StartWeltAngriff auf Zivilisten in der Ukraine: „Terror am hellichten Tag“

Angriff auf Zivilisten in der Ukraine: „Terror am hellichten Tag“

Am 9. Januar wurde die ukrainische Stadt Saporischschja bei einem Angriff Russlands schwer erschüttert. Nach Medienberichten bombardierte die russische Armee ein Verwaltungsgebäude sowie ein „Infrastrukturobjekt“. Bei dem Angriff mit zwei Gleitbomben, die je 500 kg Sprengladung enthielten, kamen 13 Menschen ums Leben und über 100 wurden verletzt. Die UN spricht vom schlimmsten Angriff auf Zivilisten seit fast zwei Jahren. Auch der römisch-katholische Bischof Yan Sobilo äußerte sich zu dem russischen Terror und dem Angriff auf Zivilisten.

Warnung vor Angriffen auf Zivilisten in Wohngebieten

Die russische Bombardierung der Stadt Saporischschja am Donnerstag, dem 9. Januar, zählt als härtester Schlag und schlimmster Angriff auf Zivilisten im Ukraine-Konflikt. Der Angriff forderte mit 13 Toten und mehr als 100 Verletzten die höchste Zahl an Opfern unter der Zivilbevölkerung bei einem einzigen Vorfall seit fast zwei Jahren. Dies vermeldet die UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine (HRMMU) in einem Bericht. Ziel der beiden Luftangriffe war eine Industrieanlage im südlichen Teil der Stadt. Der Zeitpunkt war so gewählt, dass er möglichst viele Opfer forderte. So wurde das Unternehmen am Nachmittag, während des Schichtwechsels, angegriffen – zu einer Zeit, als viele Arbeiter auf dem Weg nach Hause oder zur Fabrik waren. Dabei starben 13 Zivilisten, und 110 weitere Personen wurden schwer verletzt.

In dem Bericht verdeutlichte die UN-Mission die Gefahr für die Zivilbevölkerung durch Fliegerbomben in Wohngebieten. Diese seien „einer der Hauptgründe für die gestiegene Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2024“, erklärte Missionsleiterin Danielle Bell. Nach den neuesten Daten der Vereinten Nationen forderten derartige Angriffe im Jahr 2024 mindestens 2.064 zivile Todesopfer und weitere 9.089 Verletzte. Im Vergleich zu 2023 ist in den Zahlen ein drastischer Anstieg zu verzeichnen. Dies ist wohl auf den verstärkten Einsatz von Gleitbomben durch Russland zurückzuführen.

Diese Bombenart fällt nicht direkt auf ihr Ziel, sondern gleitet durch die Luft. Dadurch ist es Russland möglich, auch weiter entfernte Ziele, wie das 30 Kilometer von der Grenze entfernte Charkiw oder Saporischschja (40 km zur Grenze), anzugreifen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf „X“ von einem „absichtlichen Angriff“ und kritisierte die Grausamkeit, Bomben auf eine Stadt abzuwerfen, „in dem Wissen, dass gewöhnliche Bürger leiden müssen“. Nach ukrainischen Angaben kam es im Jahr 2023 zu täglich 150 Gleitbombenangriffen, die aus sowjetischer Zeit stammen, aber modernisiert wurden, sodass sie mehrere Kilometer zurücklegen können.

Bischof Yan Sobilo äußert sich zum Angriff auf Zivilisten

In einer Stellungnahme äußerte sich auch der römisch-katholische Bischof Yan Sobilo zum Angriff auf Zivilisten und die Stadt. So sei es in Saporischschja in den letzten Tagen „schwer“ gewesen. Die Stadt hatte viele Tote und Verletzte zu beklagen und kämpfte mit „großen Wellen an Bomben, die nicht mehr nur militärische Ziele zerstören, sondern Zivilisten treffen“. „Das nennt man Terror am hellichten Tag!“, betonte Sobilo die Grausamkeit der Taten. Dennoch zieht er aus den Angriffen auch Hoffnung. Diese Angriffe seien ein Zeichen dafür, dass die Angreifer keine anderen Möglichkeiten mehr fänden, um die Ukraine einzuschüchtern.

„Die Ukraine aber wird nicht zerbrechen“, zeigt sich der Bischof überzeugt. Über den Schrecken hinauszublicken verstärke den Wunsch zu kämpfen. Zudem sei die Entschlossenheit, „der Geist der Unverwüstlichkeit“ zu bleiben, zu verteidigen und den Feind zu vertreiben, noch größer. „Nicht nur aus dem nahen Saporischschja, aus Wassiliwka, aus Nikopol, sondern aus der ganzen Ukraine, von der Krim“, betonte der Bischof. Dies sei die Antwort auf das, was „in den letzten Tagen in Saporischschja geschehen ist“.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

FREE
VIEW