Am späten Abend ist der Leichnam von Papst Franziskus aus seiner Wohnung in die Kapelle der Vatikanresidenz Santa Marta überführt worden. Zuvor wurde der Tod des Papstes noch einmal offiziell festgestellt. Wie der Chef der vatikanischen Gesundheitsdienste, Professor Andrea Arcangeli, auf dem Totenschein vermerkte, ist Papst Franziskus an einem Hirnschlag gestorben. Das gab das vatikanische Presseamt am Ostermontag bekannt.
Auf dem Totenschein, den der Chef der vatikanischen Gesundheitsdienste ausstellte, ist zu entnehmen, dass Papst Franziskus an einem Hirnschlag und anschließendem irreversiblem Herz-Kreislaufversagen gestorben ist. Wie Professor Andrea Arcangeli erklärte, erfolgte die Feststellung des Todes durch eine spezifische elektrokardiographische Untersuchung „gemäß bestem Gewissen und Wissen“. Weiter bestätigte der Totenschein, dass Franziskus zuvor unter akutem Atemversagen bei beidseitiger multimikrobieller Lungenentzündung, multiplen Bronchiektasen, Bluthochdruck und Diabetes Typ II litt.
Leichnam von Papst Franziskus nach einstündigem Ritus in Santa-Marta-Kapelle überführt
Der Tod des Papstes wurde um 20 Uhr im Rahmen eines etwa einstündigen Ritus offiziell festgestellt. Anschließend wurde der Leichnam von Papst Franziskus in den Sarg gelegt. Zum Ende des Ritus beglaubigte der Kardinalkämmerer Kevin Joseph Farrell das Original der Todesurkunde. Das Presseamt sprach auch von einer Verlesung der Sterbeurkunde. Der Leichnam des Papstes ruht nach der Überführung in der Kapelle Santa Marta vor dem Altar, an dem Franziskus während seines Pontifikats häufig die Frühmesse zelebrierte. Solange der Leichnam sich in der Kapelle befindet, können Vatikan-Mitarbeitende am offenen Sarg vom argentinischen Papst Abschied nehmen. Franziskus ist mit einem roten Gewand und einer weißen Bischofsmitra bekleidet – um die Hände ist ein Rosenkranz geschlungen. Der frühere Erzbischof der argentinischen Hauptstadtdiözese Buenos Aires stand von 2013 bis zu diesem Montag als Bischof von Rom an der Spitze der katholischen Kirche.
Beerdigung in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore
Vermutlich am Dienstag entscheidet eine Kardinalsversammlung darüber, wann der Leichnam von Papst Franziskus in den Petersdom gebracht wird. Dort kann jeder am Sarg des Heiligen Vaters beten. Zudem entscheidet die Kardinalsversammlung in den nächsten Tagen darüber, wann die Beisetzung des Papstes stattfindet. Entsprechend seinem letzten Willen möchte Franziskus in seiner Lieblingsbasilika Santa Maria Maggiore bestattet werden. US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass er zusammen mit seiner Ehefrau Melania am Requiem für Papst Franziskus in Rom teilnehmen möchte.
Unterdessen wurden am Abend die päpstlichen Gemächer in Santa Marta sowie im Apostolischen Palast versiegelt. Erst der neugewählte Papst darf diese Siegel brechen. Vom Fenster des päpstlichen Arbeitszimmers im Apostolischen Palast betete Franziskus normalerweise jeden Sonntag das Angelus-Gebet.