StartWirtschaft & PolitikVerhandlungen zum Klimaschutz bei der COP29 verlaufen schleppend

Verhandlungen zum Klimaschutz bei der COP29 verlaufen schleppend

Am 11. November begann in Baku die Klimakonferenz COP29. An der Versammlung beteiligen sich Staats- und Regierungschefs, aber auch katholische Führungspersönlichkeiten. Die Konferenz ist Teil der jährlichen Treffen, bei denen sich die Länder der Vereinten Nationen Rahmenkonvention über Klimaänderungen (UNFCCC) versammeln, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu diskutieren und zu beschließen. Daran nimmt auch Martin Krenn, ein Mitglied der Koordinierungsstelle (KOO) der Österreichischen Bischofskonferenz, teil. In einem Gespräch mit Kathpress eröffnet er, dass die Verhandlungen zum Klimaschutz „sicher nicht so weit“ sind, „wie sie sein sollten“.

Verhandlungen zum Klimaschutz: Kritik an unzureichender Entscheidungsgrundlage

Martin Krenn, der Sprecher der Allianz für Klimagerechtigkeit, zeigte sich kritisch gegenüber den erzielten Fortschritten. So seien die Verhandlungen zum Klimaschutz nicht so weit, dass globale Schutzmaßnahmen finanziert werden könnten. Krenn, der auch bei den vorangegangenen UN-Klimakonferenzen teilnahm, kritisierte zudem die unzureichend vorbereitete Entscheidungsgrundlage für Teilnehmer, die erst in der zweiten Verhandlungswoche dazu stoßen. Weiter erzählt er, dass eine Gruppe von Entwicklungsländern, in der Nähe von China, Indien, Saudi-Arabien und Bolivien, ein Arbeitsprogramm, das zu mehr Klimaschutz und Emissionsreduktion führen soll, auf nächstes Jahr verschieben wollte. Der eingelegte Protest gegen dieses Vorhaben sei erfolgreich gewesen. Deshalb widmen sich Ministerpaare, bestehend aus jeweils einer Person aus dem Norden und dem Süden, der Zusammenarbeit, um Kompromisse zu erzielen.

Erkenntnis vieler Staaten: Erneuerbare Energie ist die günstigste Versorgung

Die Verhandlungen zum Klimaschutz und die zahlreichen Gespräche seien von großem Wert und dürften nicht unterschätzt werden. Dabei betrachtet Krenn besonders die Rolle der sonst klimakritischen Staaten USA und China. Es sei nicht hilfreich, dass sich die geopolitische Lage dahingehend verändert, dass viele Regierungen an der Macht sind, denen wirtschaftliches Wachstum wichtiger ist als eine ökologische Umkehr. Dennoch dürfe die Wahl Donald Trumps, der sich gegen den Klimawandel wehrte, nicht überbewertet werden. Denn viele Staaten, darunter auch Kontrahenten des Klimaschutzes, hätten erkannt, dass erneuerbare Energie die günstigste Versorgung sei. China investiere viel in den Ausbau klimaneutraler Energiequellen, erläutert Krenn. Es sei festzustellen, dass die Transformation am Laufen sei, dennoch benötige es eine Beschleunigung. Das Zeitfenster, in dem die Klimawende überhaupt gelingen könne, sei begrenzt, so Krenn.

Die Trendwende sei zwar im Gange, auch wenn seit dem Beginn der Verhandlungen zum Klimaschutz vor rund 30 Jahren die Emissionen nicht reduziert wurden. Krenn weist darauf hin, dass die Energiequellen Sonne, Wind und Gezeiten die Zukunft seien. Man dürfe sich nicht auf „Mythen“ rund um die Versprechungen von Wasserstoff und erneuerbaren Gasen verlassen. Dem Heiligen Stuhl zollte der Sprecher der Allianz für Klimaschutz Respekt für den Einsatz der Bildung in dieser Thematik. Weiter sei es für Politik und alle Menschen wichtig zu erkennen, dass es sich bei Klimaschutz nicht um Verzicht, sondern um die Verbesserung der Lebensqualität handle.

Einige offene Fragen in den Verhandlungen zum Klimaschutz

Nach den Aussagen von Martin Krenn gehe es bei der UN-Klimakonferenz darum, eine internationale Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen zu garantieren. In den Verhandlungen zum Klimaschutz seien in der Finanzierungsangelegenheit allerdings noch die entscheidenden Fragen offen.

So sei unklar: Wer zahlt wie viel und an wen? Wie viel Geld soll überhaupt verwendet werden und welche Finanzierung zählt als Beitrag zum Klimaschutz? Nach der Meinung von Krenn dürften Staatshaushalte, die 50 Prozent zur Schuldentilgung verwenden, nicht noch zusätzlich mit weiteren Zahlungen belastet werden. So wurde vor 15 Jahren festgelegt, dass reiche Industriestaaten wirtschaftlich schwache Entwicklungsländer unterstützen sollen. Denn die großen Industrienationen tragen durch die Produktion von Treibhausgase einen großen Teil zur Erderwärmung bei. Diese sollen seit dem Jahr 2020 mit 100 Milliarden US-Dollar gefördert werden. Im Jahr 2015 wurde dieser Beschluss durch das Pariser Abkommen bis 2025 verlängert. Zudem wurde festgehalten, dass es ab 2026 ein höheres Unterstützungsziel geben soll. Dieses Ziel wird seit drei Jahren verhandelt und steht auch in Baku zur Debatte.

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