StartWeltKardinal Fernandez kritisiert Geschlechtsumwandlung

Kardinal Fernandez kritisiert Geschlechtsumwandlung

Bei einer Tagung der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) kritisierte Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, am Montag den „Allmachtsanspruch“ der Gender-Ideologie. Geschlechtsumwandlung sei mehr als nur eine äußerliche Veränderung. Weiter berichtete er von Kritik an dem Dokument des Glaubens-Dikasteriums über die menschliche Würde. Dabei betonte er die Bedeutung des Einsatzes von Papst Franziskus zur Ablehnung der Todesstrafe.

Geschlechtsumwandlung nicht nur eine rein äußerliche Veränderung

Kardinal Fernández erklärte bei der Tagung, dass er die Vorstellung ablehne, dass die geschlechtlich-leibliche Identität Gegenstand einer radikalen Veränderung nach den eigenen Wünschen und Freiheitsansprüchen eines jeden Einzelnen sein könne. Eine Geschlechtsumwandlung sei nicht vergleichbar mit einer Schönheitsoperation, die nur eine äußerliche Veränderung bewirke. Die Umwandlung beinhalte „den Anspruch auf einen Identitätswechsel, auf den Wunsch, eine andere Person zu sein“. Es sei die Vorstellung, mit technischen Mitteln eine alternative Realität „nach Belieben“ schaffen zu wollen, betonte der Präfekt. Dennoch bestätigte er, dass es Fälle mit schweren Dysphorien, einer Störung des emotionalen Erlebens, gebe, „die zu einem unerträglichen Leben“ führen könnten.

Nach Angaben von CNA sagte der Kardinal, dass solche Ausnahmesituationen eine Bewertung mit größter Sorgfalt benötigten. Gleichzeitig verurteile er Ideologien, die die geschenkte Realität leugnen und die Vorstellung vertreten, dass die geschlechtliche und körperliche Identität einer radikalen Veränderung unterzogen werden könne.

Die Menschenwürde ist unendlich

Weiter berichtet CNA davon, dass Fernández auf Kritik an dem Dokument des Glaubens-Dikasteriums über die menschliche Würde, Dignitas infinita, verwies. Die Kritik richtete sich vor allem auf das Wort „unendlich“ (infinita) im Titel des Dokuments. So habe er bei der Tagung zur „katholischen Begründung der Menschenwürde“ klargestellt, dass die Liebe Gottes, die unendlich sei, jeder menschlichen Person eine unendliche Würde verleihe. „Sie steht in keinem Verhältnis zu den natürlichen Fähigkeiten des Menschen“, zitiert CNA den Präfekt. Er erklärte weiter, dass die Formulierung „unendlich“ von Papst Johannes Paul II. stamme und zuerst bei der Begegnung mit Menschen mit Handicap in Osnabrück verwendet worden sei.

Johannes Paul II. habe betont, dass Gott uns in Jesus Christus „auf unüberbietbare Weise“ gezeigt hat, wie er jeden Menschen liebt und diesem Würde verleiht. Im Vergleich zu anderen Wesen der Erde seien wir Menschen offen für eine unendliche Erhöhung. Kardinal Fernández habe klargestellt: „Wir könnten endlos suchen und würden dennoch nie etwas finden, das diese Würde einschränken, bedingen oder leugnen könnte.“ Unendlich bedeute unabhängig von allen Umständen, dem Zustand oder der Situation „absolut bedingungslos“. Jeder müsse diesen universelle Wert überall und in jeder Situation akzeptieren.

Papst Franziskus wollte mit der Ablehnung der Todesstrafe zeigen, „wie weit unsere Überzeugung von der unveräußerlichen Würde der menschlichen Person geht“. Denn wenn er sie nicht dem schlimmsten aller Kriminellen abstreite, spreche er sie niemandem ab, erklärt der Präfekt.

Die Erklärung Dignitas infinita befasst sich mit Themen wie Armut, Migration, Menschen mit Behinderungen, Frauen sowie den Opfern von Gewalt oder Menschenhandel, um die kirchliche Überzeugung von der unantastbaren Würde jedes Menschen zu unterstreichen. „Keine Anthropologie über den Menschen ist der der Kirche gleich“, betonte Fernández.

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