Papst Franziskus genehmigte im April ein neues liturgisches Buch für den Ritus der Papst-Beerdigung. Das Amt für liturgische Feiern veröffentlichte die deutlich einfacheren Regelungen. Eine große Änderung ist, dass der Papst nicht zwingend in den Grotten des Petersdoms beerdigt werden muss. Dadurch kann dem Wunsch des Papstes nicht in der Gruft des Petersdoms bestattet zu werden, nachgekommen werden. Erzbischof Diego Ravelli, der päpstliche Zeremonienmeister, verdeutlicht, dass die Papst-Beerdigung wie die eines Hirten und Jüngers Christi sein soll und nicht wie die eines mächtigen Mannes.
Vereinfachter Ritus für größere Schlichtheit
Mit der Ausgabe des Buches mit dem lateinischen Titel Ordo Exsequiarum Romani Pontificis durch das vatikanische Liturgie-Büro treten die Regeländerungen in Kraft. Diese reichen von der Feststellung des Todes über die Aufbahrung bis hin zur Ruhestätte. Die Änderungen der Papst-Beerdigung sorgen für eine größere Schlichtheit. Die Änderungen beginnen bereits mit der offiziellen Feststellung des Todes. Dieser wird bei Papst Franziskus nicht mehr wie bei den Vorgängern im Zimmer des Pontifex festgestellt, sondern in der Kapelle. Dort wird der Leichnam in einem offenen Sarg ausgestellt, damit sich Gläubige vom Papst verabschieden können.
Die nächste Änderung betrifft die Särge. So werden die traditionellen Särge aus Zypresse, Blei und Eiche abgeschafft. Der verstorbene Papst wird in einem Holzsarg mit einem inneren Zinksarg aufgebahrt und bestattet – nicht wie bisher üblich in einem weiteren Sarg aus Blei und einem aus Eiche. Bei der Aufbahrung wird in Zukunft auch auf einen erhöhten Katafalk verzichtet. Das liturgische Buch ist ein Nachfolger des von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1998 approbierten und im Jahr 2000 veröffentlichten „Editio typica“ des Ordo Exsequiarum Romani Pontificis. Papst Johannes Paul II. wurde 2005 nach diesem Ritus bestattet. Bei der Beisetzung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Jahr 2023 wurde diese Regelung leicht angepasst. Wie Erzbischof Ravelli gegenüber Vatican News erklärt, sei die zweite Auflage notwendig, da Papst Franziskus mehrfach darum gebeten hatte, diesen Ritus zu vereinfachen. Es soll den Glauben der Kirche an die Auferstehung verdeutlichen.
„Stationen“ der Papst-Beerdigung mit innerlichen Änderungen
Die traditionellen drei Stationen – die Wohnstätte des Verstorbenen, der Petersdom und der Ort der Beerdigung – bleiben bestehen. Doch die Struktur sowie „die Texte im Licht der Erfahrungen“ durch die Bestattungen von Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. wurden überarbeitet, erklärt Erzbischof Ravelli. Eine Veränderung betrifft die Bezeichnung des Papstes. So wurden Papa, Episcopus [Romæ] und Pastor aus der dritten Ausgabe des Missale Romanum von 2008 anstelle der bisher gewählten Bezeichnung Romanus Pontifex wieder aufgenommen.
Die erste „Station“ betrifft die offizielle Feststellung des Todes, bei der der Papst in einen Holzsarg gelegt wird. Dieser wird dann bei der zweiten „Station“ im Petersdom aufgebahrt. Damit entfällt im Ritus der Papst-Beerdigung die Überführung in den Apostolischen Palast sowie der Schritt, den Leichnam im Petersdom in einen Sarg zu legen. Die zweite Station trägt den Titel „in der Vatikanbasilika“ aus der Überführung in den Petersdom, dem Schließen des Sarges und der Totenmesse. Denn die Schließung und die Totenmesse bleiben im neuen Ritus bestehen.
Papst-Beerdigung außerhalb des Vatikans möglich
Den Gläubigen ist es also möglich, sich im Petersdom von dem verstorbenen Papst zu verabschieden. Nach der Totenmesse folgt die Überführung zur Ruhestätte. Diese kann sich nach den Veränderungen im liturgischen Buch auch außerhalb der Vatikanischen Mauern befinden. Papst Franziskus verkündete bereits, dass er in der Basilika Santa Maria Maggiore bestattet werden möchte. Diesem Wunsch kann durch die Regeländerungen nachgekommen werden.
[…] kurzem gab Papst Franziskus die Änderungen der Papstbeisetzung bekannt. Nach seiner Wahl im Jahr 2013 reduzierte der Pontifex den mit seinem Amt verbundenen Pomp. […]