Kurz vor dem Heiligen Jahr 2025 wurde das Museum in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore eröffnet. Somit erhält jeder Besucher einen tiefen Einblick in die Geschichte und Spiritualität der ältesten Marienkirche Europas. „Die Jungfrau Maria wird Pforte des Himmels genannt“, erklärte Kardinal Rolandas Makrickas bei der feierlichen Einweihung des Museums. In dieser Rolle begleitet sie auch die „jüngste Erweiterung des spirituellen und kulturellen Erbes in Santa Maria Maggiore“. Zum Jubeljahr 2025 lädt das Museum Pilger und Besucher dazu ein, einzigartige historische Kunstwerke und Zeugnisse des Glaubens zu entdecken.
Museum in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore: Neue Heimat für historische Schätze und Kunstwerke
Bereits seit dem 12. Dezember können Besucher und Interessierte die Ausstellungsräume in Augenschein nehmen. Der Öffentlichkeit steht damit das erweiterte Angebot der Basilika zur Verfügung, um eine ganz neue und faszinierende Perspektive auf die Historie und die Bedeutung der Basilika als zentralen Punkt des christlichen Glaubens zu bekommen. Der Kunsthistoriker Andreas Raub ist der Museumsdirektor des neuen Museums in der Santa Maria Maggiore. Dieses befindet sich die auf dem Esquilin-Hügel am Hauptbahnhof Termini liegt und ist als „Polo Museale Liberiano“ bekannt. Das Museum zeigt eine beeindruckende Sammlung von sakraler Kunst, die aus dem Bestand der Päpstlichen Basilika stammt. Dazu gehören wertvolle Reliquiare, Vasae Sacrae, Paramente sowie Gemälde von Künstlern wie Domenico Beccafumi und Jacopo Zucchi, die kürzlich aus der Vatikanischen Pinakothek in das Museum überführt wurden. Ein weiterer Bestandteil des Museums sind die Ausgrabungen unter der Basilika (Scavi), die kaiserzeitliche Mosaike und Fresken, darunter der berühmte Jahreskalender, umfassen.
Zur offiziellen Eröffnung segnete Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin das neue Museum in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore. Die Erweiterung ist Teil eines umfassenden Rundgangs zu den Kuppeln der Basilika, zu der Papst Franziskus eine ganz besondere Beziehung pflegt. Denn der Pontifex besucht die Basilika regelmäßig, um vor der Salus Populi Romani, der Ikone der Jungfrau Maria, die als Schutzpatronin Roms verehrt wird, zu beten. Dieser widmet sich einer der drei neuen Museumssäle. Die zwei anderen zentralen Aspekte der Basilika sind die Gründung durch Papst Liberius nach dem Schneewunder im Jahr 358 sowie die Identität als „neues Bethlehem“. Ein weiteres Highlight ist der Besuch der prächtigen Loggia aus dem 18. Jahrhundert. Diese ist mit Mosaiken des Künstlers Filippo Rusuti geschmückt und ermöglicht Besuchern einen Blick auf die Madonna, die auf der Friedenssäule thront.
Kunst und Kultur mit dem Glauben vereinen
Ein Höhepunkt des Museums ist zudem die Marmor-Krippenskulptur von Arnolfo di Cambio aus dem Jahr 1291, die als erste ihrer Art gilt. „Es handelt sich um die erste Krippendarstellung der Kunstgeschichte“, erklärte Raub. In ihrer Art gilt die Krippenskulptur als erste ihrer Art. So bilden die Skulpturen „eine Aufführung wie zu einem heiligen Theater“, erzählte der Museumsdirektor. Diese Art könnte Maler wie Botticelli oder Leonardo zu ihren Darstellungen des Weihnachtsgeschehens inspiriert haben, betont Raub. In Verbindung mit den Krippenfiguren von Arnolfo di Cambio befindet sich das sogenannte Messgewand des heiligen Hieronymus, ein außergewöhnliches Parament aus dem 13. Jahrhundert, das in der Zeit rund um die Überführung seiner Reliquien nach Rom entstand. Der letzte Saal widmet sich vollständig der Salus Populi Romani. Die Ikone, die dem heiligen Lukas zugeschrieben wird, wird dort zusammen mit Reliquien und Geschenken der Päpste an die Jungfrau Maria präsentiert.
Unter anderem sind dort Kronen und Schmuckstücke von Gregor XVI. und Pius XII. zu sehen. Santa Maria Maggiore, die seit 1390 eine der vier Jubiläumsbasiliken ist, spielt im Heiligen Jahr 2025 eine zentrale Rolle. Makrickas bezeichnet die Basilika als „Jubiläumsbasilika schlechthin“. Denn sie beherbergt die „Heilige Wiege“, eine Reliquie aus Bethlehem, die den Ursprung des Christentums symbolisiert“, erzählt er. „Hier beginnt unsere christliche Zeitrechnung“, führt Makrickas aus. Weiter betont er, dass man von diesem Ort voller Hoffnung in die Zukunft blickt. Mit dem neuen Museum der päpstlichen Basilika ermöglicht die Kirche Pilgern und Kunstliebhabern gleichermaßen, Geschichte, Kunst und Glauben zu vereinen. Das Liberianische Museum wird somit zu einem weiteren Zugang zum Himmel, der den Besuchern den Weg zu Gott zeigt und eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellt.