StartVaticanTag der Arbeit: Was ist der 1. Mai in der Kirche?

Tag der Arbeit: Was ist der 1. Mai in der Kirche?

Vielerorts wird der 1. Mai als Tag der Arbeit begangen. Doch in der katholischen Kirche ist dieser Tag nicht nur dem Thema Arbeit gewidmet, sondern auch ein bedeutender Gedenktag: Am 1. Mai wird des heiligen Josef gedacht, der als Vorbild für Würde, Demut und Treue verehrt wird. Papst Franziskus würdigte ihn zudem als einen „Mann des täglichen Mutes“. Der heilige Josef, ein Zimmermann, lebte ein einfaches, aber tief im Glauben verwurzeltes Leben. Seine Arbeit war mehr als nur ein Mittel zum Lebensunterhalt – sie war Ausdruck von Verantwortung, Fürsorge und Gehorsam gegenüber Gottes Plan.

Um dem christlichen Verständnis von Arbeit ein geistliches Gewicht zu verleihen, führte Papst Pius XII. im Jahr 1955 den Gedenktag des heiligen Josefs als Patron der Arbeiter ein.

Tag der Arbeit: Gedenktag des Heiligen Josefs

Am 1. Mai wird der heilige Josef als Patron der Arbeit besonders verehrt. In der Heiligen Schrift wird er als Handwerker, häufig als Zimmermann, beschrieben. Im griechischen Originaltext steht das Wort tekton, das mit „Bauhandwerker“, „Architekt“ oder „Baumeister“ übersetzt werden kann – es umfasste damals alle Tätigkeiten rund um den Hausbau. Im Matthäusevangelium findet sich ein Hinweis darauf, als Jesus in seiner Heimatstadt in der Synagoge lehrte. Die Menschen fragten erstaunt: „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ (Mt 13,55)

Der heilige Josef ernährte die Heilige Familie durch die Arbeit seiner Hände und gab sein handwerkliches Wissen an seinen Ziehsohn weiter. Nach Josefs Tod sorgte schließlich Jesus selbst durch seine Arbeit für seine Mutter Maria. Indem die Kirche den heiligen Josef zum Patron der Arbeiter wählte, macht sie deutlich, dass jede ehrliche Arbeit – unabhängig davon, wie einfach oder komplex sie ist – ein Gottesdienst sein kann.

Im Jahr 2021 widmete Papst Franziskus dem heiligen Josef ein ganzes Themenjahr. Er verfasste dazu das apostolische Schreiben Patris Corde („Mit väterlichem Herzen“). Darin beschreibt er Josef als einen Vater, der es angenommen hat, nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern „die Freiheit Jesu, seinen eigenen Weg zu wählen“, unterstützte.

Arbeitslosigkeit und unsichere Arbeitsverhältnisse

Papst Franziskus betonte in Bezug auf Josef als Arbeiter: „Der heilige Josef erinnert uns daran, dass diejenigen, die im Verborgenen, in der Anonymität, mit Ausdauer und Demut arbeiten, Helden des Alltags sind.“ Arbeit sei ein grundlegendes Element der Menschenwürde. Josef sei ein Zimmermann gewesen, der ehrlich arbeitete, um den Unterhalt seiner Familie zu sichern. Von ihm könne man lernen, dass Arbeit Würde verleiht, betonte der Pontifex.

Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen von Arbeitslosigkeit, unsicheren Beschäftigungsverhältnissen oder ausbeuterischen Bedingungen betroffen sind, gewinnen diese Worte besondere Bedeutung. Papst Franziskus ruft immer wieder zu sozialer Gerechtigkeit, fairen Löhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen auf. Er sieht im heiligen Josef den Schutzpatron der Arbeiter.

Am Gedenktag des heiligen Josef erinnert sich die katholische Kirche nicht nur liturgisch an ihren Schutzpatron, sondern auch im Gebet an alle, die körperlich, geistig oder unter großen Belastungen arbeiten.

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