Am Samstagvormittag empfing Papst Franziskus den Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), in der Casa Santa Marta zu einer Audienz. Im Anschluss an das Treffen mit dem Pontifex sprach Schweitzer mit Kardinalstaatssekretär Kardinal Pietro Parolin. Später schritt der Ministerpräsident durch die Heilige Pforte im Petersdom, ehe er in einem Interview von dem „besonderen Tag“ berichtete. Darin betonte der SPD-Politiker die enge Verbindung zwischen der Landesregierung und der katholischen Kirche, wenn es um das soziale Engagement in der Region gehe.
Alexander Schweitzer: Besonderer Tag „persönlich unvergesslich“
Auf der Terrasse des Kollegs des Campo Santo Teutonico im Vatikan teilte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz in einem Interview seine Eindrücke der Audienz und des „besonderen Tags“ mit. „Sehr geehrter Herr Kardinal Krajewski, meine Damen und Herren, ich stehe hier vor Ihnen und habe Produkte eines Unternehmens aus der Stadt Boppard“, eröffnete Schweitzer seine Rede. Dabei verwies er auf ein Unternehmen, das „über Deutschland hinaus erfolgreich Pflegeprodukte“ herstellt. Der Ministerpräsident erläuterte, dass er gemeinsam mit dem Unternehmen das vatikanische Almosenwerk unterstütze. Dabei hob er symbolisch die Verbindung Boppards zu Papst Franziskus hervor. Der junge Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst, kam in die Stadt Boppard, um am Goethe-Institut Deutsch zu lernen. Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski nahm die Gabe dankbar entgegen.
Weiter erzählte der Ministerpräsident, dass der besondere Tag, an dem er zusammen mit seiner Frau Barbara und einer Delegation der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei die Möglichkeit hatte, das katholische Kirchenoberhaupt zu treffen, „persönlich unvergesslich“ sei. Bei der Begegnung mit dem Heiligen Vater ging es vor allem um die Notwendigkeit der Harmonie zwischen Politik, Gesellschaft und Kirche. Er habe dem Papst erklären können, dass die Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit dem karitativen Werk der katholischen Kirche eng zusammenarbeiten könne, „wenn es um die Gestaltung des sozialen Miteinanders geht.“ Insbesondere betonte Schweitzer die Kooperation zwischen Rheinland-Pfalz und der Kirche bei der Kindererziehung, der Ausbildung von Pflegekräften und der Unterstützung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz im Dialog mit dem Pontifex
Zudem erklärte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident, dass er einen positiven Eindruck davon bekommen habe, wie gut das Zusammenspiel zwischen der Landesregierung und den Bistümern in Rheinland-Pfalz funktioniere. Der Austausch mit den Bischöfen gelinge „sehr gut“, so Schweitzer. Der Dialog mit dem Pontifex wecke nicht nur persönliche Erinnerungen, sondern unterstreiche zudem die gesellschaftliche Verantwortung, der Solidarität und Nächstenliebe Raum zu schaffen. Kirche und Gesellschaft müssten die Herausforderungen gemeinsam bewältigen, betonte der SPD-Politiker. So gebe man den Menschen das Gefühl, nicht wie auf einer Eisscholle isoliert zu sein.
Der Gang durch die Heilige Pforte des Petersdoms war ein weiterer Punkt des Tages. Diesen bewertete Schweitzer als einen symbolischen Eintritt in eine intensive Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche. Der Papst habe, trotz der Bronchitis-Erkrankung, die zu einer Terminverschiebung führte, einen äußerst vitalen und humorvollen Eindruck hinterlassen, erklärte Schweitzer und betonte abschließend: „Ich war beeindruckt von seiner Präsenz. Es war ein Tag, der mir persönlich viel bedeutet – ein Tag, an den ich mich immer erinnern werde.“