StartVaticanTestament von Papst Franziskus enthält nur einen Wunsch

Testament von Papst Franziskus enthält nur einen Wunsch

Der Vatikan veröffentlichte am Abend des Ostermontags das Testament von Papst Franziskus. Ganz in seinem Sinne enthält das Dokument nur einen bescheidenen Wunsch: Seine sterblichen Überreste sollen in seiner Lieblingsbasilika Santa Maria Maggiore in Rom ruhen. Damit dies möglich ist, änderte er zuletzt die Vorschriften für die Papstbeerdigung. Zwar befinden sich dort bereits Gräber früherer Päpste, doch das letzte Papstbegräbnis liegt mehr als 350 Jahre zurück.

Testament von Papst Franziskus enthält Grabinschrift

Der Heilige Vater war nach einer schweren Atemwegserkrankung am Morgen des Ostermontags verstorben. Als Todesursache nannte der Vatikan am Abend einen Schlaganfall. Die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet, dass der Papst am frühen Morgen um 6 Uhr aufgewacht sei. Zu diesem Zeitpunkt habe er sich gut gefühlt. Eine Stunde später klagte der Pontifex, dass er sich krank fühle. „Um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt“, hieß es in der Mitteilung des Vatikans.

Papst Franziskus, der für seine Bescheidenheit und Demut bekannt war, reduzierte den Pomp rund um sein Pontifikat. Das Presseamt des Vatikans veröffentlichte nun sein Testament, in dem er einen einzigen Wunsch festhielt. In dem Dokument, das auf den 29. Juni 2022 datiert ist, legt Franziskus fest, dass sein Grab „einfach, ohne besonderen Schmuck“ sein und die einzige Inschrift „Franciscus“ tragen soll.

Auch für den Ort des Grabes machte der Papst klare Angaben. Demnach soll sich das Grab „in der Erde“ in der Nische des Seitenschiffs zwischen der Cappella Paolina (Kapelle der Salus Populi Romani) und der Cappella Sforza befinden. Der genaue Ort ist in einer Anlage des Testaments beschrieben, heißt es seitens des Vatikans. Die Finanzierung für das Grab sei durch eine Spende eines nicht genannten Wohltäters geregelt. Die Summe sei bereits an die Basilika überwiesen worden. Der Koadjutorerzpriester der Santa Maria Maggiore, Kardinal Rolandas Makrickas, hat weitere Anweisungen erhalten.

Drei deutsche Kardinäle im Konklave

Das Testament schließt mit einem Rückblick auf die vergangene Leidenszeit: „Das Leiden, das mich in meinem letzten Lebensabschnitt begleitet hat, habe ich dem Herrn für den Frieden in der Welt und die Brüderlichkeit unter den Völkern aufgeopfert“, schrieb Franziskus.

Die Vorbereitungen für die Beerdigungsmesse gemäß den Vorschriften des Beerdigungsritus Ordo Exsequiarum Romani Pontificis (Nr. 82–109) laufen. Kardinal Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums, wird der am Samstag um 10 Uhr stattfindenden Beerdigungsmesse vorstehen.

Mit dem Tod des Papstes beginnt die Sedisvakanz (leerer Stuhl). Die Papstwahl, das Konklave, beginnt kirchenrechtlich 15 bis 20 Tage nach Eintritt der Sedisvakanz mit einer Messe im Petersdom. Im Anschluss versammeln sich die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle. Für das Konklave sind 136 Kardinäle wahlberechtigt. Weitere 116 Kardinäle sind bereits über 80 Jahre alt und deshalb nicht mehr stimmberechtigt.

Unter den wahlberechtigten Kardinälen befinden sich auch drei deutsche Kardinäle: der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Die Kardinäle aus aller Welt sind zur Vorbereitung des Konklaves nach Rom einberufen worden.

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