StartWirtschaft & PolitikWahlaufruf der christlichen Kirchen: Wählen für die Demokratie

Wahlaufruf der christlichen Kirchen: Wählen für die Demokratie

Am 23. Februar 2025 findet die Wahl des 21. Bundestages statt. Im Wahlaufruf der christlichen Kirchen vom 11. Februar heißt es, dass die Demokratie im Land „unverhandelbar“ sei. An dem Wahlaufruf beteiligten sich neben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Sie seien überzeugt, dass die Stärken der Demokratie, wie das Aushandeln von Kompromissen sowie der Schutz von Minderheiten, auch in Krisenzeiten greife.

Völkischer Nationalismus nicht mit dem Christentum vereinbar

Mit einem gemeinsamen Appell rufen die Vorsitzenden der christlichen Kirchen in Deutschland zur Teilnahme an der Bundestagswahl sowie für Demokratie und gegen Extremismus auf. So fordern sie unter anderem den Schutz des menschlichen Lebens und der Umwelt, eine humanitäre Flüchtlingspolitik. Auch der Einsatz für soziale Sicherheit, Frieden sowie gegen weltweite Armut und Unterdrückung sind von großer Bedeutung.

„Für die christlichen Kirchen ist unsere Demokratie unverhandelbar“, heißt es im Wahlaufruf der christlichen Kirchen. Die aktuellen politischen Debatten stellen die wehrhafte Demokratie vor eine Herausforderung. Extremistische Kräfte hätten leichtes Spiel, „wenn sich unsere Gesellschaft immer mehr polarisiert, bis sich Menschen unversöhnlich gegenüberstehen“, warnen die christlichen Kirchen. „Wir halten daran fest, dass Extremismus und vor allem völkischer Nationalismus mit dem Christentum nicht vereinbar sind.“

Deutschland benötige gerade in Zeiten der Herausforderung Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft. Der Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten und andere Konfliktherde hätten Gewissheiten erschüttert, heißt es weiter. Im Angesicht der wirtschaftlichen Lage, des Klimawandels und der steigenden Zahl an vertriebenen Menschen entstehe eine Überforderung. Für eine gute Zukunft benötige es eine klare Orientierung. Das bedeute, Deutschland müsse „Europa als gemeinsamen Raum von Freiheit, Recht, Sicherheit und Wohlergehen stärken“. Zugleich müsse das Land „dem Frieden weltweit und den Menschenrechten dienen“. Mit Blick auf die Flüchtlingspolitik müsse sich das Land einer humanitären Politik sowie einer „guten Integration von Zuwanderern“ verpflichtet fühlen, heißt es weiter.

Vor dem Hintergrund des Gesetzesentwurfs zur Regelung von Abtreibung müsse Deutschland „dem Schutz des Lebens zugewandt sein, denn jeder Mensch hat die gleiche unveräußerliche Würde“. Wichtig sei, dass man zuhört, einander versteht und konstruktiv um gerechte Lösungen ringt, betonen die Kirchen. Sie seien allen Menschen dankbar, die nach diesen Werten leben und sich für diese Prinzipien einsetzen. Es sei erschreckend, wie oft diese bedroht oder tätlich angegriffen werden.

Wahlaufruf der christlichen Kirchen: „Gehen Sie wählen!“

Zum Abschluss betonen die Kirchen die Übernahme von Verantwortung für ein demokratisches Miteinander. „Gehen Sie wählen und stimmen Sie bei der Bundestagswahl für Parteien und Abgeordnete, die sich für ein rechtsstaatliches, freiheitliches, weltoffenes, solidarisches und die Schöpfung bewahrendes Deutschland einsetzen“, so der Appell der Kirchen. Auch und besonders diejenigen, die zum ersten Mal wählen gehen, sollten von ihrer Stimme Gebrauch machen und für die Demokratie einstehen. Neben Bischof Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), unterzeichnete die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, sowie Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).

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