StartChristenverfolgungChristenverfolgung in Kamerun: Entführer fordern Lösegeld für entführten Priester

Christenverfolgung in Kamerun: Entführer fordern Lösegeld für entführten Priester

Wie die kamerunische Erzdiözese Garoua gegenüber ACI Africa, dem afrikanischen Partner der Catholic News Agency (CNA), mitteilte, ging für den am 7. Mai entführten Priester Valentin Mbaibarem eine Lösegeldforderung ein. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung christlich ist, sind die Gläubigen der Gewalt extremistischer Islamisten und der Korruption im Land ausgesetzt. Die Christenverfolgung in Kamerun nimmt zu.

Lösegeldforderung nach Priesterentführung

Wie Emmanuel Bonkou von der Erzdiözese Garoua im Auftrag von Erzbischof Faustin Ambassa Ndjodo berichtete, handelt es sich bei dem Entführten um den Pfarrer der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Madingring. Auf der Straße zwischen Guidjiba und Tcholliré im Norden Kameruns wurde er als einer von sechs Personen entführt. Ndjodo rief das Volk Gottes dazu auf, für die Befreiung des Priesters zu beten. Der Erzbischof, der Mitglied der Kongregation vom Unbefleckten Herzen Mariens ist, bat darum, dass in allen Pfarreien eine Messe für Mbaibarem gefeiert wird.

Zu den Einzelheiten erklärte Bonkou, dass an diesem Tag sechs Personen entführt worden seien. Vier der sechs Geiseln kamen einige Tage später wieder frei. Eine Geisel jedoch, ein Lehrer, wurde von den Entführern getötet, nachdem er den erzwungenen Fußmarsch vor Erschöpfung nicht fortsetzen konnte. Pfarrer Mbaibarem ist der Einzige, der sich noch in Gefangenschaft befindet. Nach Angaben der Erzdiözese fordern die Entführer rund 40.000 Euro für seine Freilassung.

„Wir rufen alle auf, sich im Gebet für seine Freilassung zu vereinen, da die Suche nach ihm noch andauert“, sagte Bonkou abschließend.

Christenverfolgung in Kamerun: Zwischen Bürgerkrieg und Korruption

Für die Christen in Kamerun, besonders in den nördlichen Regionen, wird die Lage zunehmend bedrohlicher. Diese Gebiete sind geprägt von extremistisch-islamischen Gruppen wie Boko Haram, die sich im Land ausbreiten. Für Konvertiten birgt der Wechsel vom Islam zum Christentum große Gefahren, weshalb sie gezwungen sind, ihren Glauben im Geheimen zu praktizieren. Selbst der Besitz christlicher Literatur führt zu Bedrohungen bis hin zu tätlicher Gewalt.

In den Regionen Nord-Oest und Sud-Oest entbrannte als Protest auf die Ausgrenzung der englischsprachigen Bevölkerung im Jahr 2016 ein Bürgerkrieg. Infolge dessen entstand besonders in diesen Regionen eine gravierende Sicherheitslücke. Diese wird sowohl von separatistischen Gruppen als auch von der islamistischen Terrororganisation Boko Haram für Angriffe ausgenutzt – insbesondere im Nordwesten, wo christliche Dorfgemeinschaften betroffen sind.

Frauen und Mädchen werden entführt und mit Milizkämpfern zwangsverheiratet. Zudem besteht die Gefahr, zum Islam zwangskonvertiert zu werden. Auch christliche Männer und Jungen, insbesondere jene in kirchlichen Leitungsfunktionen, sind bedroht. Häufig werden sie entführt, von Milizen zwangsrekrutiert, zur Arbeit gezwungen, gefoltert oder getötet.

Es besteht jedoch nicht nur eine direkte Gefahr durch extremistische Gruppen. Auch die Regierung Kameruns – eine der korruptesten der Welt – trägt zur Unsicherheit bei. Korrupte Amtsträger lassen sich Berichten zufolge von Imamen bestechen, damit Christen bei Angriffen durch islamistische Extremisten keinen Schutz erhalten.

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