StartChristenverfolgungVier Christen in Indien inhaftiert – Angebliche Bekehrung Einheimischer

Vier Christen in Indien inhaftiert – Angebliche Bekehrung Einheimischer

Weil sie angeblich Einheimische bekehren wollten, sind vier Christen in Indien inhaftiert worden. Die Gefangennahme ist nicht der erste Vorfall von Christenverfolgung. Immer wieder sehen sich Christen in Indien Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt. Kirchenvertreter und Menschenrechtsaktivisten fordern nicht nur die Freilassung der festgehaltenen Christen, sondern auch das Verbot der strengen Anti-Konversionsgesetze. Rund 2,3 Prozent der mehrheitlich hinduistischen Bevölkerung Indiens sind Christen.

Anti-Konversionsgesetz: Vier Christen in Indien festgenommen

Wie die Nachrichtenagentur ucanews mitteilte, wurden im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh am Montag vier Christen festgenommen. Der Tatvorwurf: Der Verstoß gegen die strengen Gesetze zur Religionskonversion in der Region. Die Nachrichtenagentur zitiert einen Kirchenvertreter, der anonym bleiben möchte und die Gläubigen mit Rechtsbeistand unterstützt. Demnach lautet der Vorwurf, dass sie „leichtgläubige Einheimische mit Jobangeboten und finanzieller Hilfe bekehren“ wollten. Wie die Quelle weiter mitteilte, seien die vier Christen in Indien inhaftiert. Man versuche derzeit, sie aus der Untersuchungshaft gegen Kaution zu befreien.

Dieser Fall ist das jüngste Beispiel, das die derzeitige Verfolgung gegenüber Christen für angebliche Verstöße gegen die strengen Anti-Konversionsgesetze zeigt. Zudem beklagen Menschenrechtsaktivisten, dass gerade in der Region im Bezirk Lakhimpur Kheri Christen besonders stark unter Repressionen und Verfolgung leiden müssen. In dieser Region sei selbst eine einfache Gebetsversammlung von Christen in ihren eigenen Häusern als Verstoß gegen die Anti-Konversionsgesetze gewertet worden, so der Kirchenvertreter. „Unsere Leute werden in Polizeiwachen gezerrt, wo falsche Fälle gegen sie registriert werden.“

Steigende Tendenz seit mehr als 10 Jahren

Das United Christian Forum (UCF), eine ökumenische Gruppe, registrierte allein im betroffenen Bundesstaat Uttar Pradesh 50 Fälle von Christenverfolgung. In ganz Indien kam es zu 245 registrierten Angriffen auf Christen. Wie der Vertreter der Organisation UCF feststellte, fühlen sich die Christen in den Bundesstaaten, die von Premierminister Narendra Modis prohinduistischer Bharatiya Janata Party (BJP) regiert werden, am unsichersten.

Modi ist seit 2014 im Amt. Seither habe die Verfolgung von Minderheiten, insbesondere der Christen, stark zugenommen, mahnte die UCF. Die prohinduistische Partei BJP verabschiedete in mindestens elf indischen Bundesstaaten strenge Gesetze gegen Religionskonversion. Nicht erst seit diesem Fall fordern christliche Oberhäupter und Menschenrechtsaktivisten die Gerichte dazu auf, die Gesetze als verfassungswidrig zu erklären. Immerhin: Anfang Mai stimmte das Gericht zu, eine Petition zu verhandeln, die die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze anzweifelt.

Christliche Oberhäupter und Menschenrechtsaktivisten fordern vom Obersten Gericht Indiens, diese Gesetze als verfassungswidrig zu verurteilen. Anfang Mai hatte das Gericht zugestimmt, eine Petition zu verhandeln, die die Verfassungsmäßigkeit der Verfolgung anzweifelt.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

FREE
VIEW