StartWeltGefälschte Ware aus China – 100.000 Rosenkränze in Rom beschlagnahmt

Gefälschte Ware aus China – 100.000 Rosenkränze in Rom beschlagnahmt

Die Vorfreude auf das Heilige Jahr in Rom ist groß. Rund 30 Millionen Pilgerinnen und Pilger werden in diesem Jahr in Rom erwartet, doch diese Freude ist getrübt. „Millionen Heilig-Jahr-Pilger sind von Betrug bedroht“, warnt die Finanzpolizei, nachdem sie mehr als 100.000 gefälschte Rosenkränze, Papstbildchen und Medaillen mit dem Logo des Vatikans konfiszierten. Religiöse Souvenirläden am Vatikan sind besonders im Heiligen Jahr eine Goldgrube – und genau das machen sich Produktfälscher vor den Heiligen Pforten zunutze.

Heiliges Jahr „Made in China“

Kontrolleure der Guardia di Finanza wurden in drei Geschäften an der beliebten Pilgerzeile Via della Conciliazione zwischen Vatikan und Engelsburg fündig. Die verdächtigen Personen sollen chinesische Staatsbürger sein. Weitere Fälschungen wurden in Lagern an der römischen Peripherie gefunden. Das Angebot an Fake-Waren reicht von Postkarten mit Papst Franziskus über Medaillen und Kruzifixen bis hin zu Madonnen mit kleinen Weihwasserbecken. Täuschend echt ist die in China produzierte Ware, die mit der Papstkrone „Tiara“ und dem Logo „Giubileo 2025 – Pellegrini dell’Esperanza“, den Markenzeichen des Vatikans, versehen ist. Der Vatikan verzeichnet durch die Beschlagnahmung der Billigware, die teils zum zehnfachen ihres Wertes angeboten wurde, nach Angaben der Finanzpolizei einen Verlust von mehr als eine halben Million Euro.

Bis zu 40.000 Euro Geldstrafe für die Täter

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die gefälschte Ware, die teilweise nach EU-Recht verbotene Substanzen enthält, eingeführt und in Umlauf gebracht zu haben. Den Verdächtigen wurden Geldstrafen zwischen 5.000 und 40.000 Euro auferlegt. Mit Blick auf das Heilige Jahr gab die Finanzpolizei weitere Kontrollen an der Pilgermeile Via della Conciliazione bekannt, an der es über 30 Geschäfte für Souvenirartikel und religiöse Objekte gibt. Die meisten werden von Chinesen geführt, die nach Angaben der Zeitung „La Repubblica“ die gesamte Lieferkette der Ware, ausgehend vom Export aus China bis zum Verkauf in Rom, kontrollieren.

Jubiläumsjahr mit langer Geschichte

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr der katholischen Kirche, das in einem regelmäßigen Zyklus von 25 Jahren stattfindet. Das Jubeljahr Levitikus 25, ein alle 50 Jahre zelebriertes Erlassjahr, dient dabei als biblisches Vorbild. Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) rief im Jahr 1300 das erste Heilige Jahr aus, das zunächst im Abstand von 50 Jahren und später alle 33 Jahre begangen wurde. Der uns heute bekannte Rhythmus besteht seit dem Jahr 1470 und enthält die zentralen Elemente Romwallfahrt, Heilige Pforten und den Ablass. Mit der feierlichen Öffnung der Heiligen Pforte, die nur während des Jubeljahres geöffnet ist, eröffnet Papst Franziskus am Petersdom das Heilige Jahr. Neben dem regelmäßig stattfindenden Heiligen Jahr kam es in der Geschichte des Jubiläumsjahres zu außerordentlichen Jubiläen. So beispielsweise im Jahr 1566 im Angesicht der Bedrohung durch die Türken oder den Amtsantritt von Papst Paul V. im Jahr 1605. Weiter wurde in Betrachtung des besonderen Gedenkjahrs der Erlösung das Jahr 1983 als Heiliges Jahr ausgerufen. Im Jahr 1987 war der Themenschwerpunkt Maria und im Jahr 2008 der Geburtstag des Apostels Paulus vor 2000 Jahren der Anlass für das Jubiläumsjahr.


Bildnachweis © Beitragsbild:@paulmaguire – Depositphotos – ID- 13203493

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