StartWeltUmweltenzyklika „Laudato Si“ im Zentrum der Schöpfungszeit

Umweltenzyklika „Laudato Si“ im Zentrum der Schöpfungszeit

Mit dem 1. September beginnt in Österreich die „Schöpfungszeit“ – eine fünfwöchige Phase, in der die großen Kirchen gemeinsam ein starkes Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz setzen. Bis zum Fest des Heiligen Franziskus am 4. Oktober rücken Gottesdienste, Aktionen und Diskussionsformate die Verantwortung des Menschen für die bedrohte Schöpfung in den Mittelpunkt. Der ökumenische Höhepunkt ist der große Schöpfungsgottesdienst am 5. September in der Wiener Jesuitenkirche, den der Ökumenische Rat der Kirchen gemeinsam mit den Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Initiative „Religions for Future“ veranstaltet. Im Zentrum steht dabei die Enzyklika Laudato si, in der Papst Franziskus bereits vor zehn Jahren eindringlich zu einer „ökologischen Umkehr“ aufrief.

„Laudato si“ im Fokus

Am 18. Juni 2015 veröffentlichte Papst Franziskus seine Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Darin wandte sich der argentinische Papst nicht nur an die Gläubigen, sondern an alle Menschen guten Willens. Angesichts der ökologischen und sozialen Krisen erinnert das Schreiben eindringlich an die Verantwortung, die Schöpfung Gottes zu schützen. Franziskus fordert darin eine Umkehr und eine ganzheitliche Ökologie, die Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Spiritualität gemeinsam in den Blick nimmt. Er plädiert für eine „kulturelle Revolution“ im Umgang mit der Natur und den Mitmenschen, die über technische Lösungen hinausgeht und auf einer tiefgreifenden inneren Erneuerung sowie einer veränderten Lebensweise beruht.

Diese Enzyklika steht im Mittelpunkt der diesjährigen Schöpfungszeit, die sich vom 1. September bis zum Fest des Heiligen Franziskus am 4. Oktober erstreckt. Höhepunkt ist der traditionelle ökumenische Gottesdienst des ÖRKÖ am 5. September in Wien. Geleitet wird er vom Wiener katholischen Weihbischof Stephan Turnovszky, der methodistischen Pastorin Esther Handschin und dem rumänisch-orthodoxen Bischofsvikar Nicolae Dura. Auch hier steht das weltweit viel beachtete und politisch wie religiös diskutierte Lehrschreiben von Papst Franziskus im Mittelpunkt.

Zehn Jahre Schöpfungszeit

Bereits seit 2015 ist der ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender eingetragen. Zuvor hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., im Jahr 1989 „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ dazu eingeladen, an diesem Tag mit Dankgebeten für die Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und ihre Bewahrung zum Schöpfer zu beten.

1992 übernahm die gesamte orthodoxe Kirche diese Initiative und später folgten auch katholische und evangelische Ortskirchen. Im Jahr 2007 sprach sich die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dafür aus, den Zeitraum vom 1. September bis zum 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils zu widmen – als Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Advertisment -

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

FREE
VIEW