Papst Leo XIV. hat am Sonntag in Albano eine Messe mit Armen und Bedürftigen gefeiert. Im Anschluss lud er etwa hundert von ihnen zum gemeinsamen Mittagessen in seine Sommerresidenz Castel Gandolfo ein, wo er sich seit Mittwoch für einige Tage zur Erholung aufhält. Im Garten der päpstlichen Residenz wurden Gemüse-Lasagne und Kalbsbraten aufgetischt. Vor dem Essen begrüßte der Papst seine Gäste, die von der Caritas des Bistums Albano betreut werden, mit den Worten, der Mensch sei „das schönste Geschöpf“, da er „nach dem Ebenbild Gottes geschaffen“ sei.
Messe mit Bedürftigen in Albano
Rund 600 Menschen versammelten sich am Sonntagmorgen in der kleinen Rundkirche Santa Maria della Rotonda in Albano, nahe der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo. Es waren besonders Familien, Migranten und Obdachlose, die von der örtlichen Caritas unterstützt werden und auch nach der Messe bei einem gemeinsamen Essen im Zentrum standen. Es war der erste größere „Sozialtermin“ des Papstes.
In seiner Predigt hob der Pontifex hervor, dass das Zusammensein eine Freude und ein „Geschenk“ sei. „Jeder von uns kommt mit etwas Müdigkeit und Angst in die Kirche – manchmal weniger, manchmal mehr –, und sofort sind wir weniger allein, wir sind zusammen und finden das Wort und den Leib Christi. So empfängt unser Herz ein Leben, das über den Tod hinausgeht. Es ist der Heilige Geist, der Geist des Auferstandenen, der dies unter uns und in uns tut – still, Sonntag für Sonntag, Tag für Tag“, betonte Leo.
Nächstenliebe – Das Feuer der Liebe in die Welt tragen
Frieden dürfe nicht mit Bequemlichkeit und Ruhe verwechselt werden – der Friede, den Christus schenke, sei ein anderer. Er verlange, dass wir uns für Menschen und aus Liebe auch einmal auf Unsicherheiten und Herausforderungen einlassen. Jesus habe sich mutig in unsere Menschlichkeit gestürzt, hob Papst Leo XIV. hervor.
„Es ist die Taufe des Kreuzes, ein völliges Eintauchen in die Risiken, die die Liebe mit sich bringt. Und wenn wir, wie man sagt, ‚die Kommunion empfangen‘, nähren wir uns von diesem seinem kühnen Geschenk.“ Es sei die Entscheidung, nicht mehr für uns selbst zu leben, sondern das Feuer der Liebe in die Welt zu tragen.
Der Papst lobte alle, die im Bistum Albano das „Feuer der Nächstenliebe“ lebendig halten, und ermutigte dazu, keine Trennung zwischen Helfenden und Hilfesuchenden zu machen. Zugleich dankte er all jenen, die sich in den christlichen Gemeinschaften dafür einsetzen, Begegnungen zwischen Menschen verschiedenster Herkunft sowie unterschiedlicher sozialer, psychischer und emotionaler Lebenslagen zu fördern. „Nur gemeinsam, nur wenn wir ein einziger Leib werden, in dem auch die Schwächsten in voller Würde teilhaben, sind wir der Leib Christi, die Kirche Gottes“, so der Heilige Vater.
Gemeinsames Essen im Garten Borgo Laudato Si
Im Anschluss an die Messe lud der Pontifex etwa hundert Menschen zu einem gemeinsamen Essen in den Garten der päpstlichen Residenz ein. Vor dem Mahl begrüßte der Papst seine Gäste, indem er betonte, dass der Mensch „das schönste Geschöpf“ sei, weil er „nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde.“ Und das, so hob der Papst hervor, gelte für alle Menschen.
„Jeder von uns repräsentiert in diesem Sinne das Abbild Gottes, und wie wichtig ist es doch, uns immer daran zu erinnern, dass wir genau diese Gegenwart Gottes in jedem Einzelnen finden!“ Jesus brach das Brot mit seinen Jüngern, und gerade diese Geste war es, durch die man ihn in Emmaus erkannte. Sowohl die Messe als auch das gemeinsame Essen symbolisieren daher das Leben mit Gott in Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit.
Auch der Bischof von Albano, Vincenzo Viva, hielt eine kurze Ansprache im päpstlichen Garten „Borgo Laudato Si“, der sich an der Umweltenzyklika Papst Franziskus’ orientiert. „Wenn wir die Gesichter derer betrachten, die heute an diesen Tischen sitzen, sehen wir die Schönheit des Evangeliums“, so der Bischof von Albano. Es gebe kein ‚wir‘ und ‚sie‘, es gebe keine Wohltäter und Begünstigten. „Es gibt nur Menschen, die das Brot teilen – und damit ihre Geschichten, ihre Mühen, ihre Hoffnungen“, betonte er vor dem Essen.