StartGlaubenDeutscher Jesuit Eduard Profittlich: Seligsprechungstermin ist bekannt

Deutscher Jesuit Eduard Profittlich: Seligsprechungstermin ist bekannt

Als Glaubenszeuge im sowjetischen Kommunismus verhaftet, starb der deutsche Jesuit Eduard Profittlich 1942 in einem russischen Gefängnis. Der Seligsprechungsprozess des aus dem Bistum Trier stammenden und in Estland tätigen Bischofs läuft seit 2003 und endet in diesem Jahr mit der Seligsprechung. Die estnischen Verantwortlichen veröffentlichten nun Details zur anstehenden Seligsprechung, die für sie ein „historischer Meilenstein“ ist.

Seligsprechungsfeier mit Kardinal Christoph Schönborn

1890 wurde der deutsche Jesuit Eduard Profittlich (1890–1942) in Birresdorf in Rheinland-Pfalz geboren. Zunächst war er ab 1930 Gemeindepfarrer der estnischen Hauptstadt Tallinn, ehe er ab Mai 1931 als apostolischer Administrator der katholischen Kirche in Estland, die 1940 von der Sowjetunion annektiert wurde, tätig war. 1936 empfing der deutsche Jesuit in Tallinn die Bischofsweihe und erhielt den Titel eines Erzbischofs. Nachdem Papst Franziskus im Dezember des vergangenen Jahres das Martyrium des estnischen Bischofs anerkannt hatte, nahm der Seligsprechungsprozess eine große Hürde.

Nun gaben die estnischen Verantwortlichen Details zur Seligsprechung von Profittlich bekannt. So wurde mitgeteilt, dass die Seligsprechung am 17. Mai in der estnischen Hauptstadt Tallinn stattfinden wird. Weiter teilte das Erzbistum Tallinn mit, dass die Feier von Kardinal Christoph Schönborn als Vertreter von Papst Franziskus geleitet wird.

Jesuit Eduard Profittlich: Tod im russischen Gefängnis

Die Kirche Estlands wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion annektiert. Doch statt von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, nach Deutschland zurückzukehren, nahm der deutsche Jesuit Eduard Profittlich die sowjetische Haft in Kauf. Im Jahr 1941 folgte die Verhaftung und die Verurteilung zum Tod durch Erschießung. Allerdings starb der Erzbischof am 22. Februar 1942 im russischen Gefängnis in Kirov, noch bevor das Urteil vollstreckt werden konnte.

Für die katholische Kirche in Estland ist die Seligsprechung Profittlichs ein „historischer Meilenstein“, teilte die Diözese Tallinn mit. Profittlich ist der erste Selige der estnischen Kirchengeschichte. Durch den seit 2003 laufenden Seligsprechungsprozess und letztlich durch die Seligsprechung erkenne die Kirche das außergewöhnliche Leben des deutschen Jesuiten und dessen Treue zu Gott an, sagte Tallinns Bischof Philippe Jean-Charles Jourdan. Weiter erklärte der Bischof, dass sie Erzbischof Eduard Profittlich als „einen heldenhaften Glaubenszeugen“ während der sowjetischen Verfolgung ehren. Profittlich ließ sein Leben, um Christus treu zu bleiben. Der bischöfliche Wahlspruch Profittlichs sei „Glaube und Frieden“ gewesen, betonte Jourdan. Der Wahlspruch ermutige Christen, „den Glauben und den Frieden immer in unseren Herzen zu bewahren, auch in den schwierigsten Zeiten“.

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