80 Jahre nach der Zerstörung der Glocke durch die Atombombe in Nagasaki läutet am 9. August um 11:04 Uhr die neue Glocke, die das Original ersetzt. Wie der Fidesdienst berichtet, initiierte der Soziologieprofessor James Nolan das Projekt, das durch Spenden katholische Gläubige aus den USA mit Spenden finanzierten. Die „St. Kateri Glocke der Hoffnung“, wie sie der Erzbischof von Nagasaki, Peter Michiaki Nakamura, bei der Segnung benannte, steht für das Gedenken an die Opfer und den Wunsch nach Frieden.
„St. Kateri Glocke der Hoffnung“ läutet am Jahrestag der Atombombenexplosion in Nagasaki
James Nolan, ein Soziologieprofessor, der regelmäßig nach Nagasaki reiste, um ein Buch über die Reaktion der katholischen Bevölkerung auf den Atombombenabwurf zu verfassen, wurde von einem Gemeindemitglied der Kathedrale inspiriert, das die Idee äußerte, es wäre wünschenswert, wenn amerikanische Katholiken eine Glocke für den linken Turm der Urakami-Kathedrale spenden würden. Daraufhin übernahm Nolan die Initiative, um den Austausch der Glocke zu organisieren.
In einer internationalen Kampagne gelang es, innerhalb von etwas mehr als einem Jahr 125.000 US-Dollar zu sammeln, wobei die Gelder von mehr als 600 einzelnen Spendern stammten. Diese Summe ermöglichte den Bau und die Installation der Glocke in der Kathedrale. Am 17. Juli segnete der Erzbischof von Nagasaki, Peter Michiaki Nakamura, die Glocke und gab ihr den Namen „St. Kateri Glocke der Hoffnung“, berichtete die Associated Press.
Die offizielle Aufstellung der Glocke ist für den 9. August geplant – genau 80 Jahre nach der Zerstörung der Gemeinde durch die Atombombe. Nolan erklärte, dass die Glocke um 11:04 Uhr läuten wird – genau zu dem Moment, als im Jahr 1945 die Bombe westlich der Kirche detonierte.
Neue Glocke für Kathedrale in Nagasaki – Glocke der Hoffnung und Einladung zum Frieden
Die neu gegossene Glocke sei „ein Ruf zum Gedenken an die Opfer und eine Einladung zum Frieden“, so der Erzbischof von Nagasaki, Peter Michiaki Nakamura. Besonders dass die Glocke, die bei dem Atombombenangriff zerstört wurde, von US-Bürgern neu gegossen und der Kirche geschenkt wurde, sieht der Bischof als ein eindrucksvolles Zeichen von Vergebung, Versöhnung und Hoffnung.
Für Erzbischof Nakamura steht das Jahr 2025 unter dem Motto „Jahr der Hoffnung“. Es markiert den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs sowie des Atomangriffs auf Nagasaki und bietet eine wichtige Gelegenheit, erneut über Möglichkeiten für eine atomwaffenfreie Welt nachzudenken. In diesem Zusammenhang arbeiten die Diözesen von Nagasaki und Hiroshima eng mit den US-Diözesen Seattle und Santa Fe zusammen.
Kritisch betrachtet der Erzbischof von Nagasaki jedoch den aktuellen Kurs Japans. „Angesichts der Aufrüstung und des Bildungssystems ist es schwer zu sagen, dass das Land wirklich auf dem Weg des Friedens ist“, mahnte Nakamura an. Unter anderem werden die militärischen Verteidigungsstellungen in Okinawa, den Nansei-Inseln und Kyushu ausgebaut. Viele junge Menschen hätten nur wenig Bewusstsein für das Ausmaß der Kriegsgräuel, und Friedenserziehung bleibe häufig theoretisch. Die Kirche müsse darauf achten, dass Bildung nicht einseitig werde oder die Vorbereitung auf Krieg fördere, betonte Nakamura. „Die Kirche hat die Pflicht, Liebe, Vergebung und Selbsthingabe zu bezeugen – nicht nur mit Worten, sondern im konkreten Lebensstil.“
Während des Zweiten Weltkriegs habe die Kirche nicht den Mut gehabt, für den Frieden einzustehen. Heute allerdings könne und müsse sie ihre Stimme erheben, so der Bischof. „Als Land, das die Atombomben erlebt hat, haben wir eine besondere Verantwortung, Friedensboten zu sein.“