StartChristenverfolgungBlutbad in katholischer Kirche – Islamisten töten Gläubige

Blutbad in katholischer Kirche – Islamisten töten Gläubige

Bei einem brutalen Angriff auf eine katholische Kirche im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo sind in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Menschen getötet worden. Wie der örtliche Sender Radio Okapi berichtet, kamen dabei 43 Menschen ums Leben. Die internationale Nachrichtenagentur Associated Press (AP) spricht von mindestens 21 Toten. Hinter dem Massaker soll die mit dem sogenannten Islamischen Staat (IS) verbundene Miliz Allied Democratic Forces (ADF) stehen. Der Überfall ereignete sich während einer nächtlichen Gebetswache, an der zahlreiche Gläubige teilnahmen. Die ADF, ursprünglich in Uganda aktiv, sorgt seit Jahren für Gewalt und Instabilität in der Region.

ADF-Terror in Komanda: Plünderung und Brandstiftung nach Kirchenangriff

Laut BBC drangen Kämpfer der ADF am Sonntag in eine Kirche in der Stadt Komanda ein. Dort eröffneten sie das Feuer auf die versammelten Gläubigen. Anschließend zogen sie durch die Stadt, plünderten Geschäfte und setzten mehrere davon in Brand. Komanda liegt in der ostkongolesischen Provinz Ituri – einer rohstoffreichen Region, die regelmäßig zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen wird. Der Reichtum an Bodenschätzen macht das Gebiet zu einem Brennpunkt im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Die BBC berichtet weiter, dass die islamistische ADF in den 1990er-Jahren in Uganda gegründet wurde. Die Gruppe wirft der Regierung in Kampala vor, Muslime systematisch zu verfolgen. Ihr Gründer ist Jamil Mukulu, ein zum Islam konvertierter Christ. Nach Informationen von Vatican News ist die ADF auch für einen Anschlag Anfang 2024 verantwortlich, bei dem mindestens acht Menschen getötet und 30 weitere als Geiseln verschleppt wurden – fünf der Opfer kamen während eines Gebets ums Leben.

Zeugen berichten von zahlreichen Toten und Entführungen nach Blutbad in katholischer Kirche

Dieudonné Duranthabo, Koordinator der Zivilgesellschaft in Komanda, gab an, dass bei dem Angriff während der Gebetswache über 21 Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche erschossen worden seien. „Wir haben mindestens drei verkohlte Leichen und mehrere verbrannte Häuser registriert. Aber die Suche geht weiter“, sagte er gegenüber der AP.

Der örtliche Priester Aime Lokana Dhego sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sogar von 31 Todesopfern. „Wir haben mindestens 31 tote Mitglieder der eucharistischen Kreuzzugsbewegung, sechs davon sind schwer verletzt. Einige junge Leute wurden entführt; wir haben bislang keine Nachricht von ihnen“, sagte er.

„Gotteshäuser müssen geschützt werden“

Nach Polizeiangaben waren die Täter von ihrer Hochburg Mont Hoyo aus aufgebrochen. Als die Sicherheitskräfte am Tatort eintrafen, waren die Angreifer bereits verschwunden. Aus Angst vor weiteren Überfällen flohen viele Einwohner aus der Stadt. Unmittelbar nach dem Angriff wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo, das ugandische Militär sowie die örtliche Polizei wurden mobilisiert. Der Angriff traf die Region in einer Phase relativer Ruhe: In den letzten Monaten war es dort vergleichsweise friedlich geblieben, viele zuvor geflüchtete Menschen waren zurückgekehrt.

Der italienische Außenminister Antonio Tajani verurteilte das Massaker scharf. Die ADF sei eine Terrorgruppe mit Verbindungen zum sogenannten Islamischen Staat (IS), so Tajani. Er rief dazu auf, Gotteshäuser sowie die Religionsfreiheit zu schützen und zu bewahren. Italien stehe in Solidarität an der Seite der Angehörigen der Opfer und des kongolesischen Volkes.

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas – fast siebenmal so groß wie Deutschland. Ihre große Ausdehnung und Bevölkerungszahl stellen enorme sicherheitspolitische Herausforderungen dar. Insbesondere der rohstoffreiche Osten des Landes ist zunehmend umkämpft. Mehrere Rebellengruppen haben dort in den letzten Monaten Territorien übernommen. Die politische Instabilität wird zudem durch Konflikte mit Nachbarländern und eine schwache Zentralregierung in der Hauptstadt Kinshasa verschärft.

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