Am Freitag brach Bischof Bertram Meier, der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), zu einer einwöchigen Reise nach Nigeria auf. Dabei handelt es sich um einen Solidaritätsbesuch für das von Christenverfolgung geplagte Land, erklärte die DBK. So möchte sich der Augsburger Bischof ein Bild von der Situation der Christen vor Ort machen und ihnen seine Solidarität zum Ausdruck bringen. Das mit 220 Millionen Einwohnern größte Land Afrikas hat mit einer Reihe wirtschaftlicher Probleme, bewaffneten Konflikten und zunehmenden Entführungen zu kämpfen. Der Islamismus spielt dabei eine große Rolle.
Solidaritätsbesuch mit Treffen mit Kirchenvertretern
Nigeria, insbesondere der „Middle Belt“ im Norden des Landes, zählt zu den Orten mit der dramatischsten Christenverfolgung weltweit. Der Norden Nigerias ist geprägt von islamistischen Gruppen wie „Boko Haram“. Doch auch auf landesweiter Ebene wächst die Zahl der Entführungen durch kriminelle Gruppierungen. Hinzu kommt die anhaltende blutige Auseinandersetzung und der Kampf um Land zwischen der vorwiegend muslimischen Fulani-Gruppe und den mehrheitlich christlichen Landwirten. Dabei werden die ethnischen und ökonomischen Ursachen der Konflikte zunehmend religiös überlagert. Deshalb gewinnt der interreligiöse Dialog vor Ort an großer Bedeutung, erklärt die DBK.
Der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier trifft sich während seines Solidaritätsbesuchs mit verschiedenen Kirchenvertretern und Organisationen, die sich für ein friedliches Miteinander von Muslimen und Christen einsetzen. Als erstes begegnet der Augsburger Bischof in der Hauptstadt dem Erzbischof von Abuja, Ignatius Ayau Kaigama. Dieser ist über Nigeria hinaus als Friedensstifter und Förderer des interreligiösen Dialogs bekannt, schreibt die DBK. Bischof Meier besucht zudem auch die von Christenverfolgung besonders betroffenen Erzdiözesen Kaduna und Jos. Auf politischer Ebene sind Gespräche mit der deutschen Botschafterin sowie mit Vertretern der in Nigeria aktiven deutschen politischen Stiftungen geplant.
Nigeria im Mittelpunkt der Solidarität
Besonderes Augenmerk legt die 2003 von deutschen Bischöfen gegründete Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“ auf Nigeria. Damit soll in den Kirchengemeinden, aber auch in der Öffentlichkeit auf die Herausforderungen und die Diskriminierung der Christen in allen Teilen der Welt hingewiesen werden. Die Initiative besteht aus jeweils einer Arbeitsgruppe, die sich speziell einer Region, wie im Jahr 2025 Nigeria, widmet. Durch die Initiative kommt es zu Gesprächen mit politisch Verantwortlichen und zu Besuchen von Bischöfen aus bedrängten Ortskirchen, erklärt die DBK.