StartVaticanLuigi Bianco: Neuer Apostolischer Nuntius in Slowenien

Luigi Bianco: Neuer Apostolischer Nuntius in Slowenien

Papst Leo XIV. hat Luigi Bianco zum neuen Apostolischen Nuntius in Slowenien ernannt. Wie seine beiden Vorgänger im Amt ist Bianco gleichzeitig auch Apostolischer Delegat im Kosovo. Mit dieser Ernennung folgt Bianco auf Jean-Marie Speich. Auch wenn sich die Lage im Kosovo nach dem Krieg beruhigt hat, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Gewalt und Ausschreitungen. Der Heilige Stuhl erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an und spricht sich stattdessen für Dialog und Zurückhaltung aus.

Luigi Bianco – Mehrere Stationen im diplomatischen Dienst

Papst Leo XIV. ernannte den Titularerzbischof von Falerone, Luigi Bianco, zum Nachfolger des Franzosen Jean-Marie Speich als Apostolischen Nuntius in Slowenien und Apostolischen Delegaten im Kosovo. Bianco wurde am 3. März 1960 in Montemagno, Italien, geboren. Die Priesterweihe empfing er am 30. März 1985. Vier Jahre später trat er am 1. Juli 1989 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein.

Zwischen 1991 und 1994 war er an der Apostolischen Nuntiatur in Ägypten tätig, anschließend von 1994 bis 1999 in Argentinien. Im Jahr 1999 erfolgte seine Versetzung nach Kroatien. Ab 2002 setzte er seinen diplomatischen Dienst an der Nuntiatur in Spanien und Andorra fort.

2009 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Nuntius in Honduras ernannt. Dort rief Bianco während der Staatskrise nach dem Militärputsch im Namen des Heiligen Stuhls zu Dialog und einer friedlichen Lösung auf. Im Gegensatz zum Großteil der internationalen Gemeinschaft sprach sich der Heilige Stuhl damals gegen eine Rückkehr und gewaltsame Reaktion des exilierten Präsidenten Manuel Zelaya aus. Die Bischofsweihe empfing Bianco am 25. April desselben Jahres.

Papst Franziskus ernannte ihn im Juli 2014 zum Apostolischen Nuntius in Äthiopien, im Herbst 2014 zusätzlich zum Nuntius in Dschibuti und Delegaten im Senegal. Nach diesen Stationen war Luigi Bianco als Sondergesandter bei der Afrikanischen Union tätig und seit 2019 Apostolischer Nuntius in Uganda. Papst Leo XIV. ernannte ihn nun zum Apostolischen Nuntius in Slowenien, wo etwa 70 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche angehören. Als einer der ersten Staaten erkannte der Heilige Stuhl die Unabhängigkeit Sloweniens von Jugoslawien an und nahm diplomatische Beziehungen zum Land auf.

Konfliktregion Kosovo

Der Heilige Stuhl erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an und hat sich wiederholt für Dialog und Zurückhaltung im Konflikt mit Serbien ausgesprochen. Die überwiegend von ethnischen Albanern bewohnte Region erklärte im Jahr 2008 ihre Unabhängigkeit von Serbien. Von den rund 1,5 Millionen Einwohnern gehören etwa 250.000 der katholischen Kirche an – überwiegend ethnische Albaner.

Nach dem Kosovokrieg 1999 und den progromartigen Ausschreitungen von 2004 hat sich die Situation weitgehend stabilisiert. Zuletzt kam es jedoch immer wieder zu Gewalt und Ausschreitungen – besonders im mehrheitlich von Serben bewohnten Nordkosovo. Infolgedessen betrachtet die UNESCO das christlich-orthodoxe Kulturerbe des Kosovo als gefährdet.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

FREE
VIEW