StartVaticanUS-Vizepräsident JD Vance will Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin treffen

US-Vizepräsident JD Vance will Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin treffen

Nach Angaben des Weißen Hauses reist US-Vizepräsident JD Vance mit seiner Familie zum Ende der Karwoche und über Ostern nach Italien. Dort ist laut Mitteilung ein Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni geplant. Auch ein Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ist vorgesehen, wobei der Vatikan dieses bislang nicht bestätigt hat. Zuletzt verteidigte der zum Christentum konvertierte US-Politiker die Migrationspolitik der USA und warf der katholischen Kirche in Amerika vor, Migranten nur aus Eigennutz Hilfe zu leisten.

Streitpunkt Migrationspolitik

Bereits zu Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump äußerte Kardinal Parolin seine Hoffnung, Trump möge die Kraft besitzen, Kriege zu beenden. Zuletzt jedoch kritisierten sowohl der Vatikan als auch die US-amerikanischen Bischöfe die von der US-Regierung eingeschlagene Linie der Massenabschiebung von Einwanderern, die sich ohne gültige Aufenthaltserlaubnis im Land befinden. Auch die Kürzung von Entwicklungshilfemitteln führte zu deutlicher Kritik. Mehrere Organisationen verloren infolge von Anweisungen aus dem Weißen Haus ihre Finanzierung.

US-Vizepräsident JD Vance, der vor sechs Jahren zum Christentum konvertierte, verteidigte hingegen die Migrationspolitik der US-Regierung und ging zum Gegenangriff über. Er warf den Bischöfen vor, Migranten lediglich aus Eigeninteresse zu helfen. Gegenüber Fox News berief er sich auf das christliche Konzept der „ordo amoris“ (richtig geordnete Liebe) und erklärte, das Mitgefühl eines Menschen gelte zunächst „seinen Mitbürgern“. Zuerst liebe man die Familie, dann den Nächsten, dann die Gemeinschaft. Bevor man sich der Welt zuwenden könne, müsse man Prioritäten setzen. Dieses Denken bezeichnete er als „Konzept der alten Schule – ein sehr christliches Konzept“, wie er sagte.

Papst Franziskus reagierte daraufhin mit einem Brief an die US-Bischöfe. Darin betonte er, dass Abschiebungen von Menschen, die aufgrund von Armut, Ausbeutung oder Verfolgung ihre Heimat verlassen haben, deren Würde verletzten und sie in einen Zustand der Wehrlosigkeit versetzten. Das wahre „ordo amoris“ bedeute, „über die Liebe nachzudenken, die eine Brüderlichkeit aufbaut, die für alle offen ist – ohne Ausnahme“, so Franziskus.

US-Vizepräsident auf Auslandsreise

Wie das Weiße Haus bestätigte, begibt sich der Vizepräsident vom 18. bis zum 24. April auf Auslandsreise – unter anderem nach Indien, wo er Premierminister Narendra Modi treffen wird. Er besucht Neu-Delhi, Jaipur und Agra und nimmt dort an einem Kulturevent teil. Sowohl in Indien als auch in Italien sollen bei den politischen Gesprächen gemeinsame wirtschaftliche und geopolitische Prioritäten diskutiert werden.

In Italien ist laut Mitteilung des Weißen Hauses – ohne nähere Angaben – ein Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorgesehen.

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