StartWeltMenschenrechtsverteidiger von Papua Yones Douw verstorben

Menschenrechtsverteidiger von Papua Yones Douw verstorben

Große Trauer löste die Nachricht des Todes des prominenten Menschenrechtsaktivisten Yones Douw aus. Die Menschen der Provinz im indonesischen Teil der Insel Neuguinea trauern um den Menschenrechtsverteidiger, der für seinen unerschütterlichen Mut bekannt war. Jahrzehntelang deckte er die Gräueltaten der indonesischen Sicherheitskräfte auf und unterrichtete Menschenrechtsaktivisten in Kirchen und Gemeinden. Nach Angaben seiner Schwester Delida Douw verstarb der 56-jährige Menschenrechtler am 3. Februar.

Menschenrechtsverteidiger Douw: Ein Lebenselixier für die Bewegung

Wie seine Schwester berichtete, klagte der 56-Jährige über einen Schwächeanfall, weshalb er in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort sei der Menschenrechtsverteidiger verstorben, erklärte Delida Douw. Auch wenn Yones Protestant war, war er dennoch Mitglied des Sekretariats für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung des Bistums Timika. Zudem war er Teil des Papua-Peace-Networks, dem Aktivisten, Akademiker und religiöse Persönlichkeiten angehören. Im Jahr 2014 war Yones maßgeblich an der Untersuchung der Schießerei in Paniai im Jahr 2014 beteiligt. Bei diesem Vorfall schossen Sicherheitskräfte auf eine protestierende Menschenmenge und töteten dabei vier Personen. Weitere 17 wurden bei dem Feuer verletzt. In der Folge unterstützte Yones Douw die Familien der Opfer während des Gerichtsprozesses vor dem Gericht Massaker in der Provinz Südsulawesi. Weiter setzte er sich für die Rechte von Menschen ein, die durch die Kämpfe zwischen dem indonesischen Militär und einer separatistischen Gruppierung zur Flucht gezwungen wurden.

Nach dem Tod des Menschenrechtsverteidigers fordert der Exekutivpräsident des „United Liberation Movement for West Papua“, Menase Tabuni, das papuanische Volk auf, eine siebentägige Trauerzeit einzuhalten. Tabuni ehrte Douw für seinen „jahrzehntelangen Einsatz für die Opfer staatlicher Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Papua“. „Wir empfinden einen großen Verlust“, betonte er. Yones habe sich konsequent „der Gewalt durch Sicherheitskräfte in Papua entgegenstellt“, heißt es in einer Mitteilung von Amnesty International Indonesien. Douw habe sich für die gerichtliche Aufklärung schwerer Menschenrechtsverletzungen eingesetzt, betont die Organisation. Pater Yan Puduwiyai Douw bezeichnete Douw als „Lebenselixier unserer kollektiven Bewegungen“.

Hintergrund der Konfliktregion Papua

Die Region Papua, eine der sechs Provinzen von Westguinea, dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea, leidet unter dem anhaltenden Konflikt zwischen Indonesien und der papuanischen Unabhängigkeitsbewegung. Die indigene Bevölkerung kämpft um ihr Recht auf Selbstbestimmung und eigenständige Entwicklung, was ihnen vorenthalten wird. Die Unabhängigkeitsbewegung setzt sich dafür ein, die Region von der indonesischen Kontrolle zu befreien. Indonesien hingegen unterdrückt diese Bewegung durch militärische Gewalt.

Papua-Neuguinea war eine Station der Asienreise von Papst Franziskus im vergangenen September. Die Region ist bekannt für ihr reiches Goldaufkommen und Ressourcen wie Erdgas, Mineralien, Holz oder Palmöl. Viele Landarbeiter werden durch Verträge mit großen Unternehmen ausgebeutet. Im Kampf um die Freiheit, der seit 1962 andauert, starben schätzungsweise 500.000 Menschen. Allein im vergangenen Jahrzehnt starben etwa 300 Menschen.

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