StartVaticanAmtseinführung von Papst Leo XIV.: Ablauf, Symbolik und Gäste

Amtseinführung von Papst Leo XIV.: Ablauf, Symbolik und Gäste

Am Sonntag, dem 18. Mai, findet sie statt – die große Zeremonie im Petersdom zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. Neben zahlreichen Vertretern verschiedener Kirchen werden auch einige Gäste aus der Weltpolitik erwartet. Doch wie läuft die Einführung in das Pontifikalamt ab, und was bedeuten die Symbole?

Symbole bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV.

Die Zeremonie beginnt am Vormittag damit, dass Papst Leo XIV. am Petrusgrab unter dem Petersdom die päpstlichen Insignien erhält. Dazu gehört die mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, das sogenannte Pallium. Außerdem erhält er den eigens für ihn angefertigten Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird. Der Fischerring spielt auf die biblische Erzählung an, dass Petrus Fischer in Galiläa war. Er soll von Jesus den Auftrag bekommen haben, „Menschen zu fischen“ und ihnen den christlichen Glauben nahezulegen. Ein weiteres Zeichen des Papstamtes ist der gerade Hirtenstab ohne Krümme – die Ferula.

Nachdem der Papst die Symbole erhalten hat, geloben mehrere Mitglieder der katholischen Kirche Papst Leo XIV. Gehorsam. Dadurch wird deutlich, dass nicht nur hochrangige Geistliche dem Papst unterstehen, sondern sich alle Katholiken an dem orientieren, was er lehrt.

Im Gesang zu Beginn der Amtseinführung wird Petrus als tragende Person der Kirche dargestellt. Das bedeutet, dass das Papstamt nach katholischer Lehre auf ihn zurückgeht. Deshalb betet Papst Leo XIV. zu Beginn an der Stelle des Grabes von Petrus im Petersdom. Die sogenannte Schlüsselgewalt des Petrus macht deutlich: Der neue Papst tritt in seine Fußstapfen.

Die Rolle des Papstes: Vermittler, Lehrer, Leiter

Das Tagesgebet, das erste große Gebet der Feier, erinnert an den Ursprung des kirchlichen Oberhaupts in der Person des Petrus. Wie es die katholische Tradition vorsieht, stehen Bischöfe – und somit auch der Papst, der Bischof von Rom – in einer ungebrochenen Linie zu den Aposteln. In der zentralen Aussage des Gebets wird darum gebeten, dass Papst Leo XIV. ein sichtbares Zeichen für Einheit und Zusammenhalt in der Kirche sein soll.

Im weiteren Verlauf der Amtseinführung folgt ein Loblied auf Jesus Christus und die Allerheiligenlitanei. Der Wechselgesang enthält Bitten, die die ganze Weite des Papstamtes aufgreifen – von seiner Rolle als Lehrer bis hin zur Aufgabe als Vermittler in Politik und Gesellschaft. Darin wird um Verantwortungsbewusstsein und gegenseitige Unterstützung gebeten.

Amtseinführung von Papst Leo XIV.: Antritt der Nachfolge Christi

Die Lesung aus dem sogenannten Ersten Petrusbrief erinnert erneut daran, dass Leitungsverantwortung verantwortungsvoll und ohne das Streben nach persönlichen Vorteilen ausgeübt werden soll. Papst Leo XIV. soll in seiner Vorbildfunktion durch Integrität und Aufrichtigkeit zum Leitbild werden.

Im Evangelientext wird ein Gespräch zwischen Jesus und Petrus geschildert. Jesus stellt Petrus dreimal die Frage, ob er ihn liebt – und jedes Mal bekräftigt Petrus seine Liebe. Daraufhin erteilt Jesus ihm jeweils den Auftrag, sich um die Gläubigen zu kümmern. Diese Szene verdeutlicht die besondere Verantwortung, die Petrus – und in seiner Nachfolge der Papst – übernehmen soll. Grundlage dieser Führungsrolle ist eine tiefe geistliche Verbundenheit und ein vertrauensvoller Glaube. Dies wird in der christlichen Tradition mit dem Begriff „Nachfolge“ beschrieben.

Zugleich macht das Ende des Textes deutlich, dass das Einstehen für den Glauben auch negative Konsequenzen haben kann. Als Zeichen der Einheit zwischen der West- und der Ostkirche wird das Evangelium sowohl in lateinischer als auch in griechischer Sprache vorgetragen. Der Gesang zur Gabenbereitung stellt erneut Petrus in das Zentrum. Der lateinische Text hebt die besondere Autorität hervor, die mit dem päpstlichen Amt verbunden ist. Petrus wird eine zentrale Aufgabe anvertraut: Er soll sich um die Gemeinschaft der Gläubigen kümmern. Dabei wird das Bild des Hirten verwendet, der seine Herde behütet und für sie sorgt.

Gäste aus der Weltpolitik

Wer tatsächlich an der Amtseinführung von Papst Leo XIV. teilnimmt, steht noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass aus Deutschland Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger anreisen. Aus der Weltpolitik ist bislang bekannt, dass stellvertretend für König Charles nicht Prinz William, sondern Prinz Edward nach Rom reist. Möglich ist auch ein Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

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