Papst Franziskus setzt sich vom römischen Gemelli-Krankenhaus aus für geistliche Berufung ein. Sie seien „ein kostbares Geschenk, das Gott in die Herzen sät“, schreibt er in einer Botschaft zum 62. Weltgebetstag für Berufungen. Darin hob der Papst die Bedeutung der Hoffnung bei der Unterscheidung von Berufungen hervor. Zudem erklärte er, dass niemand alleine auf den Ruf Gottes antworten könne. Es werde stets die Unterstützung der Brüder und Schwestern benötigt, so Franziskus.
„Vollkommenes Glück in der Beziehung zum lebendigen Christus“
In seiner Ansprache am 19. März erklärte Papst Franziskus, dass die Berufung ein kostbares Geschenk sei, „das Gott in die Herzen sät“. Es sei eine Aufforderung, aus sich selbst herauszutreten und den „Weg der Liebe und des Dienstes zu gehen“, führte er aus. Franziskus, der sich weiterhin in Behandlung in der römischen Gemelli-Klinik befindet, verdeutlichte, dass sich Berufungen durch „Vertrauen in die Vorsehung“ entwickeln. Die christliche Hoffnung gehe über den Optimismus hinaus. Sie wird zu einer Gewissheit, „die im Glauben an Gott verwurzelt ist, der in der Geschichte eines jeden Menschen wirkt“.
Die Kirchenführer nimmt er in die Pflicht, die jüngeren Generationen auf ihrem Berufungsweg zu unterstützen. Weiter müssten sie junge Menschen ermutigen, mit „dem Heiligen Geist“ zu arbeiten, damit sie ihren Lebenszweck entdecken. Die jungen Heiligen seien Beispiele für diejenigen, die durch ihre Berufung ihr „vollkommenes Glück in der Beziehung zum lebendigen Christus“ gefunden haben, so Franziskus.
Lebendige Kirche durch Berufung
Die Kirche sei lebendig und fruchtbar, „wenn sie neue Berufungen hervorbringt“, erklärte er weiter. Die Welt suche oft ohne es zu wissen „nach Zeugen der Hoffnung“. Diese verkünden mit ihrem Leben, „dass die Nachfolge Christi eine Quelle wahrer Freude ist“. Deshalb mahnt er, nicht müde zu werden, den Herrn um neue Arbeiter für seine Ernte zu bitten, in der Gewissheit, „dass er sie weiterhin mit großer Liebe ruft“. Mit einem Blick auf die in der Seelsorge tätigen Menschen bittet Franziskus, junge Leute „hoffnungsvoll und geduldig“ bei deren Berufungsweg zu begleiten. Es gehe darum, ein offenes Ohr für sie zu haben und „sich ihrer achtsam anzunehmen“. Weiter müssten sie spüren, dass „sie sich auf uns verlassen können, dass wir ihnen weise Begleiter sind“, erklärte Franziskus.
Weiter betonte er, dass niemand „allein auf den Ruf Gottes antworten“ könne. Jeder bräuchte „das Gebet und die Unterstützung unserer Brüder und Schwestern“. Eine Möglichkeit, wie dem Rückgang der Berufungen in einigen Teilen der Weltkirche begegnet werden könnte, nannte Franziskus nicht. Stattdessen ruft er zum Gebet für Berufungen auf. Am Hochfest des heiligen Josef erklärte er, dass sich Berufungswege durch „tägliche Treue zum Evangelium, Gebet, Unterscheidung und Dienst“ entfalten und forderte die Kirchengemeinden dazu auf, das Bewusstsein für Berufungen in unterschiedlichen Lebensbereichen zu stärken. Zum Abschluss appellierte Franziskus an die jungen Gläubigen, „dem Herrn zu folgen, unter die Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche und Mutter der Berufungen“. Sie müssten den Weg des Evangeliums als Pilger der Hoffnung weitergehen. „Ich begleite euch mit meinem Segen und bitte euch, für mich zu beten.“