Mitten in der Stadt Rom, unweit des Bahnhofs, erhebt sich die prächtige Basilika Santa Maria Maggiore. Die päpstliche Basilika ist eine der ältesten und bedeutendsten Marienkirchen und war die Lieblingsbasilika von Papst Franziskus. Ihre Entstehung ist untrennbar mit einem außergewöhnlichen Ereignis aus dem 4. Jahrhundert verbunden. Am 5. August gedenkt die katholische Kirche dem Wunder mit dem Fest „Unserer Lieben Frau vom Schnee“ – auch bekannt als „Maria Schnee“.
Das Wunder Maria Schnee – Schneefall im Hochsommer
Die Geschichte des Wunders spielt im 4. Jahrhundert, als dem kinderlosen Ehepaar, dem Patrizier Johannes und seiner Frau, die ein tief gläubiges und frommes Leben führten, die Jungfrau erschien. Das Ehepaar fragte, nach dem vom Dominikaner Bartholomäus von Trient um 1250 verfassten Liber Miraculorum beatae Mariae virginis, Gott, was sie mit ihrem Vermögen machen sollten. Daraufhin erschien dem Ehepaar sowie Papst Liberius Maria und bat darum, ihr zu Ehren eine Kirche zu errichten. Die konkrete Umsetzung – den Standort und den Umfang – würde sie mit einer Schneedecke anzeigen – mitten im Hochsommer Roms.
Tatsächlich erfüllte sich die Ankündigung am Morgen des 5. August auf dem Esquilin-Hügel. Nach der Erscheinung führte Papst Liberius eine feierliche Prozession zum Ort des Wunders an und legte dort, wo der Schnee gefallen war, den Grundstein des Kirchenbaus. Dieses berühmte Ereignis ist als das „Schneewunder“ bekannt und bildet die Grundlage für das Fest „Mariä Schnee“. Nach dem Konzil von Ephesus im Jahr 431, ließ Papst Sixtus III. (432–440) die heutige Basilika Santa Maria Maggiore auf den Fundamenten der älteren Kirche errichten.
Jährlicher „Schneefall“ im August
Ab dem Pontifikat von Papst Nikolaus IV. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Weihefest der Basilika liturgisch mit dem Schneewunder verknüpft. Dessen Bekanntheit wuchs von da an stetig. Der franziskanische Pontifex ließ zudem die Fassadenmosaike anfertigen, auf denen erstmals das wundersame Ereignis des Schneefalls bildlich dargestellt wird.
Heute noch wird dem Wunder von „Maria Schnee“ in der Basilika gedacht. Von der prunkvoll vergoldeten Kassettendecke der Basilika Santa Maria Maggiore fällt Schnee in Form von weißen Rosenblättern. Die Marienbasilika im Herzen Roms bewahrt die ehrwürdige Marienikone „Salus Populi Romani“, die als Schutzpatronin der Stadt gilt. Papst Franziskus (2013–2025), der bei der Basilika Santa Maria Maggiore von seiner Lieblingsbasilika sprach und für seine besondere Marienverehrung bekannt war, ließ sich neben der Kapelle mit dieser Ikone bestatten.