StartWeltWelthospiztag – Den Menschen in Vielfalt begegnen

Welthospiztag – Den Menschen in Vielfalt begegnen

Kein Tod gleicht dem anderen. Ebenso verarbeitet jeder Mensch den Verlust eines geliebten Menschen auf seine ganz individuelle Weise. Jeder Mensch hat auch selbst andere Bedürfnisse und Wünsche, wenn sich das Leben auf der Erde dem Ende entgegen neigt. Dieser Vielfalt und Individualität schenkt der Welthospiztag am 12. Oktober 2024 unter dem Motto „Hospiz ist Vielfalt“ besondere Beachtung. Niemand wünscht sich in dieser Zeit alleine zu sein, weshalb es sich die Hospizbewegung zum Ziel gemacht hat, kranke und schwache Menschen bis zum Tod zu begleiten.

Vielfältige Betreuung in Situationen schwerer Krankheit

„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“ (Röm 12,15). Diesem Vers widmen sich die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter mit vollem Einsatz. Sie helfen den Menschen durch schwere Krankheiten und unterstützen sie in ihrer letzten Lebensphase. Liebevoll hören sie zu und spenden in dieser Zeit Mut und Trost. Gemeinsam lachen und weinen sie. Dabei ist die Betreuung so vielfältig wie die Menschen selbst. Egal ob in einer kleinen Wohnung, in einem großen Haus, im Altenheim oder im Krankenhaus: Die Helferinnen und Helfer führen aufmunternde Gespräche, spielen Gesellschaftsspiele, übernehmen Besorgungen, machen kleine Unternehmungen und sind ganz einfach für die Hilfsbedürftigen da. Mit ihrem Einsatz sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Entlastung für die Familien und für das gesamte Umfeld der Kranken.

Betreuung für Menschen in jedem Alter über lange Zeit

Während die Hospizbetreuung für ältere schwerstkranke Menschen oft nur wenige Monate, vielleicht auch nur Wochen oder Tage andauert, werden Kinder und deren Familien oft über mehrere Jahre begleitet. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter unterstützen, beraten und sind stets an der Seite von todkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien und Freunde. Dies kann auch nur in einer gewissen Phase sein, in der sie die Beteiligten beraten lassen, bevor sie sich dann zurückziehen.

Die ambulante Hospizbewegung ist ein Netzwerk aus pflegerischem, ärztlichem und sozialem Beistand. Bei der Beratung zu Themen der Versorgung und Unterstützung stehen die Begleiterinnen und Begleiter in engem Austausch mit Experten, die beispielsweise Schmerzen, Ängste und Sorgen lindern. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht es im Grundgesetz geschrieben. Nach diesem Artikel leben und arbeiten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn durch ihre Nähe zu den Kranken wahren sie die Würde der Bedürftigen und entlasten die Angehörigen. Hier spielen weder das Alter, das soziale Umfeld oder die körperliche und geistige Fähigkeit noch die ethnische Herkunft und Nationalität, die geschlechtliche Identität oder die sexuelle Orientierung eine Rolle. Auch kümmern sie sich um Menschen mit verschiedenen Religionsansichten und einer differenzierten Weltanschauung. Diese Vielfalt, denen die Begleiterinnen und Begleiter mit Offenheit begegnen, ist individuell und voller Herausforderungen.

Trauerbegleitung auf dem Lebensweg der Angehörigen

Der wesentliche Bestandteil der Arbeit der Hospizbegleitung besteht aber nicht nur darin, bis zum Tod bei den Kranken und den Familien zu sein. Die Hilfe für Familien, Angehörige, Freunde und alle nahestehenden Personen geht sogar über den Tod hinaus. In der Trauerbegleitung wird den Trauernden ein Ort der Zuflucht, des Austauschs, der Zuversicht, der Gemeinschaft, der Orientierung und des Halts gegeben. Auch hier steht die Individualität des Menschen im Vordergrund. Die Trauer der Kinder ist anders als die der Erwachsenen. Für junge Menschen kann der Verlust eines geliebten Menschen verwirrend und unverständlich sein. Je nach Alter haben Kinder und Jugendliche andere Vorstellungen davon, was der Tod bedeutet. Die Eltern und Familienangehörigen wissen oftmals nicht, wie sie in dieser Phase mit der Trauer der Kinder umgehen sollen. Die Trauerbegleitung bietet eine gezielte Unterstützung nach dem Verlust eines Freundes, Familienmitglieds oder Bekannten. Stirbt der langjährige Partner, die besonders geliebte Oma oder das eigene Kind, ist das ein Schnitt, dessen Narben erst einmal heilen müssen. Das bedarf der Zeit und häufig einer verlässlichen Begleitung. „Auch dafür sind wir Trauerbegleitende da“, erklärt Sylvia Jaster, die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes der Malteser.

Malteser – weil Nähe zählt

Der Malteser Hilfsdienst ist eine katholische Hilfsorganisation, die sich neben der Hospizbegleitung auch um soziale Themen wie die Obdachlosenhilfe, die ambulante Pflege oder die Integration geflüchteter Menschen kümmert. Er ist mit über 1 Million Mitgliedern und Förderern ein großer karitativer Dienstleister in Deutschland. Der im Jahr 1953 durch den Malteserorden und den Deutschen Caritasverband gegründete, ehrenamtlich geprägte Malteser Hilfsdienst e. V. ist den Strukturen der katholischen Kirche untergeordnet und widmet sich dem christlichen Dienst am Bedürftigen.

Dabei weist die Arbeit des Malteserordens eine wesentlich längere Geschichte auf. Seit dem Jahre 1048 setzt sich der Malteserorden unter dem Motto „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ für die Würde der Menschen ein und bietet auch heute noch Orientierung in Zeiten des Kriegs und der Gewalt. Alle Menschen, die für die Überzeugung der Malteser einstehen und für die Hilfsorganisation tätig sind, lassen sich von der Not und dem Leid der Menschen berühren und agieren aus der Nächstenliebe heraus. Menschen, die für die Grundüberzeugungen des Malteserverbandes einstehen, sind herzlich dazu eingeladen, die Hilfsorganisation zu unterstützen sowie den Menschen in Not zu helfen und ein Anker in stürmischen Zeiten zu sein.


© Bildnachweis Beitragsbild: @ belchonock – Depositphotos – ID- 60962959

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