Max Josef Metzger (1887–1944) war ein deutscher katholischer Priester und Menschenrechtsaktivist, der sich zeitlebens für den Frieden, die Versöhnung zwischen den Völkern und den Schutz der Menschenrechte einsetzte. Besonders während des Ersten Weltkriegs und der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland engagierte er sich für den Dialog und die Verständigung zwischen den Nationen. Doch diesen Einsatz für den Frieden bezahlte er mit seinem Leben, als er am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden unter der nationalsozialistischen Diktatur hingerichtet wurde. Bemerkenswert sind seine letzten Worte, die sein ganzes Leben widerspiegeln: „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und die Einheit der Kirchen.“ Am heutigen Sonntag (17. November), wird der Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit im Freiburger Münster von Kardinal Kurt Koch seliggesprochen.
Max Josef Metzger: Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit
Max Josef Metzger wurde am 3. Februar 1887 als Sohn einer Lehrerfamilie in Schopfheim geboren. In dem überwiegend protestantischen Ort wuchs er auf und entschied sich, Theologie in Freiburg zu studieren. Nach seiner Promotion zum Doktor der Theologie empfing er 1911 die Priesterweihe. Als Divisionspfarrer war er im Ersten Weltkrieg an vorderster Front tätig. Durch die Erlebnisse und Erfahrungen, die er dort machte, wandte er sich dem radikalen Pazifismus zu. So schrieb er in einem Rückblick auf diese Zeit, dass nur „eine echte Friedensorganisation der Welt dem wahren Volksinteresse“ entsprechen würde. 1917 legte er dem damaligen Papst Benedikt XV. ein „internationales religiöses Friedenspapier“ vor, das das katholische Oberhaupt lobend annahm.
Im selben Jahr gründete er den „Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz“, der später Mitglied des Friedensbundes deutscher Katholiken wurde. Ebenso gründete er das Christkönigsinstitut als Missionsgesellschaft des Friedensbundes. Das 1919 in Graz gegründete Institut befindet sich heute in Meitingen im Bistum Augsburg und erhielt 1969 die kirchliche Anerkennung als Säkularinstitution. Durch die Konfrontation mit dem Notleiden der Menschen und mit Suchtkrankheiten folgte Metzger im Jahr 1915 dem Aufruf, sich der katholischen Abstinenzbewegung in Graz anzuschließen. Er selbst verzichtete streng auf Alkohol, Tabak und Fleischkonsum. Neben dem Einsatz für suchtkranke Menschen widmete er sich mit seinem ganzen Herzen der sozialen Gerechtigkeit und dem Tierschutz.
Hinrichtung wegen Hochverrats im Jahr 1944
Seinen großen Einsatz für den Frieden bezahlte er im Zweiten Weltkrieg im nationalsozialistischen Deutschland mit seinem Leben. Obwohl er mehrfach von der Gestapo für sein soziales Engagement inhaftiert wurde, ließ sich Max Josef Metzger nicht davon abbringen, für seine Werte und seinen Glauben einzutreten. 1943 erfolgte aufgrund seines Memorandums zur politischen Neuorientierung die endgültige Festnahme durch eine Gestapo-Agentin. In diesem Memorandum sah er Deutschland als eine demokratische Nation, die sich für soziale Gerechtigkeit und Frieden mit anderen Völkern einsetzt. Der Vorsitzende des Volksgerichtshofs, Roland Freisler, verurteilte ihn wegen Hochverrats zum Tode. In seiner Zelle verfasste er viele Gedichte und Lieder, die von seinem unerschütterlichen Glauben und der Hoffnung berichteten. Am 17. April 1944 wurde er durch das Fallbeil hingerichtet. Der Henker berichtete später, dass er noch nie einen Menschen mit so leuchtenden Augen in den Tod gehen gesehen habe. 1997 hob das Landesgericht Berlin das Gerichtsurteil gegen den Friedenskämpfer posthum auf.
Seligsprechung von Max Josef Metzger
Durch seinen Einsatz bezeichnete der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch Max Josef Metzger als „prophetischen Märtyrer“. 2006 sammelte das Bistum Freiburg Dokumente über die Taten und Lebensweise des sozial engagierten Priesters und eröffnete den Seligsprechungsprozess. Das Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse im Vatikan forderte Zeugenaussagen zu seiner Lebensweise an. Ein Wunder war nicht nötig, da sein Tod als Märtyrertod anerkannt wurde. Nach dem Abschluss des Prozesses erfolgt nun die endgültige Seligsprechung im Heimatbistum des Seliggesprochenen. Die Seligsprechung wird während eines Gottesdienstes im Freiburger Münster durch den Schweizer Kardinal Kurt Koch gefeiert. Der Gottesdienst kann am 17. November um 10:00 Uhr auf der Webseite des Freiburger Bistums live mitverfolgt werden.