Vom 28. Juli bis 3. August findet mit dem Jubiläum der Jugend ein großes Highlight des Heiligen Jahres statt. Für Erzbischof Rino Fisichella, den Leiter der Organisation der Feiern zum Heiligen Jahr, ist dies „vielleicht der meisterwartete Moment des Heiligen Jahres“. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bürgermeister der Stadt Rom, Roberto Gualtieri, zeigten sich beide voller Vorfreude auf das große Event, bei dem Hunderttausende Teilnehmer erwartet werden. Die Stadt sei „bereit, die Welt willkommen zu heißen“, so der Bürgermeister.
Jubiläum der Jugend – Pilger aus 146 Ländern
Wie Erzbischof Rino Fisichella mitteilte, freut sich die Stadt Rom auf etwa eine halbe Million junge Pilger aus 146 Ländern. Rund zwei Drittel davon kämen aus Europa, die übrigen aus Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien, so der Cheforganisator. Besonders bemerkenswert: Einige der Jugendlichen reisen aus Ländern an, die von Krieg, Konflikt und Gewalt geplagt sind. So werden Pilger aus dem Libanon, dem Irak, Israel, Syrien, aber auch aus Myanmar, dem Südsudan oder der Ukraine erwartet. Für sie wolle das Jubiläum „eine Umarmung aller Jugendlichen der Welt sein, sodass ein wirklicher Moment des Friedens und des Aufbaus von Frieden in der Welt entsteht“, betonte Fisichella.
Bereits am 28. Juli beginnt das Programm mit der Ankunft der ersten Pilger. Um die große Menge unterzubringen, ist ein enormer organisatorischer Aufwand nötig. Als Unterkünfte dienen 270 Pfarreien, 400 Schulen, zahlreiche Turnhallen sowie weitere Einrichtungen und Räumlichkeiten der Stadt Rom. Auch Gastfamilien nehmen einige Pilger bei sich auf, erklärte Fisichella, der immer wieder seine Dankbarkeit ausdrückte. Eine große Anzahl der Pilger findet auf dem Messegelände in Rom Unterkunft. Nach Angaben des Erzbischofs kann das Gelände „mindestens 25.000 Jugendliche aufnehmen – das wird de facto eine Stadt in der Stadt.“
Hohe Sicherheitsvorkehrungen und Gesundheitsversorgung
Wie bei jeder Veranstaltung dieser Größenordnung ist auch in Rom für Sicherheit gesorgt – mit einem Aufgebot von 1.000 Sicherheitskräften und 3.000 Freiwilligen aus dem Katastrophenschutz. Zudem gilt ein Flugverbot für Drohnen über dem Veranstaltungsgelände Tor Vergata, wo ein Großteil des Programms stattfindet.
Auch in puncto Gesundheitsversorgung zeigt sich die Stadt besonders auf die erwartete Hitze von über 30 Grad vorbereitet. Um der Sommerhitze während des Heiligen Jahres zu begegnen, stellt die Stadt Rom 2.660 Nachfüllstationen für Trinkwasser bereit – unterstützt durch die Verteilung von 5 Millionen Trinkflaschen und 70 Nebelduschen zur Abkühlung. Zusätzlich stehen 2.760 mobile Toiletten zur Verfügung.
Weiterhin werden zehn Erste-Hilfe-Stationen eingerichtet, und 43 zusätzliche Krankenwagen sind im Einsatz. Darüber hinaus ließ der Bürgermeister vier spezielle Ruhezonen in der Stadt einrichten – Orte, an denen sich Jugendliche zurückziehen und neue Kraft schöpfen können.
Breites Veranstaltungsprogramm zum Jubiläum der Jugend
Ein großer und ungewöhnlicher Programmpunkt ist die Möglichkeit der Beichte unter freiem Himmel auf der Freifläche des antiken Circus Maximus. Hier spenden Priester unterschiedlicher Herkunft den Jugendlichen das Sakrament der Versöhnung. Eine Herausforderung bestand darin, die große Anzahl an Beichtvätern zu organisieren, erklärte Erzbischof Fisichella. „Auch Priester und Seminaristen gehen ja im Sommer in Ferien, und mehr als 1.000 Priester zu finden, die in den verschiedenen Sprachen in Rom Beichte hören, war nicht einfach.“
Am Samstag, dem 2. August, öffnet das Veranstaltungsgelände Tor Vergata im Norden Roms seine Tore. Die traditionsreiche Fläche, die eigens für das Heilige Jahr umfassend instand gesetzt wurde, wird zum Schauplatz eines der zentralen Höhepunkte der Jugendtage. Schon ab dem Vormittag treten dort Bands und Künstler auf, bevor am Abend um 20:30 Uhr die Vigil mit Papst Leo XIV. beginnt. Im Rahmen der Feierlichkeiten werden drei Jugendliche aus Italien, Mexiko und den USA dem Papst persönliche Fragen stellen. Leo XIV. will auf jede in der jeweiligen Landessprache antworten. Den Abschluss bildet am Sonntagvormittag die große Messe, ebenfalls mit Papst Leo, zu der Tausende junge Pilger erwartet werden.