Die Zahlen sind erschreckend. Das Regime in Nicaragua wird von Daniel Ortega und seiner Frau Rosario Murillo, der Vizepräsidentin hat die Verfolgung der Geistlichen verschärft. So dürfen Priester, die das Land verlassen nicht mehr zurück. Zusätzlich sind in den letzten 4 Jahren 13 Priester verstorben, was einem Gesamtrückgang von 20 Prozent beziehungsweise 110 Geistlichen entspricht.
Die kirchliche Gesellschaft setzt sich in diesem mittelamerikanischen Land aus einer Erzdiözese Managua, 8 weiteren Diözesen und 393 Pfarreien zusammen. Diese wurden im Jahr 2020 noch von 564 Pfarrern betreut. Es finden noch wenige Priesterweihen statt, wie unter anderen am 06.01.2024 von 9 Geistlichen, jedoch gleicht dies den Rückgang durch die Verfolgung nicht aus.
Gebietsweise sehr starker Rückgang
Es sind im Durchschnitt einige Gemeinden stärker davon betroffen als die anderen. So bezieht sich der Rückgang im Bistum Matagalpa auf 42 Prozent seit 2020, was 25 von 60 Geistlichen entspricht. Die Diözese Siuna hat einen Rückgang um 33 und die die Diözese um 31 Prozent. Nur unmittelbar dahinter liegt Esteli mit 28 Prozent und die Erzdiözese Managua mit 25 Prozent. In drei Etappen wurden von Anfang 2023 bis Anfang 2024 34 Priester und Bischöfe durch das Regime verbannt worden.
Wie in den Medien online berichtet wird, haben 37 weitere Priester in anderen Länder Zuflucht gesucht. Weiteren 21 Priestern wurde die Einreise beziehungsweise Wiedereinreise untersagt. 5 Priester mit ausländischer Herkunft wurde zugleich des Landes verwiesen. Nicht nur die Geistlichen selbst, sondern auch andere Personen, die sich der Kirche verbunden fühlen, werden durch das Regime verfolgt. Hinzu kommen Mitarbeiter von Caritas und ähnlichen Hilfsorganisationen, wie auch Medienmitarbeiter der Diözesen.
Folgen des Priesterrückgangs
Eine wesentliche Folge ist durch den Rückgang der Geistlichen, der Rückgang der heiligen Messen die gefeiert werden. Dies ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil im Alltag eines Christen, was nicht mehr überall und regelmäßig gefeiert werden kann. Das Sakrament der Versöhnung bleibt ebenfalls auf der Strecke. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die Christen einen Hirten mehr haben, der ihnen Trost und Zuversicht durch die Arbeit als Seelsorger schenkt.
Um ein Zeichen zu setzen, wurde Bischof Álvarez im August 2022 unter Hausarrest gestellt und anschließen in Haft genommen. Nach 527 Tagen fand die Ausweisung in den Vatikan statt. Seine Strafe wurde ursprünglich auf 26 Jahre und 4 Monate Haft angesetzt, weil er durch seine christliche Arbeit Hochverrat begangen hat.
Auswirkungen in allen Bereichen
Nachdem Bischof Isidoro Mora, der ehemalige Generalvikar von Matagalpa, Bischof von Siuna wurde, wollte dieser nach weiteren zwei Jahren an den inhaftierten Bischof erinnern und gedenken. Darauf hin wurde dieser ebenfalls in Haft genommen und zusammen mit Bischof Álvarez nach 24 Tagen ausgewiesen.
Die Bischofskonferenz leidet sehr unter dieser Verfolgung. Sie setzt sich aus diversen Bischöfen, Erzbischöfen und ähnlichem zusammen, die bei der Verfolgung ganz oben stehen.
Durch die Inhaftierung und Ausweisung, Sterben und Alter der weiteren Bischöfe steigt die Zahl der Diözesen, die ohne Bischof auskommen müssen. Aktuell haben zwei Bischöfe die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht und bereits das Rücktrittsgesuch beim Papst eingereicht. Ein weiterer Bischof wurde ausgewiesen. Aktuell sind keine Verbesserungen der Situation in Sicht.