StartVaticanPapst Leo XIV. bei der Generalaudienz: Die Hoffnung nicht aufgeben

Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz: Die Hoffnung nicht aufgeben

Vor Tausenden auf dem Petersplatz versammelten Pilgern setzte Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz seine Katechese über „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ fort. Dabei appellierte der Pontifex, die Hoffnung niemals aufzugeben. „Manchmal scheint es in der Tat sinnlos zu sein, weiter zu hoffen; wir resignieren und haben keine Lust mehr zu kämpfen“, so Leo. Mit Blick auf die Heilung des Gelähmten im Johannesevangelium betonte er jedoch, dass Jesus in der Lage sei zu erkennen, wo wir blockiert sind – und dazu einlädt, aufzustehen und weiterzugehen.

Generalaudienz: Gleichnis über die Heilung eines Gelähmten

Auch in dieser Woche nahm Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz besonders diejenigen in den Blick, die sich blockiert fühlen, festgefahren sind oder keinen Ausweg mehr sehen.
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Heilung eines Gelähmten, wie sie im Johannesevangelium geschildert wird. Auf dem Weg zu einem jüdischen Fest begegnet Jesus kranken Menschen, die nach damaligem Verständnis als unrein galten, erklärte der Papst. Es sei also Jesus selbst, der ihnen in ihrem Schmerz beisteht. „Diese Menschen hofften auf ein Wunder, das ihr Los ändern könnte.“

Diese Menschen, so erinnerte der Heilige Vater, setzten ihre Hoffnung auf das wallende Wasser des Teichs Betesda – was „Haus der Barmherzigkeit“ bedeutet – dem heilende Kräfte zugeschrieben wurden. „Nach dem damaligen Glauben wurde derjenige geheilt, der zuerst hineintauchte.“ Daraus sei ein Kampf unter den Armen entstanden, da immer nur der Erste, der ins Wasser stürzte, geheilt werden konnte. Doch der Teich sei auch eine Metapher für die Kirche – ein Ort, „wo sich die Kranken und Armen versammeln und wo der Herr kommt, um zu heilen und Hoffnung zu geben.“

Dann näherte sich Jesus einem Mann, der seit 38 Jahren gelähmt und hoffnungslos war, da er es nie geschafft hatte, ins Wasser einzutauchen. Er stellte ihm eine – so der Papst – notwendige Frage: „Willst du gesund werden?“ Diese Frage sei notwendig, da man nach so langer Zeit sogar den Willen zur Heilung verlieren könne. Der Mann habe resigniert, weil es ihm nie gelungen sei, ins Wasser zu gelangen, wenn es sich bewegte. Das, was uns lähme, sei oft die Enttäuschung, betonte der Papst. „Manchmal ziehen wir es vor, krank zu bleiben, damit sich andere um uns kümmern“, erläuterte Leo und wies darauf hin, dass dies auch eine Ausrede sein könne, „um nicht entscheiden zu müssen, was wir mit unserem Leben anfangen sollen.“

Jesus hilft, zu entdecken, dass das Leben in unseren Händen liegt

Der Mann habe eine fatalistische Sicht auf das Leben, fuhr der Papst fort. „Wir denken, dass uns Dinge passieren, weil wir kein Glück haben, weil das Schicksal gegen uns ist. Dieser Mann ist entmutigt. Er fühlt sich im Kampf des Lebens besiegt.“ Er suche bewusst die Schuld bei anderen – ein „Vorwand, um sich vor Verantwortung zu drücken“, warnte der Papst.

Doch in dieser Situation helfe Jesus, zu erkennen, „dass auch sein Leben in seiner Hand liegt“. Er bringe ihn dazu, aus seiner festgefahrenen Situation aufzustehen und seine Liege mitzunehmen. „Diese Liege darf er nicht liegen lassen oder wegwerfen“, betonte Leo XIV. Sie stehe für seine vergangene Krankheit und sei ein Teil seiner Geschichte. Die Vergangenheit habe ihn bis zu diesem Augenblick blockiert. „Sie hat ihn gezwungen, wie ein Toter zu liegen. Jetzt kann er die Liege nehmen und sie dorthin tragen, wo er will: Er kann entscheiden, was er aus seiner Geschichte macht!“, so der Heilige Vater.

An die Gläubigen appellierte er, dass man nur durch Gott erfahren könne, wo das Leben festgefahren sei. „Versuchen wir, unserem Wunsch nach Heilung eine Stimme zu geben. Und beten wir für alle, die sich wie gelähmt fühlen, die keinen Ausweg sehen. Bitten wir darum, wieder im Herzen Christi zu wohnen – jenem Herzen, das das wahre Haus der Barmherzigkeit ist!“

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