StartChristen VerfolgungGewaltsame Konversion von Christen im Sudan

Gewaltsame Konversion von Christen im Sudan

Nach Berichten der Menschenrechtsstiftung Christian Solidarity Worldwide (CSW) kam es in verschiedenen Dörfern im Sudan zu mehreren gewaltsamen Zwischenfällen zwischen Christen und sudanesischen Streitkräften (SAF). Eine Gruppe von 26 Männern, die größtenteils Christen sind, wurde laut CSW zwischen dem 6. und dem 11. Oktober vom militärischen Geheimdienst in Shendi im Bundesstaat Nil „willkürlich verhaftet“. Die sudanesischen Streitkräfte (SAF) stehen in einem kriegerischen Konflikt mit der islamischen, paramilitärischen Gruppe „Rapid Support Forces“ (RSF), die in vielen Dörfern Christen gewaltsam zum Übertritt zum Islam zwingt.

Festnahmen im Gebäude der Sudanesischen Kirche Christi (SCOC)

Christian Solidarity Worldwide berichtete, dass es sich bei den gefangen genommenen Männern hauptsächlich um Mitglieder der Sudanesischen Kirche Christi von Al Ezba im Norden Khartums handelte. In der Stadt verschärften sich zuletzt die Kämpfe zwischen den beiden Gruppierungen, weshalb 100 Mitglieder der SCOC aufgrund der katastrophalen humanitären Lage nach Shendi geflohen sind. Unter den Geflüchteten, die in der viel zu kleinen Kirche ausharren müssen, befinden sich neben den Männern auch mindestens 54 Kinder und 25 Frauen. Dort wurden bereits am 6. Oktober sechs Männer im Gebäude der Sudanesischen Kirche Christi von der SAF festgenommen; jeweils zehn weitere wurden am 10. und 11. Oktober verschleppt. Ein Augenzeuge erzählte CSW, dass die Männer vor den Augen ihrer Familien körperlich angegriffen, schikaniert und beschuldigt wurden, mit den islamischen RSF in Verbindung zu stehen. Alle Männer, die älter als 18 sind, wurden von ihren Familien getrennt und verhaftet. Ihnen wurde formell keine Straftat vorgeworfen und weder Besuch von Familien noch von ihren Anwälten gestattet. Sie stehen unter der Bewachung der für Folter und Gewalt bekannten Almudada-Einheit des militärischen Geheimdienstes. Am Wochenende des 12. und 13. Oktobers wurden nach Berichten der CSW 14 Männer freigelassen – die anderen Gefangenen befinden sich noch immer in der Gewalt der sudanesischen Streitkräfte.

Rapid Support Forces kontrolliert die Heimat von Christen

Seit 2023 kontrolliert die islamische Gruppierung RSF das Dorf Al Thora Mobe im Bundesstaat Gezira, das seit dem Kriegsflüchtlingsstrom im Jahr 2011 die Heimat vieler Christen ist und in dem fünf Kirchen und zwei christliche Schulen stehen. Eine Quelle von Christian Solidarity Worldwide berichtet über katastrophale Zustände in dem Dorf, das kaum Infrastruktur aufweist. „Wir leben unter miserablen Bedingungen und es fehlt uns an allen Grundbedürfnissen“, erklärt die Quelle und berichtet, dass Christen von der RSF gezwungen wurden, zum Islam zu konvertieren. Eine Flucht aus dem Gebiet sei kaum möglich, da das Dorf von Mitgliedern der RSF umzingelt sei. Jeder, der es wagt zu fliehen, wird beschuldigt, mit der sudanesischen Streitkraft verbunden zu sein und riskiert, gefangen und inhaftiert zu werden, so wie es den Menschen im SCOC-Kirchengebäude erging.

Der Konflikt zwischen der Sudanese Armed Forces (SAF) unter der Führung des Ex-Machthabers General Abdel Fattah Abdelrahman Burhan und der islamischen, paramilitärischen Rapid Support Forces, die unter der Leitung eines ehemaligen Anhängers Burhans, Mohammed Hamdan Daglo, agieren, hat Schätzungen zufolge Hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge gefordert.


Bildnachweis ©: @Rawpixel – Depositphotos – ID- 191754550

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