Ein schweres Zugunglück auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm hat am Sonntag in der Nähe von Riedlingen tiefe Bestürzung ausgelöst. Bei dem Unglück mit dem Regionalexpress kamen drei Menschen ums Leben. Rund 50 Personen wurden verletzt, etwa die Hälfte davon schwer. Nach ersten Erkenntnissen entgleiste der Zug aufgrund eines Erdrutsches, der infolge starker Regenfälle eine Böschung unterspülte. Hunderte Rettungskräfte waren im Großeinsatz, auch geistlicher Beistand wurde organisiert. Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer bat in einer Videobotschaft um Gebet für die Opfer, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprach allen Beteiligten seinen Dank und sein Mitgefühl aus.
Erdrutsch wohl Ursache für Zugunglück
Am Sonntag kam es auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm in Höhe Riedlingen zu einem tödlichen Unfall, als zwei Waggons eines Regionalexpresses entgleisten. Dabei kamen drei Personen ums Leben, mindestens 41 weitere Reisende wurden verletzt, etwa die Hälfte davon schwer. Unter den Toten befinden sich nach Angaben der Rettungskräfte der 32-jährige Lokführer, ein 36-jähriger Auszubildender der Deutschen Bahn sowie eine 70-jährige Passagierin. Wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte, befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 100 Menschen im Zug.
Auch die Ursache für das tödliche Zugunglück im Südosten Baden-Württembergs ist mittlerweile bekannt. Nach ersten Ermittlungen der Polizei soll ein Erdrutsch infolge von Starkregen das Unglück ausgelöst haben. „Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte“, so die Mitteilung der Ermittler am Montagmorgen. Zwar befindet sich am Unglücksort keine genaue Messstation, allerdings seien laut Dominik Smieskol, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, lokal binnen kurzer Zeit 30 bis 40 Liter Regen gefallen. Der betroffene Regionalexpress der Linie RE 55 fuhr mit rund 80 Kilometern pro Stunde über den Erdrutsch hinweg und entgleiste in der Folge wenige Meter später. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung liegen den Ermittlern derzeit nicht vor.
Bitte um Gebet durch Rottenburger Bischof
Das Zugunglück sorgt im ganzen Land für Trauer. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zeigte sich in den sozialen Medien ergriffen. „Meine Gedanken sind bei den Verstorbenen, den Verletzten und den Angehörigen. Ihnen gilt mein Gebet“, schrieb der Limburger Bischof auf der Plattform X. Weiter dankte er den Rettungskräften und Notfallseelsorgeteams: „Danke, dass Sie da sind.“ Hunderte Rettungskräfte aus der gesamten Region eilten bei dem Unglück zu Hilfe. Sowohl sechs Rettungshubschrauber als auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützten die Rettungskräfte in Baden-Württemberg.
Auch der Rottenburger Bischof Klaus Krämer zeigte sich tief erschüttert über das tragische Zugunglück in seiner Diözese. In einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft rief er zum Gebet für die Verletzten und Schwerverletzten auf. „Wir alle sind tief erschüttert von dem tragischen Zugunglück. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Todesopfern und deren Angehörigen“, sagte Bischof Krämer in der emotionalen Videobotschaft. Auch er zeigte sich dankbar für den unermüdlichen Einsatz der Rettungskräfte und Helfer, darunter insbesondere der Notfallseelsorger.
Besuche vor Ort angekündigt
Bahnchef Richard Lutz kündigte an, am Montag nach Riedlingen zu reisen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen und den Einsatzkräften persönlich seinen Dank auszusprechen. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sowie Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatten Besuche an der Unglücksstelle angekündigt.