Am 6. Oktober nannte Papst Franziskus 21 Männer, die am 7. Dezember in das Kardinalskollegium erhoben werden sollten. Nachdem der indonesische Bischof Paskalis Bruno Syukur (62) auf eigenen Wunsch auf die Ernennung zum Kardinal verzichtet hatte, wählte Papst Franziskus den Erzbischof von Neapel, Domenico Battaglia (61), aus, um die Kardinalspurpur zu erhalten. Am 7. Dezember werden die 21 Geistlichen im Rahmen des zehnten Konsistoriums von Papst Franziskus in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Erzbischof von Neapel mit sozialem Engagement
Wie der Direktor des vatikanischen Pressesaals, Matteo Bruni, mitteilte, wird Domenico Battaglia eines der neuen Mitglieder im Kardinalskollegium sein. „Don Mimmo“, wie der gebürtige Kalabrier genannt wird, wurde 2020 von Papst Franziskus zum Erzbischof von Neapel ernannt und folgte somit dem vorherigen Erzbischof, Kardinal Crescenzio Sepe, der in den Ruhestand ging.
Schon in jungen Jahren war ihm der Einsatz für schwache und arme Menschen wichtig. Dieses Engagement behielt er über die Jahre bei. So ist Battaglia auch nach seiner Priesterweihe im Jahr 1991 und in seinen nachfolgenden Ämtern durch soziales Engagement und seinen ungebrochenen Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft bekannt. Sein Augenmerk legte er als „Straßenpriester“ besonders auf junge Menschen und Drogenabhängige. Weiter sorgte er mit einem Interview im Jahr 2021 für großes Aufsehen. Damals positionierte er sich stark gegen die Mafia und setzte sich für die Glaubwürdigkeit der Kirche und des Staates ein.
Stetiger Aufstieg in der Kirchenhierarchie
Nach dem Priesterseminar 1984 wurde Battaglia sieben Jahre später zum Priester geweiht. Zuvor war er in der Pfarrseelsorge und in anderen karitativen Funktionen tätig. Als Priester arbeitete er in verschiedenen Gemeinden und Diözesenverwaltungen. Im Anschluss daran wurde er 2012 zum Weihbischof von Neapel, einer großen Diözese Italiens, ernannt. 2016 wurde er in das Amt des Bischofs von Cerreto Sannita-Telese-Sant’Agata de‘ Goti eingeführt, ehe er 2020 als Erzbischof von Neapel in seine alte Diözese zurückkehrte. Durch die Ernennung zum Kardinal wird die Diözese wieder in den Fokus gerückt.
Erzbischof von Neapel für eine gerechte und synodale Kirche
Erzbischof Domenico Battaglia ist ein wichtiger Akteur im Leben der Diözese Neapel und der gesamten katholischen Kirche in Italien. Gerade durch sein Engagement für die Armen, seine soziale Verantwortung und seine klaren theologischen Prinzipien setzt er ein Zeichen für eine Kirche, die sich um die spirituellen Bedürfnisse ihrer Mitglieder kümmert. Doch sein Einsatz, gerade in politischen und gesellschaftlichen Themen wie Mafia, Migration und Arbeitslosigkeit, hat nicht nur Befürworter gefunden. Dennoch wirkt er in seinem aktiven Einsatz für die Gesellschaft als Verfechter und Verkünder des Evangeliums. In einer Zeit, in der soziale Ungleichheit und Spaltung in vielen Teilen der Welt zunehmen, könnte Battaglia eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Weg für eine gerechtere und synodale Kirche zu ebnen. So nahm er an beiden Vollversammlungen der Weltsynode teil.