StartWeltVerheerende Sturzfluten in Pakistan: Hunderte Tote, ganze Dörfer verschüttet

Verheerende Sturzfluten in Pakistan: Hunderte Tote, ganze Dörfer verschüttet

Seit dem 14. August erlebt Pakistan eine der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahre. Sintflutartige Regenfälle haben massive Überschwemmungen, Erdrutsche und Sturzfluten ausgelöst, die zahlreiche Menschenleben forderten. Besonders hart getroffen ist die Provinz Khyber Pakhtunkhwa, wo allein im Bezirk Buner über 270 Menschen ums Leben kamen und ganze Dörfer unter den Schlammmassen begraben wurden. Zudem gestalten sich die Rettungsarbeiten äußerst schwierig, da anhaltender Starkregen immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt. Landesweit wurden seit Beginn des Sommermonsuns bereits über 650 Todesopfer gemeldet.

Sturzfluten zerstören ganze Dörfer

Seit dem 14. August haben heftige Regenfälle in weiten Teilen Pakistans zu verheerenden Überschwemmungen, steigenden Flusspegeln und folgenschweren Erdrutschen geführt. Ganze Dörfer wurden fortgerissen, zahlreiche Menschen unter den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser begraben. Besonders dramatisch ist die Lage in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, wo die Rettungsdienste 317 Todesopfer meldeten. Hart getroffen ist die Region Buner, wo nach Angaben des Sprechers der Rettungsdienste, Mohammad Suhail, nach dem Fund dreier weiterer Opfer die Zahl der Toten auf 277 gestiegen ist. Dort seien „10 bis 12 ganze Dörfer“ teilweise verschüttet, weitere 150 Personen würden noch vermisst.

Wie Suhail mitteilte, sind rund 2.000 Rettungskräfte in neun Bezirken im Einsatz. Doch aufgrund des erneuten Starkregens mussten die Sucharbeiten unterbrochen werden. Zudem habe man die Einsätze auf entlegene Gebiete ausgeweitet, um die Bewohner der Nordwestprovinz zu finden, die von den heftigen Sturzfluten mitgerissen wurden. Aufgrund der erschwerten Verhältnisse setzt das Militär bei den Räumarbeiten im Hochwassergebiet Ingenieure und schweres Gerät ein. Einige provisorische Wege, die für den Zugang zu den betroffenen Gebieten angelegt worden waren, wurden durch die neuen Regenfälle erneut zerstört.

Schwere Folgen des Klimawandels in Pakistan

Die Behörden warnen, dass bis mindestens Donnerstag weiterhin mit starkem Regen, gefährlichen Sturzfluten und neuen Überschwemmungen zu rechnen ist. Die Monsunzeit, die rund 75 Prozent des jährlichen Niederschlags in Südasien bringt, ist zwar lebenswichtig für die Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit, bringt jedoch immer wieder schwere Zerstörungen und großes Leid über die betroffenen Regionen.

„Die Intensität des diesjährigen Monsuns sei etwa 50 bis 60 Prozent höher als im letzten Jahr“, erklärte Generalleutnant Inam Haider, Vorsitzender der nationalen Katastrophenschutzbehörde. „Bis zu den ersten Septemberwochen werden noch zwei bis drei weitere Monsunperioden erwartet“, so Haider in Islamabad.

Erdrutsche und Sturzfluten treten während der Monsunzeit, die gewöhnlich im Juni beginnt und bis Ende September andauert, regelmäßig auf. Die aktuellen sintflutartigen Regenfälle haben seit Beginn des Sommermonsuns in Pakistan über 650 Menschenleben gefordert und mehr als 920 Verletzte hinterlassen. Das Land zählt zu den weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten und wird zunehmend von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Ein dramatisches Beispiel dafür waren die Monsunfluten im Jahr 2022. Dort stand rund ein Drittel des Landes unter Wasser und 1.700 Menschen kamen dabei ums Leben.

Papst sichert Gebete für Flutopfer zu

Die Provinzregierung erklärte die stark betroffenen Bergregionen Buner, Bajaur, Swat, Shangla, Mansehra und Battagram zu Katastrophengebieten. Wie der Chefminister der Provinz, Ali Amin Gandapur, erklärte, sei ein Grund für die Vielzahl der Opfer der Bau von Häusern entlang von Wasserstraßen und Flussufern. Die Regierung plant, betroffene Familien zum Umzug in sicherere Regionen zu bewegen, wo ihnen Unterstützung beim Wiederaufbau ihrer Häuser zugesichert werden soll.

Immerhin konnte nach tagelangem Stromausfall die Stromversorgung am Nachmittag des 17. August wiederhergestellt werden. Zudem erklärte sich der Iran bereit, „jede Zusammenarbeit und Hilfe zur Linderung des Leids“ im benachbarten Pakistan zu leisten. Auch Papst Leo XIV. verwies am Sonntag von seinem Urlaubsort Castel Gandolfo auf das Leid der pakistanischen Bevölkerung. Der Heilige Vater sicherte allen, „die unter dieser Katastrophe leiden“, seine Gebete zu.

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