StartWeltJimmy Carter: Ehemaliger US-Präsident und Friedensverfechter verstorben

Jimmy Carter: Ehemaliger US-Präsident und Friedensverfechter verstorben

Als erster US-Präsident empfing Jimmy Carter im Jahr 1979 einen Papst im Weißen Haus. Papst Franziskus erfuhr mit Trauer vom Tod des ehemaligen Präsidenten, heißt es in einer Beileidsschrift, die von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist. In dem Kondolenzschreiben hebt Papst Franziskus den „beständigen und aus seinem christlichen Glauben genährten Einsatz“ für Frieden des verstorbenen Politikers hervor. Carter, der zwischen 1977 und 1981 als 39. US-Präsident amtierte, setzte sich für die Versöhnung, den Frieden zwischen den Völkern und die Menschenrechte sowie das Wohl der Armen und Bedürftigen ein. Der ehemalige Staatschef, der mit 100 Jahren am längsten aller ehemaligen Präsidenten lebte, verstarb am 29. Dezember in Plains, Georgia.

Jimmy Carter: Ein Leben im Glauben und im Einsatz für Bedürftige

Der Pontifex empfahl den Verstorbenen der „unendlichen Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes“ an und bittet um Trost für alle Trauernden. Carters größter politischer Erfolg war das Abkommen von Camp David 1979, das den Frieden zwischen Israel und Ägypten sicherte. Als gläubiger Baptist spielte der Glaube in Carters Leben bis zuletzt eine bedeutende Rolle. Davon ließ er sich auch nicht von seinem Präsidentenamt abbringen und gab als regierender Staatschef Bibelunterricht in der Washingtoner „First Baptist Church“. Seit seinem Ruhestand unterrichtete er in einer Sonntagsschule. Wie wichtig ihm der Glaube war, zeigt auch der Besuch des damaligen Papstes Johannes Paul II. im Weißen Haus. Als erster Präsident der USA empfing Carter 1979 das katholische Oberhaupt im Regierungssitz in Washington. Atalantas Erzbischof Gregory J. Hartmayer richtete ebenfalls seine Beileidsbekundung an die Familie des verstorbenen Ex-Präsidenten. Jimmy Carter und seine Frau Rosalynn hätten den christlichen Glauben vorgelebt, so der Erzbischof. In all ihren Taten, sei es beim Reisen um die Welt, der Förderung der Demokratie, dem Bau von Häusern oder dem Unterricht in Sonntagsschulen – „sie machten die Welt zu einem besseren Ort“, lobte Hartmayer.

Die Häuser in Plains, die durch die Organisation der Carters erbaut wurden, dienen Obdachlosen als Unterkunft. Der ehemalige Präsident erhielt für seine solidarischen Werke und seinen Einsatz für Arme und die Demokratie verschiedene Ehrenabzeichen. So wurde Carter im Jahr 1999 mit der Freiheitsmedaille und dem Friedensnobelpreis im Jahr 2002 ausgezeichnet. Gemeinsam mit seiner Frau, der ehemaligen First Lady Rosalynn Carter, ging er stets als gutes Beispiel voran. Er habe gezeigt, „was es heißt, eine dienende Führungspersönlichkeit zu sein“, sagte der Erzbischof von Atlanta. Der Geistliche ist überzeugt davon, dass durch die Arbeit des ‚Carter Centers‘ künftige Generationen inspiriert werden.

Verlust eines Verfechters des Friedens, liebenden Vaters, Großvaters und Urgroßvaters

Die Welt verlor mit dem Tod Carters einen „unermüdlichen Verfechter für Frieden und Gerechtigkeit“. Die Nation betrauert eine hochgeachtete Führungspersönlichkeit und die Familienangehörigen den „Tod eines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters“, so Bischof Hartmayer.
Carters Frau Rosalynn verstarb am 19. November 2023 im Alter von 96 Jahren. Das Ehepaar war mehr als 77 Jahre verheiratet und hatte drei Söhne: John William (Jack), James Earl III (Chip), Donnel Jeffrey (Jeff) sowie eine Tochter, Amy Lynn. Elf Enkelkinder und 14 Urenkelkinder bereicherten das Leben der Carters.

Am 18. Februar 2023 gab das Carter Center bekannt, dass Jimmy Carter nach mehreren kurzen Krankenhausaufenthalten entschieden habe, „seine verbleibende Zeit zu Hause im Kreis seiner Familie zu verbringen und Hospizpflege anstelle weiterer medizinischer Behandlung zu erhalten“. In der Erklärung wurde weiterhin betont, dass er die volle Unterstützung seiner Familie und seines Ärzteteams genieße. „Die Familie Carter bittet um Privatsphäre in dieser Zeit und ist dankbar für das Mitgefühl seiner vielen Anhänger.“ Während seiner Hospizpflege konnte Carter noch an einigen Ereignissen teilnehmen, darunter die Trauerfeier für seine verstorbene Frau.


Das Weiße Haus informierte, dass Präsident Biden ein offizielles Staatsbegräbnis für Carter am 9. Januar in Washington angesetzt habe. An diesem Tag werde zudem ein Nationaler Trauertag abgehalten, und die US-Flaggen sollen ab dem Zeitpunkt seines Todes für 30 Tage auf Halbmast wehen.

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