen Jahrs der Hoffnung am Wochenende teil. Etwa 4.000 Teilnehmer kamen aus Italien, 1.300 aus den USA, 650 aus Frankreich, 350 aus Spanien, 230 aus Brasilien, 160 aus Deutschland und 150 aus Mexiko. Auch aus Österreich war eine Gruppe von mehreren Dutzend Ständigen Diakonen aus verschiedenen Diözesen, begleitet von ihren Ehefrauen, vertreten.

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