Bereits im Juni 2023 wurde die Incarnation Catholic Church in Orlando, Florida, durch einen Brand schwer beschädigt. Viele Statuen und Gemälde gingen der Kirche bei dem Brand verloren. Der Brand im Juni ging auf den ersten Jahrestag der Aufhebung des Gerichtsurteils „Roe vs. Wade“ (Roe gegen Wade) zurück. Das Gerichtsurteil kippte die Entscheidung aus dem Jahr 1973, welche die Abtreibung in den USA legalisierte. Klägerin war damals eine 21-jährige Frau, die unter dem Alias-Namen „Jane Roe“ gegen den Bezirksstaatsanwalt von Texas, Henry Wade, vor Gericht zog, um sich für eine legale Abtreibung einzusetzen. Im Jahre 2022 widerrief das Gericht die Entscheidung, und die katholische Kirche sowie Pro-Life-Einrichtungen sahen sich Angriffen von Pro-Abtreibungs-Aktivisten ausgesetzt.
Brandstiftung nicht ausgeschlossen
Die Feuerwehr benötigte im vergangenen Jahr rund eine halbe Stunde, um das Feuer zu löschen, das im hinteren Teil der Kirche ausgebrochen war. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich niemand im Gotteshaus, und es gab keine Verletzten zu beklagen. Aufgrund des Zeitpunkts rund um den Jahrestag der Gerichtsentscheidung konnte eine Brandstiftung jedoch nicht ausgeschlossen werden und die Brandursache wurde von den Behörden genau untersucht. Pater William Holiday, der Pastor der Kirche von Orlando, wollte gegenüber dem Portal clickorlando.com keine Vermutungen anstellen, ob der Brand auf Vandalismus der Pro-Abtreibungs-Aktivisten zurückzuführen sei. Der Vorfall des letzten Jahres wird nach Aussagen der Sprecherin der Feuerwehr von Orlando, Jesse Canales, noch immer untersucht. Die Ursache des Feuers sei weiter ungeklärt, dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass im „Rahmen des Brandes ein Brandbeschleuniger“ benutzt wurde. Eine einzige Hostie, die von Asche bedeckt war, überstand den Brand, der vom Altar und dem Tabernakel ausging.
Sprinkleranlage verhindert Schlimmeres
Die beschädigte Kirche befindet sich derzeit in einer groß angelegten Umbauphase. Nach der Renovierung und den Umbauten soll die Kirche 4.000 Quadratmeter größer sein als die beschädigte. Am Donnerstag veröffentlichte die Gemeinde eine Mitteilung, in der sie den zweiten Brand vom Mittwoch, den 16. Oktober, vermeldete. Als die Feuerwehrleute die provisorische Kirche im Gemeindehaus erreichten, war das Feuer durch die Sprinkleranlage bereits gelöscht, so die Sprecherin der Feuerwehr. Das Gebäude wurde durch das Feuer nur leicht beschädigt und wird ebenfalls als Kriminalfall untersucht. Alle Heiligen Messen und Veranstaltungen wurden von der Gemeinde bis Samstag, den 19. Oktober, vorerst abgesagt.
Legalisierung der Abtreibung auch in Deutschland ein Thema
26 zivilgesellschaftliche Einrichtungen wie Pro Familia, ver.di, die Arbeiterwohlfahrt und der Bundesverband der Evangelischen Frauen in Deutschland haben einen Beschluss entworfen, bei dem es darum geht, Abtreibungen bis zur 22. Schwangerschaftswoche zu liberalisieren. Schwangerschaftsabbrüche sollen in einem speziellen Schwangerschaftskonfliktsgesetz und nicht mehr im Strafgesetzbuch geregelt werden. Auch soll die Pflicht, an einem Beratungsgespräch teilzunehmen, abgeschafft werden. Ein Abbruch nach der 22. Schwangerschaftswoche soll dann möglich sein, wenn es aus medizinischer Sicht gerechtfertigt ist. Kritik an dem Entwurf kommt von der katholischen Kirche und katholischen Sozialverbänden. Die deutschen Bischöfe vertreten weiterhin „den Erhalt des bestehenden Schutzkonzepts“, so Matthias Kopp, der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Die Fraktion ist auf der Suche nach einer mehrheitsfähigen Lösung, so die Grünen-Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmink und Ulle Schauws.
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