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Heilig-Jahr-Feier für Familien – Erzbischof Koch warnt: Familien sind immer am stärksten verwundet

Heute endet die Heilig-Jahr-Feier für Familien, Kinder, Großeltern und Senioren – daran nahm auch der Erzbischof von Berlin und Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie, Heiner Koch, teil. Zehntausende Gläubige nahmen an Katechesen und Konzerten teil, pilgerten zur Heiligen Pforte und feierten Gottesdienste. Der Höhepunkt sei jedoch die Heilige Messe mit Papst Leo XIV., erklärte Erzbischof Koch, der am Freitag eine Messe mit Familiengruppen in Rom feierte, gegenüber Vatican News.

Keine Gesellschaft ohne Familie

Schon im Vorfeld wurden für das Großevent Pilger aus 120 Ländern erwartet. Aus Südamerika reisten Gläubige aus Brasilien, Argentinien und Kolumbien an. Eine kürzere Anreise hatten die Pilger aus Polen, Deutschland, der Schweiz, Italien und Portugal. Auch aus Asien, etwa von den Philippinen, wurden Pilger erwartet. Eines jedoch sei allen gemeinsam, erklärte Koch: Ohne Familie könne keine Gesellschaft – „egal wo und wie“ – überleben. Die Familie sei sowohl persönlich als auch gesellschaftlich „das Grundlegende unserer Lebensform“. Sie sei mehr als eine biologische Organisationsform – ein „Heilsort“, ein „wirkliches Stück Gnadenwirklichkeit“, der Nukleus des Glaubens und seiner Weitergabe, betonte der Erzbischof.

Familien politisch stärken

Doch auch Not und Leid verbinden Familien, führte der Berliner Erzbischof weiter aus. Familien seien es, die immer wieder am stärksten verwundet würden – mit Blick auf jene, die hungern, flüchten und unter „Krieg und Bruderzwist“ leiden müssten. Angesichts gesellschaftlicher Umbrüche und wachsender Herausforderungen fordert Koch, Familien in Deutschland stärker in den Fokus der Politik zu rücken. Sie seien nicht nur das Herzstück religiöser Erziehung und gelebten Glaubens, sondern spielten auch eine bedeutende Rolle als „wirtschaftlicher Faktor“, betonte er.

„Das ist für uns natürlich nicht der erste Faktor, bei weitem nicht der wichtigste“, unterstrich Koch. Die deutsche Volkswirtschaft habe bei einem Umsatz von vier Billionen Euro rund eine Billion Euro unbezahlter Care-Arbeit durch Familien einkalkuliert. Mit Sorge blickt der Erzbischof auf die sinkende Zahl der Eheschließungen und die Tatsache, dass Familien auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren müssten. Hier erkennt Koch eine große Herausforderung. Als Reaktion müsse man „die sakramentale Bedeutung der Ehe und die Förderung von Ehe und Familie wieder in den Vordergrund stellen“. Andernfalls seien „all unsere Bemühungen ohne Gottes Segen und ohne sein Heilswirken umsonst“, warnte er.

Feierlicher Abschluss der Heilig-Jahr-Feier für Familien

Den Höhepunkt des Samstags bildete das große „Fest der Familie“ auf der Piazza San Giovanni in Laterano. Zwischen 18.30 und 20.00 Uhr waren Gläubige zur feierlichen Gebetsvigil eingeladen. Zum Abschluss des Marienmonats versammelten sich die Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Rosenkranzgebet. Zudem wurden bei dem Fest zahlreiche Gäste wie Schauspieler und christliche Musikgruppen erwartet.

Den feierlichen Schlusspunkt des Jubiläums setzt am Sonntag, dem 1. Juni, eine Heilige Messe mit Papst Leo XIV. um 10:30 Uhr auf dem Petersplatz. Erwartet werden Tausende Kinder, Familien und ältere Menschen aus aller Welt, die gemeinsam den Abschluss des Festes begehen.

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