Der katholische Priester Donald Martin wurde brutal ermordet. Die lokale Gemeinschaft der Erzdiözese Mandalay befindet sich nach der Nachricht über den Tod des katholischen Priesters in tiefer Trauer. Der leblos aufgefundene Körper des 44-jährigen Diözesanpriesters wies zahlreiche Stichwunden auf und war verstümmelt. Seine Leiche wurde am frühen Freitagmorgen gegen 6 Uhr von einigen Gemeindemitgliedern auf dem Gelände der Pfarrei Unserer Lieben Frau von Lourdes entdeckt. In dieser Pfarrei war Martin als Pfarrer tätig. Es handelt sich um den zweiten Vorfall innerhalb weniger Wochen, der die katholische Kirche in Myanmar erschüttert. Am 6. Februar wurde die von Papst Franziskus ausgewählte Herz-Jesu-Kathedrale der neu gegründeten Diözese Mindat bombardiert.
Priester in Krisenregion Myanmars brutal ermordet
Die Erzdiözese Mandalay liegt im Bezirk Shwe Bo und gehört zur Region Sagaing im Norden Myanmars. Diese Region ist eine der Gegenden, in denen es täglich zu Zusammenstößen zwischen den Volksverteidigungskräften und der Armee kommt. Gewalt und Kämpfe gehören dort zum Alltag. Laut der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides wurde Donald Martin mit grausamer Gewalt angegriffen. Es wird vermutet, dass es sich um einen gezielten Angriff auf den Priester handelte. Die Hintergründe sowie die Täter sind noch unbekannt. Aufgrund der allgemeinen Gewalt, insbesondere durch die Kämpfe zwischen den Milizen der Oppositionskräfte und der myanmarischen Armee, gestalten sich die Ermittlungen als schwierig. Die Nachricht von Donald Martins Ermordung löste Schock und tiefe Trauer in der lokalen Gemeinschaft der Erzdiözese Mandalay aus. Die Gläubigen suchen nach den Ursachen des Mordes und der Identität der Täter.
2018 erhielt Donald Martin die Priesterweihe. Während des Bürgerkriegs widmete er sich gemeinsam mit weiteren Priestern der humanitären Hilfe. Sie brachten den vertriebenen Menschen in der Region spirituellen Trost und materielle Unterstützung. Das brutale Verbrechen verdeutlicht die herausfordernde Situation, in der sich die katholische Gemeinschaft in Myanmar befindet. Priester wie Donald Martin setzten sich in den Zeiten des Bürgerkriegs unermüdlich für die Gemeindemitglieder ein, wobei sie oft ihr eigenes Leben riskierten.
Zweiter Vorfall in kurzer Zeit
Die Ermordung des Diözesanpriesters ist bereits der zweite Vorfall innerhalb von zwei Wochen. Am 06. Februar beschädigte die Armee Myanmars die katholische Herz-Jesu-Kirche in Mindat, einer Ortschaft im Staat Chin im Nordwesten des Landes. Diese Kirche ist die von Papst Franziskus ausgewählte Kathedrale für die neu gegründete Diözese Mindat. Die Region von Mindat war in den letzten Monaten von Zusammenstößen zwischen der „Chinland Defence Force“ (CDF) und der myanmarischen Armee betroffen. Laut Quellen aus dem Chin sind die lokalen Kräfte Milizen, die sich im Bundesstaat Chin in Opposition zur Militärjunta gebildet haben. Nach monatelangen Kämpfen übernahmen die lokalen Milizen die Kontrolle über das Gebiet. Im Januar erklärten sie die Region in einer offiziellen Mitteilung zur „befreiten Zone“.