US-Präsident Donald Trump kündigte an, mexikanische Exporte mit Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent zu belegen, sollten Migranten weiterhin die Grenze überqueren und Fentanyl nicht verboten werden. Angesichts dieser Androhung rief die mexikanische Bischofskonferenz am 10. März erneut zur nationalen Einheit auf. Unterdessen verkündete die mexikanische Präsidentin einen Fortschritt im Kampf gegen Kriminalität und Drogen. Die mexikanischen Bischöfe betonten, dass für einen langfristigen Erfolg in der Bewältigung der Migration und der wirtschaftlichen Anpassung die Zusammenarbeit der politischen Kräfte nötig sei.
Mexikanische Bischofskonferenz fordert Zusammenarbeit
„Wir können nicht anders, als die Politik des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Mexiko im Besonderen und gegenüber der Welt im Allgemeinen als besorgniserregend anzusehen“, betonten die Bischöfe in einer Videobotschaft zu den neuesten Entwicklungen. Dabei hoben sie hervor, dass die Forderungen Trumps zur Bekämpfung von Drogenkartellen, der Bewältigung der Migration und der wirtschaftlichen Anpassungen nur in einer Zusammenarbeit zwischen politischen Kräften gelöst werden könnten. „Wir Mexikaner sind aufgerufen, angesichts der Widrigkeiten zusammenzuarbeiten“, so die Bischöfe. Weiter riefen sie die politischen Akteure auf, Spaltung und soziale Konfrontation zu überwinden. Es sei wichtig, den Dialog für den Frieden fortzusetzen und die wirtschaftliche Entwicklung durch verbesserte Arbeitsbedingungen zu fördern.
Die Mexikanische Bischofskonferenz veröffentlichte die Botschaft nach einer Massenkundgebung, zu der Präsidentin Claudia Sheinbaum am 9. März in Mexiko-Stadt einglud. Zunächst hatte Sheinbaum geplant, Vergeltungsmaßnahmen für die fünf Tage zuvor eingeführten Zölle anzukündigen. Doch nachdem Trump die Zölle bis zum 2. April ausgesetzt hatte, wandelte sie die Kundgebung kurzfristig in eine Feier. „Wir sind Nachbarn“, betonte sie. Man habe eine gemeinsame Verantwortung, zusammenzuarbeiten und sich abzustimmen, so die Präsidentin. Zudem betonte Sheinbaum die Bedeutung von Respekt und Dialog, um die mexikanische Souveränität zu schützen. Weiter stellte Sheinbaum Fortschritte im Kampf gegen die Kriminalität vor. So seien mehr als 10.000 Schwerverbrecher festgenommen, Drogenlabore geschlossen und 29 Kartellbosse an die USA ausgeliefert worden. Auch berichtete die Präsidentin über den Rückgang der Migration. So seien im Februar mit dem niedrigsten Wert nur 8.326 Begegnungen zwischen Migranten und US-Beamten festgestellt worden. Jesuitenpater Brian Strassburger warnte allerdings davor, dass dies auf eine massive Einschränkung der Freiheit von Migranten in Mexiko zurückzuführen sei.
Opfer schützen, Täter rehabilitieren
Die Mexikanische Bischofskonferenz betonte jedoch, dass die größten Probleme Mexikos im Land selbst zu finden sind. In einer Erklärung vom 5. März verurteilten sie die „Kultur des Todes“, die durch unkontrollierte Gewalt, Kriminalität und Drogenhandel die Gesellschaft zersetzt. „Diese Manifestationen des Todes“ bedrohten die Menschenwürde und hinterließen eine tiefe Wunde im Gewissen der Menschen, warnten sie. Die jüngste Entdeckung von Öfen, die als Krematorien für menschliche Überreste im Bundesstaat Jalisco genutzt wurden, verdeutlicht das Ausmaß der Gewalt. Die Bischöfe appellierten daran, Hoffnung und Menschlichkeit wiederherzustellen. So appellierten sie, „Botschafter der Hoffnung und des Lebens“ zu sein. Das Ziel müsse darin bestehen, nicht nur die Opfer von Kriminalität zu schützen, sondern auch die Täter zu rehabilitieren. Darüber hinaus riefen sie zu einem respektvollen Umgang mit Migranten auf, wie es auch Papst Franziskus betont.