StartRegionalKlimaneutral im Erzbistum Freiburg: Millionenprojekt gestartet

Klimaneutral im Erzbistum Freiburg: Millionenprojekt gestartet

Freiburg gilt als eine vorbildliche Stadt, wenn es darum geht, klimaneutral zu werden. Wissenschaftler arbeiten hier stets an neuen Solarzellen, dem Ausbau der E-Mobilität und auch der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wächst. Doch nicht nur die Stadt verschreibt sich dem Umweltschutz, sondern auch das Erzbistum Freiburg setzt sich zur „Bewahrung der Schöpfung“ ein. So entsteht ein millionenschweres Solarprojekt. Diese Investition soll genutzt werden, um Kindergärten, Gemeindehäuser und Kirchen mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Dafür wurde ein Finanzpaket von 120 Millionen Euro bereitgestellt.

Klimaneutral durch Umwelt- und Klimaschutzprogramme

Die Zahlen, die der Diözesanleiter Reinhold John vorlegt, sind durchaus bemerkenswert. So würde im Vergleich zum Jahr 2018, bei einem CO2-Ausstoß von 100.000 Tonnen, durch den Bau von Photovoltaikanlagen rund 30 Prozent eingespart werden. Das Projekt umfasst insgesamt den Ausbau der PV auf 5.000 Gebäuden. Dennoch ist aktuell noch fraglich, wie viele Kirchengemeinden sich an dem Projekt beteiligen. In Anbetracht dessen scheint die Reduzierung des CO2-Ausstoßes um rund ein Drittel ein ambitioniertes Ziel zu sein. Dennoch will das Erzbistum Freiburg durch kirchliche Umwelt- und Klimaschutzprogramme die Kirchengebäude und Einrichtungen bis 2030 (rechnerisch) klimaneutral machen. Dies soll durch den Umstieg des Fuhrparks von fossilen Antriebsstoffen auf E-Mobilität, sowie durch Sanierungen von Gebäuden und die Nutzung klimaneutraler Heizungen erreicht werden.

Zieht man noch einmal den Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2018, konnte das Erzbistum Freiburg den CO2-Ausstoß im Jahr 2023 bereits um 23 Prozent verringern. Doch das Vorhaben des Erzbistums ist dennoch eine große Herausforderung. Auch wenn der Fortschritt bei den Gebäuden voranschreitet, verläuft der Umstieg auf E-Mobilität schleppend. Um wirklich klimaneutral zu sein, muss der CO2-Ausstoß auf 10 Prozent des Ausgangswertes reduziert werden.

120 Millionen Euro bis zum Jahr 2035

Der große Ausbau der Photovoltaikanlagen ist für das Jahr 2025 vorgesehen. Konkret sind nach Angaben des Projektleiters Peter Schalk in den nächsten zwölf Monaten 50 PV-Anlagen geplant. Bei diesen Anlagen wird mit einer Mindestlaufzeit von 20 Jahren gerechnet, sagte Schalk. Ein erstes Projekt ist bereits mit dem Familienferienhaus auf der Bodensee-Insel Reichenau umgesetzt worden. Bei der Durchführung hat sich das Erzbistum Freiburg einen klaren Plan erarbeitet. So wurde ein Fonds für Klimaneutralität im Jahr 2019 mit 6,3 Millionen Euro befüllt. In den Jahren 2022 und 2023 wurde diese Einzahlung durch die Initiative der Kirchensteuervertretung auf 9 Millionen Euro angehoben. Für das aktuelle und das kommende Jahr wurden 9,89 Millionen Euro bereitgestellt.

Mittelfristig können die Summen reduziert werden, da man auch die Einnahmen aus dem Stromverkauf der Photovoltaikanlagen nutzen kann. Das Ziel, klimaneutral zu arbeiten, ist zwar ambitioniert, dennoch durch ein gut strukturiertes Projekt möglich. Insgesamt rechnet das Erzbistum mit Ausgaben in Höhe von 120 Millionen Euro für das Klimaprojekt. Für die genaue Umsetzung wurde die „Erzbistum Freiburg Energie GmbH“ gegründet. Laut Projektmanager Schalk sind bereits 1.500 Anfragen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen eingegangen. Diese werden im nächsten Schritt auf Eignung überprüft. Dann kann die Kirchengemeinde entscheiden, ob sie sich an dem Projekt beteiligt. Neben der Beauftragung der Firmen kümmert sich die „Energie GmbH“ um die rechtlichen Anforderungen, wie Denkmalschutz- oder Naturschutzauflagen.

Klimaneutral ohne eigenen Vorteil

Ein großer Punkt, der zum Gelingen des Projekts beiträgt, ist die Zahl der Beteiligungen. Denn die Gemeinden haben keinen eigenen Vorteil am Ausbau der PV-Anlagen. In dem Vertrag wird geregelt, dass der gewonnene Strom zu 100 Prozent in das Stromnetz fließt. Die Erlöse, die durch den Stromverkauf generiert werden, kommen der „Erzbistum Freiburg Energie GmbH“ zugute, die den Ertrag in den Ausbau neuer Photovoltaikanlagen investiert. Das Ziel, klimaneutral zu arbeiten, ist dennoch für viele andere Bistümer attraktiv. So sind bei der „Erzbistum Freiburg Energie GmbH“ bundesweite Anfragen eingegangen. Die Kirchengemeinden, die selbst durch Photovoltaikanlagen ihren eigenen Strom produzieren wollen, müssten die PV-Anlagen in Eigenregie planen und finanzieren.

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