Mit der Corona-Pandemie und den darauffolgenden Einschränkungen war die Ungewissheit groß, ob sich die Zahl der Gottesdienstbesuche wieder erholen würde. Während des Corona-Pandemie-Lockdowns gaben nur 15 Prozent der Amerikaner an, die Messe zu besuchen. Nach sechs Jahren nach dem Ende der Corona-Ära deuten Daten darauf hin, dass die Besucherzahlen von Gottesdiensten langsam auf das Niveau von 2019 zurückgekehrt sind.
Besucherzahlen von Gottesdiensten auf Vorpandemieniveau
Der Anstieg der Besucherzahlen ist deutlich erkennbar. Dennoch bedeutet die Rückkehr auf das Niveau von 2019, dass nur jeder vierte Katholik in den Vereinigten Staaten wöchentlich die Heilige Messe besucht. Dabei ist der wöchentliche Besuch ein obligatorischer Bestandteil des katholischen Lebens. Die führende katholische Forschungsorganisation an der Georgetown University, das Center for Applied Research in the Apostolate (CARA), schätzte mithilfe einer nationalen Umfrage sowie dem Suchvolumen von Google Trends für Begriffe, die im Zusammenhang mit Gottesdienstbesuchen stehen, die wöchentlichen Besucherzahlen der Messen in den USA.
In einem Beitrag auf einer Blogseite von CARA erklärte die Organisation, dass vor der Pandemie der durchschnittliche wöchentliche Gottesdienstbesuch bei 24,4 Prozent lag. In einer Schätzung der Besucherzahlen zwischen Mai 2023 und der ersten Kalenderwoche im Jahr 2025 erreichte der durchschnittliche Messbesuch 24,0 Prozent, was einem allgemeinen Anstieg der Gottesdienstbesuche im Vergleich zu den Corona-Jahren entspricht. Während die Besucherzahlen an Aschermittwoch und Ostern 2023 schon das Niveau von 2019 erreicht hatten, stiegen die Besucherzahlen an Weihnachten erst im Jahr 2024 auf das Vorpandemieniveau an. Die Organisation begründet dies mit den allgemeinen Warnungen vor Atemwegserkrankungen in der kalten Jahreszeit.
Besucherrückkehr der Katholiken fraglich
„Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass das erhöhte Bewusstsein und die Warnungen vor COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen im Januar einige davon abhielten, zu dieser Jahreszeit zur Messe zurückzukehren“, heißt es vonseiten der Organisation. Die Zahlen zu den Gottesdienstbesuchen werde man bis 2025 verfolgen, um die Entwicklung an Aschermittwoch und Ostern feststellen zu können, erklärt CARA. 15 Prozent der Katholiken in den USA gaben ab den Pandemie-Lockdowns im März 2020 bis Mai 2023 an, regelmäßig die Heilige Messe zu besuchen. Einige Bischöfe befreiten ihre Gemeinde von der Pflicht einer persönlichen Teilnahme an Gottesdiensten. Während die meisten Bischöfe ihre Gemeinde bereits ab 2020 zur persönlichen Teilnahme in die Kirche einluden, forderten dies nur wenige Geistliche erst 2022.
Lange war es fraglich, ob die Katholiken wirklich persönlich in die Gottesdienste zurückkehren würden. Einige Daten, die nach dem Abklingen der Pandemie gesammelt wurden, waren wenig vielversprechend. So stellte man fest, dass die Kirchenbesuchsrate während der Lockdowns unter Katholiken stärker zurückging als unter Protestanten. Ein Bericht des Pew Research Centers vom März 2023 ergab, dass rund ein Viertel der Katholiken (24 Prozent) angaben, seltener persönlich am Gottesdienst teilzunehmen als vor der Pandemie. 38 Prozent hingegen gaben an, etwa genauso oft und nur neun Prozent häufiger die Heilige Messe zu besuchen. Im Januar 2023 veröffentlichte das American Enterprise Institute eine Umfrage, die zu dem Schluss kam, dass der Prozentsatz der Amerikaner, die insgesamt Gottesdienste besuchen, nach der COVID-19-Pandemie um etwa 8 % gesunken ist.