StartWeltErdbeben in Thailand und Myanmar: Lage für tausende Menschen dramatisch

Erdbeben in Thailand und Myanmar: Lage für tausende Menschen dramatisch

Den Menschen in Myanmar und Thailand bietet sich nach dem schweren Erdbeben ein Bild der Zerstörung. Offiziellen Angaben und Berichten der staatlichen Medien zufolge sind bei den heftigen Erschütterungen mindestens 1.000 Menschen ums Leben gekommen, weitere 1.700 sind teils schwer verletzt. Von dem Erdbeben in Thailand und Myanmar betroffen sind vor allem die Metropole Mandalay, die Region Sagaing sowie die Hauptstadt Naypyidaw. 80 buddhistische Mönche starben beim Einsturz des Tempels in Mandalay. Während das Hilfswerk Missio um Spenden bittet, berichtet eine Quelle der Agentur Fides von Desinteresse des Staates an den Bürgern und der Situation.

Ausmaß der Zerstörung nach Erdbeben in Thailand und Myanmar noch unklar

Auch wenn das volle Ausmaß der Zerstörung aktuell wohl noch gar nicht abzusehen ist, berichtet das Missionswerk Missio Österreich, dass Projektpartner vor Ort von tausenden Todesopfern ausgehen. Zudem hätten weitere tausende Menschen bei den Erdbeben in Thailand und Myanmar ihr Zuhause verloren. In Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, seien unzählige Gebäude eingestürzt, berichtet Father Cyprian, der Rektor des von Missio unterstützten Priesterseminars in Yangon. „Wir befürchten, dass viele Menschen nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden können.“ Die Menschen seien bestürzt, es herrsche großes Chaos, beschreibt der Rektor die brisante Lage. In seinem Engagement versucht er, Kontakt zu umliegenden Diözesen in Myanmar aufzunehmen, um herauszufinden, in welchen Regionen dringend Hilfe benötigt wird. Doch aufgrund massiver und großflächiger Netzausfälle gestaltet sich der Aufbau der Kontaktaufnahme schwierig.

Die Kommunikation gestaltet sich aufgrund massiver Netzausfälle als äußerst schwierig. Nicht nur die Zerstörung der Häuser ist eine große Herausforderung, sondern auch einige Wassertanks wurden durch das Erdbeben zerstört. „Die Menschen haben große Angst“, berichtete Schwester Margret, Missio-Projektpartnerin vor Ort in Yangon.

Keine Unterstützung des Staates

Doch das Erschreckende sei, dass es kaum oder gar keine Hilfe des Staates gebe, erzählte eine Quelle aus der katholischen Gemeinde Mandalay der Nachrichtenagentur Fides. „Wir sehen viel Solidarität unter den Menschen, aber wir registrieren die völlige Abwesenheit des Staates“, betonte die Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. Die Region Sagaing, die das Epizentrum des Erdbebens ist, ist aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs ohnehin schwer getroffen. „In der allgemeinen Instabilität gibt es keine organisierte Hilfe für die Opfer“, so die Quelle.

In den sogenannten „befreiten Gebieten“, also Gebieten, die die Armee nicht kontrolliert, gebe es keine funktionierenden zivilen Institutionen. Jegliche Organisation sei in diesen Teilen „dem guten Willen der Bevölkerung oder der Organisation der Gemeinschaften und Armeen der ethnischen Minderheiten überlassen“. In den von der Junta kontrollierten Regionen sind einige Feuerwehren in der Hauptstadt Naypyidaw und in Mandalay aktiv, wo mehrere mehrstöckige Gebäude eingestürzt sind. Allerdings bleiben viele andere Gebiete völlig sich selbst überlassen. „Der Staat ist völlig desinteressiert an den Bürgern, ihrem Zustand und ihrem Wohlergehen.“

Missio-Spendenaufruf nach Erdbeben in Thailand und Myanmar

Aufgrund der starken Erschütterungen flüchteten die Menschen in Panik auf die Straßen oder große freie Flächen. Die Beben wurden auch im benachbarten Thailand, in Laos, Vietnam und in der chinesischen Region Yunnan registriert. In den Straßen von Mandalay kam es im Zuge des Bebens zu panischen Szenen, bei denen die Menschen auf freie Flächen rannten, um ihr Leben zu retten. Die Erschütterungen waren auch im benachbarten Thailand, in Laos, Vietnam und in der angrenzenden chinesischen Region Yunnan zu spüren. Die herrschende Militärjunta hat mittlerweile in sechs Regionen den Notstand verhängt und die internationale Gemeinschaft um humanitäre Unterstützung gebeten.

Zudem hat sie die Schließung der Flughäfen in den Städten Naypyidaw und Yangon angeordnet. Vor 91 errichtete das britische Empire die „Alte Sagaing-Brücke“über den Irrawaddy-Fluss. Durch das Erbeben kam die Brücke zum Einsturz. Beschädigt sind auch mehrere katholische Kirchen in Mandalay. Der österreichische Nationaldirektor Pater Karl Wallner rief zu Hilfe für die vielen Opfer des Erdbebens auf. „Jede Unterstützung zählt“, so Wallner. Projektpartner vor Ort unterstützen die betroffenen Regionen und bitten um lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel und Medikamente.

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