Beim traditionellen Angelusgebet am Hochfest Mariä Himmelfahrt hat Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo die Gottesmutter als „Ikone der Hoffnung“ gewürdigt. Vor zahlreichen Gläubigen betonte das Kirchenoberhaupt am Freitag die zentrale Bedeutung Mariens für die Gläubigen auf ihrem Weg durch die Geschichte. Maria, so der Papst, „erstrahlt als Ikone der Hoffnung für ihre durch die Geschichte pilgernden Kinder“. In seiner Ansprache verwies Leo XIV. auf die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils und den italienischen Dichter Dante.
Maria – Ikone der Hoffnung
Beim Angelusgebet am Hochfest Mariä Himmelfahrt hat Papst Leo XIV. die Gottesmutter Maria als Quelle der Hoffnung und des Trostes hervorgehoben. In seiner Ansprache am 15. August erinnerte das Kirchenoberhaupt an die zentrale Rolle Mariens im Glaubensleben der katholischen Kirche. Ausgangspunkt seiner Betrachtung war ein Schlüsseltext der Marienlehre aus der Apostolischen Konstitution Lumen gentium – einem Grundtext des Zweiten Vatikanischen Konzils. Darin heißt es am Ende: „Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran.“ (vgl. Lumen gentium, 68)
Papst Leo XIV. bezeichnete Maria als „Ikone der Hoffnung“ für alle Gläubigen, die auf ihrem Lebensweg durch die Geschichte unterwegs sind. Auch der berühmte italienische Dichter Dante beschreibt Maria in einem seiner Werke als „lebendige Quelle der Hoffnung“. Passend zum Heiligen Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ betonte der Papst, dass Pilger ein „schönes und anziehendes Ziel“ bräuchten. Für uns sei das Ziel Gott – er sei „die unendliche und ewige Liebe, die Fülle des Lebens, des Friedens, der Freude und aller Güter“, so der Papst weiter.
Pilgerreise der Hoffnung
Das menschliche Herz werde „von dieser Schönheit angezogen und ist nicht glücklich, bis es sie findet; und es läuft tatsächlich Gefahr, sie nicht zu finden, wenn es sich im ‚dunklen Wald‘ des Bösen und der Sünde verirrt.“ Das Heilsgeschehen in Jesus Christus – seine Menschwerdung, sein Tod und seine Auferstehung – sei untrennbar mit dem Geheimnis Mariens verbunden, aus der er als Sohn Gottes Fleisch angenommen habe. Ebenso gehöre dieses Mysterium unlösbar zur Kirche, die als mystischer Leib Christi verstanden werde.
„Es handelt sich um ein einziges Geheimnis der Liebe und damit der Freiheit. So wie Jesus ‚Ja‘ gesagt hat, so hat auch Maria ‚Ja‘ gesagt und hat dem Wort des Herrn geglaubt. Und ihr ganzes Leben ist eine Pilgerreise der Hoffnung gewesen, zusammen mit dem Sohn Gottes, der auch ihr Sohn ist, eine Pilgerreise, die sie durch das Kreuz und die Auferstehung zur Heimat geführt hat, in die Umarmung Gottes.“