StartVaticanRequiem für Papst Franziskus: „Bitte du für uns“

Requiem für Papst Franziskus: „Bitte du für uns“

Das Requiem für Papst Franziskus, zu dem sich viele Staatschefs und Hunderttausende Menschen auf dem Petersplatz versammelten, wurde von Kardinal Giovanni Battista Re zelebriert, dem 91-jährigen Dekan des Kardinalskollegiums. Eine große Teppichdarstellung des auferstandenen Christus hing über dem Eingang zum Petersdom. 224 Kardinäle, 750 Bischöfe und zahlreiche Priester, die die Totenmesse gemeinsam mit Kardinal Re zelebrierten, tauchten den Petersplatz in die liturgische Farbe Rot. Anwesend waren auch zahlreiche Führungspersönlichkeiten anderer Religionen und christlicher Kirchen.

Fürbitten in verschiedenen Sprachen

Das feierliche Requiem für Papst Franziskus war von besonderen Gebeten und Gesängen geprägt. Das Evangelium wurde auf Latein vorgesungen. In der großen Vielfalt der Sprachen, in denen die Fürbitten vorgetragen wurden, war die Universalität der Kirche erkennbar. Die Fürbitte für alle verstorbenen Gläubigen wurde auf Deutsch vorgetragen.

Auch große Staatspräsidenten und Regierungschefs erwiesen Papst Franziskus die letzte Ehre. Aufgrund der Delegationen aus etwa 130 Staaten waren die Sicherheitsvorkehrungen hoch. Unter anderem war – wie angekündigt – der US-Präsident Donald Trump nach Rom gereist. Ebenso der argentinische Staatspräsident Javier Milei, Wolodymyr Selenskyj sowie der französische Regierungschef Emmanuel Macron. Aus Deutschland war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten. Der russische Präsident Wladimir Putin sowie Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu waren nicht vor Ort.

Requiem für Papst Franziskus: „Weg der Hingabe“

An der Totenmesse für den verstorbenen Papst nahmen neben den politischen Vertretern auch Führungspersönlichkeiten anderer Religionen und christlicher Kirchen teil – so auch Patriarch Bartholomaios I., der sich für einen gemeinsamen Ostertermin einsetzt. Kardinal Re würdigte den verstorbenen Pontifex. Barmherzigkeit und Freude am Evangelium seien zwei Schlüsselbegriffe seines bewegenden Pontifikats gewesen. Die überwältigende Zuneigung und Anteilnahme zeige, wie Papst Franziskus „den Geist und die Herzen der Menschen berührt“ habe. Das letzte Bild, das wir vor Augen hätten, sei das vom vergangenen Sonntag, als er den Segen erteilte – Kardinal Re erinnerte damit an das Hochfest der Auferstehung des Herrn, an dem sich der Pontifex vom Balkon des Petersdoms zeigte. Franziskus habe sich für einen „Weg der Hingabe bis zum letzten Tag seines irdischen Lebens“ entschieden.

„Er war ein Papst, der mitten unter den Menschen war und für alle ein offenes Herz hatte.“ Auch sei er ein Papst gewesen, „der achtsam war für das Neue, das in der Gesellschaft aufkam, und für das, was der Heilige Geist in der Kirche weckte.“ Mit seinem charakteristischen Vokabular und seiner an Bildern und Metaphern reichen Sprache habe er stets versucht, die Probleme unserer Zeit mit der Weisheit des Evangeliums zu beleuchten“, betonte Kardinal Re beim Requiem für Papst Franziskus.

„Nun bitten wir dich: Bitte du für uns…“

Kardinal Re, dessen Predigt mehrfach von Applaus unterbrochen wurde, erklärte, dass Franziskus die Ängste, Leiden und Hoffnungen unserer Zeit „wirklich geteilt habe“. Im Mittelpunkt des Wirkens von Franziskus habe stets die Evangelisierung gestanden und die „Überzeugung, dass die Kirche ein Zuhause für alle ist – ein Haus mit stets offenen Türen“. Seine Gesten und Ermahnungen hätten insbesondere den Flüchtlingen und Vertriebenen gegolten. „Und auch in seinem Einsatz für die Armen war er unermüdlich.“

Kardinal Re blickte auf die zahlreichen Ansprachen von Papst Franziskus zurück, die er häufig mit den Worten beendete: „Vergesst nicht, für mich zu beten.“ – „Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen, so wie du es letzten Sonntag vom Balkon dieser Basilika aus getan hast – in einer letzten Umarmung mit dem ganzen Volk Gottes, aber auch im Geiste mit der gesamten Menschheit, die mit aufrichtigem Herzen nach der Wahrheit sucht und die Fackel der Hoffnung hochhält“, schloss der Kardinal seine Predigt.

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