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Frauendiakonat ein „Gebot der Stunde“

Agenda ist ein Netzwerk von Theologinnen, die in der Wissenschaft und in der Kirche verantwortungsvolle Rollen übernehmen oder begleiten wollen. Das Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wissenschaftliche Arbeit der Theologinnen innerhalb der Kirche zu offenbaren. Außerdem wollen sie die Situation der Frau in der Kirche und in der Gesellschaft zu verbessern sowie deren Interessen zu vertreten. Nach der Weltsynode äußern sich die mehr als 400 Theologinnen zum Frauendiakonat. Sie warnen davor, sollte die Weihe der Frau weiter auf sich warten lassen, könnten weitere Kirchenaustritte die Folge sein.

Unnötige Verzögerung des Frauendiakonat

Das Thema der Weihe der Frau zur Diakonin wurde bei der Weltsynode mehr oder weniger am Rande behandelt. Denn früh positionierte sich Papst Franziskus gegen ein Frauendiakonat. So sei der „Zeitpunkt noch nicht reif“ verlas Paolo Ruffini, der Präfekt des vatikanischen Kommunikationsdikasterium die Mitteilung. Im Gegensatz dazu sehen es die Theologinnen von Agenda das Frauendiakonat als „Gebot der Stunde“. Zwar befürworten sie die Äußerungen während der Weltsynode über die Rolle der Frau in der Kirche, aber dennoch vermissen sie eine klare Haltung zu der Diakonninen-Weihe. So betrachten sie die Postionierung des Papstes als unnötige Verzögerung. Auch warnen sie davor, dass durch das stetige Hinauszögern und das „Hinhalten“ der Frauen, sich besonders bei negativem Ausgang der Entscheidung, Resignation ausbreiten und die Hoffnung weichen könnte. In der Folge könnten weitere Kirchenaustritte eine Reaktion sein.

Während der Weltsynode wurde klar gestellt, dass eine zuständige Expertenkommission sich weiter mit der Frage rund um das Frauendiakonat beschäftige. Doch auch hier gibt sich das Theologinnen-Netzwerk Agenda nicht mit der Aussage zufrieden. Es sei fraglich, welche Kriterien Papst Franziskus nutzt, um über die Weihe der Frau zu entscheiden. Die getrofffenen Aussagen würden nicht ausreichen, um das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen, so die Theologinnnen. Alles in allem bleibt die Frage, werden die Ergebnisse des Expertengremiums oder doch bestimmt der Papst selbst, welche Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen ein Frauendiakonat berücksichtigt werden.

Hinweise auf Gleichberechtigung der Frau in der katholischen Kirche

Die Vorsitzenden des Theologinnen-Netzwerks sind die Theologin Martina Bär, eine Professorin am Institut für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft der Universität Graz sowie die Theologin Julia Enxing, Professorin für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Nach der Meinung der Frauen, wurden von Theologinnen einige Argumente vorgelegt, die für das Frauendiakonat sprechen. So gebe es überall in der Welt Hinweise darauf, die für eine Gleichberechtigung der Frau in verantwortungsvollen Positionen innerhalb der katholischen Kirche sprechen, so die Theologinnen. Sie erklären, dass die Glaubenserfahrungen von Frauen, die sich für das Amt berufen fühlen, letztendlich auch lehramtliche Anerkennung benötige.

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