Die Zahlen sind erschreckend. Mindestens 400 Menschen wurden in Nigeria, im Bundesstaat Benue, durch Angriffe im Laufe des Jahres 2023 getötet. Weitere über 100 Menschen wurden dabei verletzt. Diese Zahlen liegen der „Kirche in Not“ vor, die von der Diözese Markurdi in dieser Region betreut wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Angriffe von Normadenstämmen verübt wurden. Die meisten der Opfer sind Bauern, die dem christlichen Glauben angehörig sind.
Normaden oder Angreifer im Gewand von Normaden
Der mittlere Gürtel ist der fruchtbarste Bereich des Landes und deshalb Grundlage für die Auseinandersetzungen. Das pastorale Hilfswerk gibt an, dass die Angreifer aus dem Norden Nigerias oder aus Niger kommen und sich als Normaden tarnen. Sie handeln allerdings wie Dschihadisten.
Die Konflikte zwischen der Bevölkerung im mittleren Bereich des Landes und den Normaden Fulani hält für längere Zeit an. Während anfänglich auf ethische Gründe plädiert wurde, haben sich mittlerweile christenfeindlichen Gründe in den Vordergrund gestellt. Dies wird durch die Angriffe an Weihnachten bestätigt, die im Bundesstaat Plateau stattfanden. Fast zeitgleich wurden 30 Dörfer angegriffen, die überwiegend christlich sind. Bekannt ist, dass es über 200 Tote gegeben hat, teilweise wird sogar von etwa 300 Toten berichtet.
Wer sind die Fulani?
Bei den Fulani handelt es sich um ein Normadenvolk. Es lebt in der Sahelzone und in den unterschiedlichsten Bereichen Nigerias. Sie setzen sich aus sehr unterschiedlichen Clans zusammen, die über hundert Ursprünge vorzuweisen haben. Die meisten dieser Clans haben keinen extremistischen Hintergrund und gehören dem Islam an. Jedoch gibt es hierbei auch Ausnahmen. So sind einige Fulani bewaffnet. Diese verfolgen eine radikale Ideologie des Islam. Diese Gruppen bezeichnen sich selbst als Islamischer Staat und Al-Quaida.